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BESTENS ABGESICHERT ZUSATZVERSORGUNGS- KASSE DER BAYERISCHEN GEMEINDEN BERICHT ÜBER DAS GESCHÄFTSJAHR 2024 Große Vielfalt erleben. In einer starken Gemeinschaft. BVK Bayerische Versorgungskammer
INHALT ◼ 6 10 10 12 17 22 22 24 28 64 72 74 74 76 78 85 91 94 97 97 101 102 110 110 111 114 2 | 3 Inhaltsverzeichnis VORWORT DES VORSTANDS IM PORTRÄT Grundlagen der Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden Gesellschaftliche Verantwortung Beratung, Unterstützung und Zusammenarbeit LAGEBERICHT Im Profil Überblick über das Geschäftsjahr Geschäftsverlauf Risikobericht Chancen- und Prognosebericht JAHRESABSCHLUSS Bilanz zum 31. Dezember 2024 Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar 2024 bis 31. Dezember 2024 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Erläuterungen zur Bilanz Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung Sonstige Angaben Organe und Gremien Verwaltungsrat Bayerische Versorgungskammer Kammerrat BERICHT DES VERWALTUNGSRATS Tätigkeit des Verwaltungsrats Beschluss über Lagebericht und Jahresabschluss sowie Entlastung der Geschäftsführung DAS GESCHÄFTSJAHR 2024 AUF EINEN BLICK
VERWALTUNGSFACHANGESTELLTE / -ANGESTELLTER Ohne diesen „Allround“-Beruf würde keine kommunale Verwaltung funktio- nieren. Es handelt sich um einen klassi- schen Ausbildungsberuf mit Praxisab- schnitten in der jeweiligen Verwaltung und Unterricht in einer Berufsschule, zum Beispiel in der Bayerischen Verwal- tungsschule in München, die seit 1940 bei uns Mitglied ist.
Am Anfang standen unsere kommunalen Mitglieder. Die BVK Zusatzversorgung startete vor 85 Jahren – im April 1940 – als Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden. Zunächst waren nur die bayerischen Kommunen aufgefordert, der neuen Kasse beizutreten. Die kommunalen Mitglieder bilden somit die Keimzelle der BVK Zusatzversorgung und sind bis heute eine unserer wichtigsten Mitgliedergruppen. 4 | 5
Axel Uttenreuther Stefan Müller André Heimrich Liebe Leserinnen und Leser, 2024 war von zahlreichen geopolitischen Entwicklungen geprägt. In bewegten Zeiten ist es wichtig, klaren Kurs zu halten und den Blick nach vorne zu richten. Das Jahr 2024 stand daher bei der Bayerischen Versorgungskam- mer ganz im Zeichen der Zukunft. Deutlich wurde dies bei der Grundsteinlegung unserer künftigen Zentrale, die wir 2028 beziehen. Zudem kommt die konsequente und stetige Weiterentwicklung unserer hauseigenen IT-Infrastruktur der Zukunftsfähigkeit aller Versorgungseinrichtungen der Bayerischen Versorgungs- kammer zugute. Auch bei der Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden – BVK Zusatzversorgung – wurde im Ge- schäftsjahr die Digitalisierung weiter vorangetrieben. Ein Schwerpunkt lag dabei im Bereich der Leistungs- sachbearbeitung. Durch eine datenschutzkonforme und absolut sichere Online-Verbindung zur Deutschen Ren- tenversicherung konnten wir die Rentenantragsstellung für unsere Versicherten deutlich vereinfachen und gleich- zeitig die Berechnung und Auszahlung der Betriebsrente beschleunigen. Die freiwillige Versicherung PlusPunktRente entwickelte sich im Berichtsjahr ebenfalls positiv. Es konnte ein deut- licher Anstieg bei den Neuabschlüssen von Verträgen im Tarif 2019 verzeichnet werden. Die Kapitalmärkte waren 2024 von steigenden Kursen an den Aktienmärkten, rückläufigen Inflationsraten und sinkenden Notenbankzinsen gekennzeichnet. Das Brutto- sozialprodukt war in Deutschland leicht rückläufig. Den- noch konnten wir für unsere Mitglieder und Versicherten sowie für unsere Versorgungsempfängerinnen und -emp- fänger auch 2024 ein solides Ergebnis erzielen. Grundlage hierfür ist ein robustes Geschäftsmodell, das sich durch ein flexibles Finanzierungsverfahren und ein breit diver- sifiziertes Kapitalanlageportfolio auszeichnet. Die Kapi- talanlagen erreichten im Geschäftsjahr einen Umfang von über 32 Mrd. €. Es wurde eine Nettoverzinsung der Kapitalanlagen von 3,2 % erreicht, die deutlich über dem notwendigen Rechnungszins von 2,75 % liegt. Mit dieser Kapitalanlagestrategie wird die BVK Zusatzversorgung auch weiterhin in Richtung Zukunft steuern. Um langfristige Herausforderungen wie den Klimawan- del, den demografischen Wandel oder die Digitalisierung meistern zu können, entwickeln wir unsere Mitarbeite- rinnen und Mitarbeiter sowie alle erforderlichen Prozesse stetig weiter: Das Kernziel der BVK Zusatzversorgung ist und bleibt die Zukunftsfähigkeit, die sich nur mit einer nachhaltigen und resilienten Strategie verwirklichen lässt. Vielfalt ist eine der großen Stärken der BVK Zusatzver- sorgung. Ihre Mitglieder kommen aus unterschiedlichen Branchen und bilden ein breites Spektrum ab, vom klei- nen gemeinnützigen Verein bis zur Großstadt mit mehre- ren Hunderttausend Einwohnern. Das Motto des diesjäh-
Christine Draws Dr. Christian Ebersperger rigen Geschäftsberichts lautet deshalb: „Große Vielfalt erleben – in einer starken Gemeinschaft.“ Im vorliegenden Geschäftsbericht erfahren Sie, wie die BVK Zusatzversorgung schon heute das Morgen aktiv und nachhaltig mitgestaltet und die Versorgung ihrer Versi- cherten garantiert. Die BVK Zusatzversorgung widmet sich dieser Aufgabe in enger Abstimmung mit unseren Selbstverwaltungsgremien und der Aufsicht. Nun wünschen wir Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, eine informative Lektüre. Mit freundlichen Grüßen Ihre Axel Uttenreuther Vorsitzender des Vorstands Stefan Müller stellvertretender Vorsitzender des Vorstands André Heimrich Christine Draws Mitglied des Vorstands Mitglied des Vorstands Dr. Christian Ebersperger Mitglied des Vorstands VORWORT ◼ DES VORSTANDS 6 | 7
GEMEINDEREFERENT / -REFERENTIN In der katholischen Seelsorge gibt es diesen Beruf seit den 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts. Die Basis bildet ein Studium der Religionspädagogik, das durch umfangreiche praktische Aus- bildungsabschnitte in der Seelsorge vor Ort ergänzt wird. Zu den Aufgaben gehören u. a. seelsorgerische Begleitung, Jugendarbeit, Religionsunterricht und die Mitwirkung an Gottesdiensten.
Mitglieder aus Kirche und Caritas Die Mitglieder aus den Reihen der katholischen Bistümer in Bayern und der ihnen angeschlossenen Caritas-Verbände bilden eine weitere wichtige Mitgliedergruppe der BVK Zusatzversorgung. Zwischen 1951 und 2001 erwarben alle sieben bayerischen Diözesen mit ihren Pfarrgemeinden und Kirchenstiftungen die Mitgliedschaft bei uns. 8 | 9
Grundlagen der Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden AUFGABE Die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemein- den – BVK Zusatzversorgung – ist eine nach dem Soli- darprinzip ausgerichtete Pensionskasse. Ihre Hauptauf- gabe ist es, für die Beschäftigten ihrer Mitglieder eine Betriebsrente nach dem Tarifvertrag über die zusätzli- che Altersversorgung der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes (ATV-K) vom 1. März 2002 sicherzustellen. Neben der tarifvertraglich ausgestalteten Betriebsrente bieten wir auch eine tarifvertraglich verankerte, freiwil- lige Versicherung an: die PlusPunktRente. Mit ihr können Beschäftigte ihre Altersversorgung durch eigene Beiträge zusätzlich aufstocken und dafür staatliche Förderungs- möglichkeiten nutzen. Ferner beraten wir unsere Mitglieder sowie die Versicher- ten und Rentner zu allen Fragen, die sich beim Betriebs- rentenrecht und bei der individuellen Altersvorsorge erge- ben können. Diese sind vielfältig, denn die Beschäftigten unserer Mitglieder und deren Hinterbliebene können aus unserer Pflichtversicherung – je nach Lebenssituation – eine Alters-, eine Erwerbsminderungs- und eine Hinterblie- benenversorgung erhalten. Die Höhe der Versorgung be- rechnet sich nach folgendem Verfahren: Zunächst werden aus dem zusatzversorgungspflichtigen Entgelt sogenannte Versorgungspunkte ermittelt. Dabei fließen mithilfe von Altersfaktoren Verzinsungseffekte in die Berechnung ein. Die Rentenleistung errechnet sich, indem man die Summe der Versorgungspunkte der/des jeweiligen Versicherten mit einem Messbetrag von 4,00 € multipliziert. Auch soziale Aspekte fließen in die Pflichtversicherung mit ein: Zusätzliche Versorgungspunkte erhalten die Ver- sicherten beispielsweise für Mutterschutz- oder Kinder- erziehungszeiten sowie für Zurechnungszeiten bei voller oder teilweiser Erwerbsminderung vor der Vollendung des 60. Lebensjahres. VERWALTUNG Die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden ist ein nicht rechtsfähiges Sondervermögen des Bayeri- schen Versorgungsverbands und wird getrennt vom Ver- mögen des Bayerischen Versorgungsverbands verwaltet. Ihr Sitz ist München. Die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden besitzt als solche das Recht zur Selbstverwaltung. Ihre Organe sind der Verwaltungsrat und die Bayerische Ver- sorgungskammer. Der Verwaltungsrat beschließt insbesondere über die Richtlinien der Versorgungspolitik, die Satzung, den Jah-
IM PORTRÄT ◼ resabschluss einschließlich der Entlastung der Geschäfts- führung, die Anpassung von Versorgungsanrechten, die Wirtschaftsplanung sowie die Bildung von Ausschüssen und überwacht die Geschäftsführung. Die Bayerische Versorgungskammer ist organisations- rechtlich eine staatliche Oberbehörde und wird von einem Vorstand geleitet. Als gemeinsames Geschäfts- führungs- und Vertretungsorgan der Zusatzversorgungs- kasse der bayerischen Gemeinden sowie elf weiterer Ver- sorgungseinrichtungen ist sie in diese eingegliedert und unterliegt insoweit keinen staatlichen Weisungen. Den Verwaltungsaufwand einschließlich der Personalkosten bestreiten die Versorgungseinrichtungen verursachungs- gerecht aus ihren Mitteln. Der bei der Bayerischen Versorgungskammer gebildete Kammerrat besteht aus 16 Vertreterinnen und Vertretern, die von den Mitgliedern der Verwaltungsräte beziehungs- weise der Landesausschüsse der von der Bayerischen Ver- sorgungskammer verwalteten Versorgungseinrichtungen benannt werden. Darunter sind auch vier Vertreterinnen und Vertreter der Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden. In gemeinsamen Geschäftsführungsangele- genheiten der Versorgungseinrichtungen wirkt der Kam- merrat ebenso beratend mit wie bei der Bestellung des Vorstands sowie der Besetzung von Leitungsfunktionen der Zentralbereiche der Bayerischen Versorgungskammer. RECHTSGRUNDLAGEN Die Rechtsgrundlagen der Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden sind: ◼ das Gesetz über das öffentliche Versorgungswesen (VersoG), ◼ der Staatsvertrag zwischen dem Freistaat Bayern und dem Land Rheinland-Pfalz über die Mitgliedschaft kommunaler Arbeitgeber im Land Rheinland-Pfalz bei dem Bayerischen Versorgungsverband – Zusatzversor- gungskasse der bayerischen Gemeinden, ◼ die Verordnung zur Durchführung des Gesetzes über das öffentliche Versorgungswesen (DVVersoG), ◼ die Satzung des Bayerischen Versorgungsverbands, ◼ die Satzung der Zusatzversorgungskasse der bayeri- schen Gemeinden. AUFSICHT Die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden steht unter der Rechts- und Versicherungsaufsicht des Bayerischen Staatsministeriums des Innern, für Sport und Integration. 10 | 11
Gesellschaftliche Verantwortung Die Bayerische Versorgungskammer ist das gemeinsame Geschäftsführungs- und Vertretungsorgan der BVK Zu- satzversorgung sowie elf weiterer Versorgungseinrichtun- gen. Sie führt als öffentlich-rechtliche Versorgungsgruppe die Geschäfte der Versorgungseinrichtungen im organi- satorischen, sächlichen und personellen Verwaltungs- verbund. Mit insgesamt ca. 2,7 Mio. Versicherten sowie Rentenempfängerinnen und -empfängern, ca. 117 Mrd. € Kapitalanlagen und 1.620 Mitarbeiterinnen und Mitarbei- tern trägt die Bayerische Versorgungskammer eine große gesellschaftliche Verantwortung ◼ gegenüber den Versicherten und deren Arbeitgebern, ◼ als bedeutende Kapitalmarktteilnehmerin ◼ und als Arbeitgeberin. NACHHALTIGKEIT Nachhaltigkeit bedeutet für die Bayerische Versorgungs- kammer, den Mitgliedern und Versicherten ihrer Versor- gungseinrichtungen sichere und rentable Altersversor- gung zu gewährleisten. Dafür braucht es eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Selbstverwal- tungsgremien ihrer Versorgungseinrichtungen, aber auch die Vernetzung mit anderen Versorgungseinrichtungen in gemeinsamen Verbänden. Mit der Unterzeichnung der Prinzipien für verantwort- liches Investieren (UNPRI) als erster Altersversorger in Deutschland nimmt die Bayerische Versorgungskammer auch in der Kapitalanlage eine Vorreiterrolle ein. Ziel ist, Risiken und Chancen in der Kapitalanlage im Zusammen- hang mit ESG-Themen (Environmental, Social und Corpo- rate Governance) in vollem Umfang zu erfassen. Das ist ein langfristiger Prozess, der aber notwendig ist, um auf lange Sicht eine stabile und im Wortsinne gute Wertschöp- fung zu erreichen. Der Beitritt zur Net-Zero Asset Owner Alliance (NZAOA) ist ein weiterer wichtiger Meilenstein. Die Bayerische Versorgungskammer wurde im Sommer 2021 als erster Altersversorger in Deutschland Teil eines Netzwerkes der weltweit größten Kapitalanleger, welche die CO₂-Emissio- nen ihrer Anlageportfolios bis 2050 auf Netto-Null reduzie- ren wollen. 2022 hat die Bayerische Versorgungskammer ihre Zwischenziele bis 2025 veröffentlicht, wobei in den Hauptanlageklassen eine Emissionsreduktion um 22 % erzielt werden soll. Als erster Altersversorger in Deutschland ist die Bay- erische Versorgungskammer zudem 2023 der ESG Data Convergence Initiative (EDCI) beigetreten, um die branchenweite Zusammenarbeit bei standardisierten ESG-Metriken im Bereich Private Equity zu fördern. Der stete Blick auf die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und insbesondere kompetente und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind hier Grundvoraussetzungen. Vor allem aber muss die Bayeri- sche Versorgungskammer die eingezahlten Beiträge der Versicherten und die Umlagen der Mitglieder nachhaltig ökonomisch und sicher zugleich an den Kapitalmärkten anlegen. Um das Thema Nachhaltigkeit auf die nächste Ebene zu heben, wurde 2022 das Beratungsprojekt ESG-Evoluti- on gestartet und im April 2023 abgeschlossen. Durch externe Unterstützung wurden die Themen Sustainable Finance (unter anderem Regulatorik und Status quo in der Kapitalanlage), Sustainable Organization (fachliche und organisatorische Weiterentwicklung) und Sustainable Brand (interne und externe Kommunikation) beleuch-
IM PORTRÄT ◼ tet. Aus dem Beratungsprojekt wurden Handlungsemp- fehlungen definiert, die intern mit den einzelnen Ab- teilungen auf ihre Machbarkeit und Umsetzbarkeit hin diskutiert wurden und in den nächsten Geschäftsjahren umgesetzt werden. Nachhaltigkeit bedeutet für die Bayerische Versorgungs- kammer nicht zuletzt auch eine verantwortungsvolle Un- ternehmensführung, die mit ihren wichtigsten Ressour- cen, nämlich ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den Mitgliedern und Versicherten der Versorgungsein- richtungen und ihren Geschäftspartnern fair und mit Weitblick umgeht. 2024 wurde der erste öffentliche Nach- haltigkeitsbericht unter Bezugnahme auf die GRI-Stan- dards (Global Reporting Initiative) erstellt, der einen kom- pakten Überblick über die Nachhaltigkeitsaktivitäten im Berichtsjahr 2023 bietet und die Bereiche Organisation, Kapitalanlage, Ökonomie, Ökologie und Soziales umfasst. Die Erstellung und Veröffentlichung des Berichts ist auf freiwilliger Basis erfolgt und wird mit einem anschließen- den Nachhaltigkeitsbericht über das Geschäftsjahr 2024 fortgesetzt. Ihre wesentlichen Handlungsfelder sieht die Bayerische Versorgungskammer dort, wo sie am meisten bewirken kann. Zu diesen Handlungsfeldern zählen insbesondere ihre ◼ Verantwortung als große Investorin an den Kapitalmärkten – weltweit, ◼ verantwortungsvolle Unternehmensführung, ◼ Verantwortung gegenüber Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Verantwortung als große Investorin an den Kapitalmärkten – weltweit Lange Zeit galten Umwelt-, Sozial- und Governance-Krite- rien (sogenannte ESG-Kriterien) als nicht finanzmarktrele- vante Faktoren und spielten eine untergeordnete Rolle in Unternehmens- und Kapitalanlagestrategien. Mittlerweile steht die Notwendigkeit der Berücksichtigung von ESG-Kri- terien außer Frage, da ihre Missachtung ein Risiko für die Reputation bedeuten kann. Die Beachtung und transpa- rente Kommunikation dieser ESG-Faktoren, die den Kern nachhaltigen Wirtschaftens beinhalten, können hingegen langfristig einen wirtschaftlichen Vorteil bedeuten. Die von der Bayerischen Versorgungskammer gesetzlich vertretenen Versorgungseinrichtungen sind zusammen eine der größten Kapitalsammelstellen in Europa und da- mit in der besonderen Verantwortung, der Nachhaltigkeit in der Kapitalanlage noch stärker als bisher Beachtung zu schenken. Gerade in Krisen zeigte sich, dass Missverhält- nisse von kurzfristigen Anreizen und langfristiger Entwick- lung gravierende Auswirkungen haben können. Für die Versorgungseinrichtungen ist eine langanhaltend stabile Kapitalanlage von zentraler Bedeutung. Die Bayerische Versorgungskammer ist daher der Überzeugung, dass eine nachhaltige Anlagepolitik langfristig den Interessen und dem Wohl der Versicherten dient. Die Prinzipien für verantwortliches Investieren (UNPRI) beinhalten im Einzelnen, dass die Versorgungseinrichtun- gen beziehungsweise die Kapitalanlageverwaltungsgesell- schaft des Masterfonds ◼ im Investmentbereich in die Analyse- und Entschei- dungsprozesse ESG-Themen einbeziehen, zum Beispiel über Fragebogen und Briefings bei der Manageraus- wahl; ◼ aktiver Treuhänder sein werden und ESG-Themen in ihrer Politik und in der Praxis als Aktionär berücksich- tigen, zum Beispiel über die Wahrnehmung der Stimm- 12 | 13
rechte. Hier betreibt die Kapitalanlageverwaltungsge- sellschaft zielgerichtet über ihren Partner, Columbia Threadneedle Management Limited (CTML), wirksa- mes Engagement bei den Firmen, in die sie investiert. Die Ergebnisse werden quartalsweise dokumentiert und veröffentlicht; ◼ von den Gesellschaften, in welche sie investieren, eine angemessene Offenlegung von ESG-Themen fordern, zum Beispiel im Rahmen des laufenden Monitorings, bei regelmäßigen Managersitzungen sowie über die Darlegung von ESG-Ratings und Zertifizierung (GRESB, Leed u. a.); ◼ in der Investmentbranche die Akzeptanz und die Um- setzung dieser Grundsätze vorantreiben; ◼ mit den anderen Unterzeichnenden der UNPRI zusam- menarbeiten, um ihre Wirksamkeit bei der Umsetzung dieser Grundsätze zu steigern und ◼ über ihre Aktivitäten und ihre Fortschritte bei der An- wendung der Grundsätze Bericht erstatten, so zum Beispiel im Rahmen des UNPRI-Reportings, auf der Homepage, bei Workshops und im Rahmen von Nach- haltigkeitsforen. Der Beitritt zur Net-Zero Asset Owner Alliance (NZAOA) bildet fortan die Grundlage der Klimastrategie und zeigt, dass die Bayerische Versorgungskammer ihre Verantwor- tung an den Kapitalmärkten wahrnimmt. Das heißt, dass ihr heutiges Handeln nicht zulasten der Zukunft stattfin- den darf. Der Umgang mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen muss so gestaltet werden, dass diese auch nachfolgenden Generationen zur Verfügung stehen. Aus ökologischer Sicht bedeutet dies eine aktive Gestaltung und Abwendung von nicht nachhaltigen Ansätzen im Res- sourcenverbrauch, der Umweltnutzung und bei sozialen Standards, um den Weg für umweltverträglichere Alter- nativen zu ebnen. Die Net-Zero Asset Owner Alliance (NZAOA) wurde auf dem UN-Klimagipfel in New York 2019 gegründet und ge- meinsam mit der Finanzinitiative des Umweltprogramms der Vereinten Nationen, den Principles for Responsible In- vestment, dem WWF, Global Optimism sowie zwölf Pensi- onsfonds und Versicherern aus der ganzen Welt aufgebaut. Um den Klimawandel zu bekämpfen, wollen Asset Owner weltweit mit ihren Anlagestrategien dazu beitragen, die Erderwärmung gemäß dem Pariser Klimaabkommen auf höchstens 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Daher verpflich- ten sich die Mitglieder, die CO₂-Emissionen ihrer Anlage- portfolios bis Mitte des Jahrhunderts nach dem Stand der Wissenschaft auf Netto-Null zu reduzieren. Insgesamt gehören dem Zusammenschluss derzeit 89 institutionelle Großinvestoren an. Sie verwalten zusammen ein Vermö- gen von rund 9,5 Bio. US-Dollar (Stand 31. Dezember 2024). Grundsätzliche Überzeugungen der Anlagephilosophie, wie die breite Diversifikation der Investments, werden nicht wesentlich beeinflusst. Vor diesem Hintergrund ist die Bay- erische Versorgungskammer sicher, dass sich die stärkere Berücksichtigung der Nachhaltigkeit in der Kapitalanlage langfristig positiv auf die Performance auswirken wird. Sie ist der Ansicht, dass das Einfordern der Integration von ESG-Kriterien in der Regel zu einer besseren Qualität der Akteure und Investitionen führt. Durch die Beobachtung der ESG-Kriterien erhält sie ein weiteres Analysewerkzeug, welches mehr Transparenz schaft – über ihre Partner und ihre Investitionen. Daraus gewonnene Erkenntnisse kön- nen zur Ermittlung von Chancen und Risiken bei der Investi- tionsentscheidung eingesetzt werden. Verantwortungsvolle Unternehmensführung Fast jede Unternehmensentscheidung hat Auswirkungen auf die Umwelt und die Menschen innerhalb und außer- halb des Unternehmens. Mit Umwelt ist die physische Umwelt im engeren Sinne ebenso wie das gesellschaftli-
IM PORTRÄT ◼ che Umfeld, in dem eine Organisation handelt, gemeint. Für die Bayerische Versorgungskammer steht vor allem die rechtmäßige, versicherten- beziehungsweise mitglie- derorientierte Umsetzung ihres Versorgungsauftrags im Fokus. Dies reicht von seiner Ausgestaltung in vertrau- ensvoller Zusammenarbeit mit ihren Gremien bis hin zur Unterstützung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, damit diese ihre Fähigkeiten bestmöglich entfalten kön- nen. Das Vertrauen ihrer Versicherten, Mitglieder und Be- schäftigten ist eine ganz wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche Arbeit. Ein entgegenkommender, ser- viceorientierter Umgang im externen wie auch im inter- nen Miteinander fördert nicht nur das Vertrauen, sondern auch die Solidarität. Mit einem 2017 gemeinsam entwi- ckelten Leitbild, das auf fünf Kernwerten basiert, und mit Verhaltensgrundsätzen verpflichten sich Vorstand, Führungskräfte und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf ein rechtskonformes, verlässliches und kundenorien- tiertes Verhalten. Dieser Wertekanon bindet die Mitarbeiterinnen und Mit- arbeiter an die gewissenhafte Einhaltung aller rechtlichen Regelungen. Auf die Einhaltung von Regeln und Gesetzen wird sowohl in den operativ zuständigen Organisations- einheiten als auch durch spezifische Organisationseinhei- ten und Beauftragte geachtet. Dazu zählen insbesondere die Rechtsabteilung, der Datenschutzbeauftragte und das Compliance-Management. Das Compliance-Management wirkt durch organisato- rische Vorkehrungen in der Bayerischen Versorgungs- kammer auf die Einhaltung der rechtlichen, aufsichtsbe- hördlichen und innerbetrieblichen Bestimmungen hin. Diese Vorkehrungen beinhalten präventive Maßnahmen, wie zum Beispiel Aufklärung, Information und Schulung von Beschäftigten, sowie Kontrollmaßnahmen zur Auf- deckung von Regelverletzungen. Ziel ist die Schaffung einer nachhaltigen Compliance-Kultur. Verantwortung gegenüber Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Altersversorgung ist eine Aufgabe von Menschen für Menschen. Und erfolgreiche Arbeit ist nur mit gut aus- gebildeten, motivierten und leistungsfähigen Mitarbeite- rinnen und Mitarbeitern zu erreichen. Die Bayerische Ver- sorgungskammer setzt als Geschäftsführung für einen langfristigen beruflichen Erfolg auf eine gute Ausbildung und den Erhalt und Ausbau von Qualifikationen. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und für die Führungs- kräfte steht ein umfangreiches Seminar- und Weiterbil- dungsprogramm zur Verfügung. Mittel- und längerfristige Personalentwicklungskon- zepte sind daher ein Grundanspruch. Gerade in Zeiten schnell voranschreitender Digitalisierung geht es nicht nur um Weiterqualifizierung, sondern auch um Umqua- lifizierung, um alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Methoden und Fachtrainings auf die neue Arbeitswelt vorzubereiten. Die Bayerische Versorgungskammer bietet derzeit 1.620 Menschen sichere Arbeitsplätze im öffentlichen Dienst und setzt sich zum Ziel, diese so attraktiv wie möglich zu gestal- ten. Nach der ab 2. Mai 2024 gültigen Dienstvereinbarung „Flexible Arbeit“ können bis zu 60 % und unter bestimm- ten, weiteren Voraussetzungen 80 % der regelmäßigen, monatlichen, individuellen Arbeitszeit flexibel gearbeitet werden – soweit alle dafür notwendigen Voraussetzungen vorliegen. Die „Flexible Arbeit“ kann dann mobil oder im Homeoffice erfolgen. 14 | 15
öffentlich-rechtliche Arbeitgeberin zentrale Werte. Um dies auch nach außen zu dokumentieren, hat sie die Char- ta der Vielfalt unterzeichnet und sich dazu verpflichtet, ein von Vorurteilen hinsichtlich Geschlecht, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion, Behinderung, Alter oder sexueller Orientierung freies Arbeitsumfeld zu gewähr- leisten. Als verantwortungsbewusste Arbeitgeberin eröffnet die Bayerische Versorgungskammer nicht nur Mitarbeiterin- nen und Mitarbeitern mit Behinderung (aktuell ca. 8 % des Personals) eine berufliche Perspektive, sondern sie schafft auch Ausbildungsplätze für junge Menschen. Das Thema Nachwuchs überlässt die Bayerische Versor- gungskammer nicht dem Zufall. Sie bildet Verwaltungs- fachangestellte, Immobilienkaufleute und Kaufleute für Büromanagement aus. Sie bietet ihren Auszubildenden die Option, nach einem erfolgreichen Abschluss in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen zu werden. Neben der Ausbildung werden derzeit auch zwei Studiengänge angeboten: Duales Studium zum Dipl.-Verwaltungswirt (FH) (m/w/d) und Duales Studium Wirtschaftsinforma- tik (Bachelor of Science). Beide Studiengänge werden in Kooperation mit namhaften Hochschulen durchgeführt. Die Bayerische Versorgungskammer verfolgt seit vielen Jahren eine familienorientierte Personalpolitik. Sie för- dert daher aktiv die Vereinbarkeit von Familie und Beruf mit zahlreichen Maßnahmen. 35 % der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in Teilzeit und sind so in der Lage, ihren familiären Verpflichtungen wie der Kinder- betreuung oder der Pflege älterer Familienangehöriger besser nachzukommen. Mit der im Jahr 2009 erfolgten Zertifizierung der familienorientierten Personalpolitik im Rahmen des Audits berufundfamilie® setzt die Bay- erische Versorgungskammer auch für die Zukunft ein bewusstes Zeichen. Vielfalt, Toleranz, Fairness und Wertschätzung in der Ar- beitswelt sind für die Bayerische Versorgungskammer als
IM PORTRÄT ◼ Beratung, Unterstützung und Zusammenarbeit Die BVK Zusatzversorgung ist die größte kommunale Zusatzversorgungskasse im Bundesgebiet. Sie zählte zum Jahresende 2024 insgesamt 6.065 Mitglieder, deren Beschäftigte gegenüber dem Arbeitgeber einen arbeits- rechtlichen Anspruch auf eine Zusatzversorgung gemäß dem Altersvorsorgetarifvertrag-Kommunal (ATV-K) ha- ben. Da die Betriebsrente bei der BVK Zusatzversorgung in der Regel ausschließlich durch den Arbeitgeber finan- ziert wird, stellt sie für die über 1,7 Mio. Versicherten eine solide Säule ihrer Altersvorsorge dar. Für rund 380.000 Rentnerinnen und Rentner war die Betriebsrente der BVK Zusatzversorgung im Jahr 2024 ein wichtiger Bestandteil ihres Alterseinkommens. Ergänzend zur tarifvertraglich geregelten betrieblichen Altersversorgung bietet die BVK Zusatzversorgung die PlusPunktRente als eine zusätzliche freiwillige Altersvor- sorge mit staatlicher Förderung an. Mit dieser haben die Versicherten die Möglichkeit, etwaige Versorgungslücken durch eigene Vorsorge zu schließen und dabei staatli- che Fördermittel zu nutzen. Davon machten 2024 über 44.500 Versicherte Gebrauch. Die Mitglieder der BVK Zusatzversorgung leisten somit einen wesentlichen Beitrag zur Altersabsicherung ihrer Beschäftigten, indem sie erhebliche finanzielle Mittel für eine nachhaltige betriebliche Altersversorgung be- reitstellen. Darüber hinaus nutzen zahlreiche Versicherte die ergän- zenden Vorsorgeangebote der BVK Zusatzversorgung, um eigenverantwortlich für das Alter vorzusorgen. Ziel ist es, allen Kundengruppen – Mitgliedern, Versicherten so- wie Leistungsempfängerinnen und Leistungsempfängern – einen verlässlichen und serviceorientierten Zugang zu den Leistungen der Zusatzversorgung zu gewährleisten. ARBEITGEBERSERVICE Der Arbeitgeberservice fungierte im Jahr 2024 als zentrale Anlaufstelle für die Mitglieder der BVK Zusatzversorgung zu allen Fragen rund um das Meldewesen. Insbesondere im Zusammenhang mit der Einführung des befristeten zusätzlichen Beitrags (siehe Seite 33) kam dem Arbeitge- berservice eine besondere Bedeutung zu. Darüber hinaus trug der Arbeitgeberservice durch zusätz- liche Serviceformate – wie etwa themenspezifische News- letter und gezielte Übersichten – zur Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Prozesse bei. Die enge Begleitung in der Umsetzungsphase stärkte nicht nur die fachliche Sicherheit auf Seiten der Mitglieder, sondern auch das Ver- trauen in die Servicequalität der BVK Zusatzversorgung. MITGLIEDERPORTAL Die Weiterentwicklung des Mitgliederportals war 2024 ein zentraler Baustein zur Digitalisierung der Service- prozesse der BVK Zusatzversorgung. Mit der Einführung einer neuen Funktion zur digitalen Anforderung von Gut- habenauszahlungen wurde ein weiterer Schritt in Rich- tung medienbruchfreier Kommunikation und effizienter Abwicklung vollzogen. Die neue Möglichkeit ersetzt das bisherige Verfahren und trägt zur Beschleunigung und 16 | 17
Vereinfachung der Prozesse bei – insbesondere im Kon- text der Jahresabrechnungen. zugeschickt wird, als zweiter Faktor beim Zugang zum Versichertenportal. Flankiert wurde diese Weiterentwicklung durch gezielte Maßnahmen zur Nutzeraktivierung. Ein Großteil der Mit- glieder und Abrechnungsstellen ist aktiv im Portal ein- gebunden – ein wichtiger Indikator für die zunehmende Akzeptanz digitaler Verwaltungsprozesse. Die Zahl der registrierten Nutzerinnen und Nutzer stieg im Jahresverlauf deutlich an – von rund 28.000 zu Jahres- beginn auf über 42.000. Das entspricht einem Zuwachs von 50 %. VERSICHERTENPORTAL Beim Versichertenportal der BVK Zusatzversorgung konnten im Jahr 2024 deutliche Fortschritte bei Funkti- onalität und Verfügbarkeit erzielt werden. Zusätzlich zu den bereits vorhandenen Informationsfunktionen und dem Online-Rentenantrag wurde der Online-Versiche- rungsantrag für die freiwillige Versicherung aktiviert. Mit diesem Tool können die Portalnutzerinnen und -nutzer papierlos den Abschluss eines PlusPunktRente-Vertrags beantragen. Durch die entsprechende Mitwirkung der Arbeitgeber kann auch der weitere Prozess bis zum Ver- tragsabschluss für die Versicherten digital abgewickelt werden. Zudem kam im Portal als weitere wichtige Funktion der Überleitungsantrag für die Pflicht- und die freiwillige Ver- sicherung hinzu. Mit diesem Tool kann die Überleitung von Versicherungszeiten bei anderen Zusatzversorgungs- kassen und die Anerkennung von Versicherungszeiten bei der Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) online bewerkstelligt werden. Der Funktionsumfang des Versichertenportals ist damit weiter deutlich gewachsen. Einen Zuwachs an Sicherheit brachte die Einführung der Zwei-Faktor-Authentifizierung. Hier fungiert ein Sicher- heitscode, der den Nutzerinnen und Nutzern per E-Mail KUNDENCENTER Was der Arbeitgeberservice für die Mitglieder ist, ist das Kundencenter der BVK Zusatzversorgung für die Versi- cherten: erste Anlaufstelle für die immer wieder auftau- chenden Fragen zur Pflichtversicherung und zur freiwilli- gen Versicherung PlusPunktRente. Im Geschäftsjahr 2024 wurde das Kundencenter auf- grund steigender Anfragen organisatorisch neu struk- turiert. Die Zahl der Anrufe stieg um rund 6 % auf etwa 128.000 an. Auch die E-Mail-Kommunikation nahm zu und überschritt die Marke von 40.000 Nachrichten. Ein wachsendes Segment ist die telefonische Versicher- tenberatung, die seit 2022 über ein Online-Buchungstool organisiert wird. Die Zahl der gebuchten Beratungsge- spräche stieg im Jahr 2024 auf rund 1.800 – ein Plus von über 30 % gegenüber dem Vorjahr. Auch die Präsenzberatungen im Dienstgebäude in Mün- chen wurden stärker nachgefragt: Hier wurden rund 350 Termine wahrgenommen, was einem Zuwachs von 12 % entspricht. Diese Entwicklungen zeigen, dass das Kundencenter nicht nur als Informationsschnittstelle, sondern zunehmend
IM PORTRÄT ◼ sowie zur Positionierung der BVK Zusatzversorgung als verlässlichem Partner in der betrieblichen Altersversor- gung. Die Präsenz auf Fachveranstaltungen wie der ConSozial unterstreicht das Engagement der BVK Zusatzversorgung für den persönlichen Dialog und die kontinuierliche Nähe zu ihren Zielgruppen. 18 | 19 auch als beratende Instanz wahrgenommen wird – so- wohl digital als auch persönlich. KEY ACCOUNT MANAGEMENT und VERSICHERTENBERATUNG Der Zusammenschluss des Key Account Managements der BVK Zusatzversorgung und der Versichertenberatung ermöglicht eine bessere organisatorische Verzahnung der Einheiten bezüglich des Umfangs der Beratungstätigkei- ten. Die Key Account Manager halten den Kontakt zu den größten Mitgliedern der BVK Zusatzversorgung und ver- einbaren Beratungstage, die von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Versichertenberatung durchgeführt werden. Die enge, persönliche Begleitung der Mitgliedseinrichtun- gen bleibt ein zentraler Bestandteil der Servicephiloso- phie der BVK Zusatzversorgung und trägt wesentlich zur langfristigen Bindung und Zufriedenheit der Mitglieder bei. PRÄSENZ AUF FACHMESSEN Auch im Jahr 2024 war die BVK Zusatzversorgung am 16. und 17. Oktober in Nürnberg auf der Fachmesse „Con- Sozial – Die KongressMesse der Sozialwirtschaft“ mit einem Stand vertreten. An den beiden Messetagen führ- ten die Beraterinnen und Berater zahlreiche persönliche Beratungsgespräche mit Interessierten und Versicherten durch. Darüber hinaus bot die Messe eine wertvolle Gelegenheit zur direkten Kontaktpflege mit Mitgliedseinrichtungen
UMWELTTECHNOLOGE/IN FÜR KREIS- LAUF- UND ABFALLWIRTSCHAFT Der Müllmann war gestern. Seit 2024 heißt der Ausbildungsberuf „Um- welttechnologe/in für Kreislauf- und Abfallwirtschaft“. Ein wichtiger Schwer- punkt der Ausbildung und Tätigkeit liegt mittlerweile auf der Wiederverwertung von Abfällen und der Schonung der zur Verfügung stehenden Ressourcen.
Ent- und Versorgungs- betriebe sowie öffent- licher Nahverkehr Auch die den Kommunen in Bayern angeschlossenen Ent- und Versorgungsbetriebe, Verkehrsgesellschaften u. ä. sind ganz überwiegend Mitglieder der BVK Zusatzversorgung. Sie bilden eine durchaus heterogene Mitgliedergruppe mit teilweise speziellen tariflichen Regelungen und besonderen Bedürfnissen. 20 | 21
Im Profil ZUSATZVERSORGUNGSKASSE DER BAYERISCHEN GEMEINDEN Im Einzelnen können folgende Arbeitgeber Mitglieder der BVK Zusatzversorgung werden: Die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden hat sich als BVK Zusatzversorgung sehr erfolgreich im Bereich der betrieblichen Altersversorgung positioniert. Innerhalb ihres Geschäftsgebiets übernimmt sie die be- triebliche Altersversorgung des kommunalen öffentli- chen und des kirchlich-caritativen Dienstes. Ergänzend zur tarifvertraglich geregelten betrieblichen Altersversorgung bietet die BVK Zusatzversorgung eine zusätzliche freiwillige Altersvorsorge mit staatlicher För- derung an: die PlusPunktRente. Mit dieser haben die Ver- sicherten die Option, mögliche Versorgungslücken durch eigenverantwortliche Vorsorge unter Inanspruchnahme staatlicher Fördermittel zu schließen. So können bei der Entgeltumwandlung die einzuzahlenden Beiträge aus dem Bruttoentgelt entnommen und steuer- und sozial- abgabenfrei eingezahlt werden. Ebenso ist es möglich, die PlusPunktRente mit einer Riester-Förderung abzu- schließen. Die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden steht m Geschäftsfeld der freiwilligen Versicherung – PlusPunktRente – im Wettbewerb mit anderen Anbie- tern. ◼ Gemeinden, Gemeindeverbände und sonstige Ge- bietskörperschaften sowie deren Verbände, ◼ sonstige juristische Personen des öffentlichen Rechts so- wie rechtsfähige Verbände dieser juristischen Personen, ◼ juristische Personen des Privatrechts, wenn sie Mit- glied eines kommunalen Arbeitgeberverbandes sind oder wenn sie überwiegend öffentliche Aufgaben er- füllen oder als gemeinnützig anerkannt sind und eine juristische Person des öffentlichen Rechts einen statu- tenmäßig gesicherten maßgeblichen Einfluss ausübt, ◼ Fraktionen kommunaler Parlamente, soweit sie Ar- beitgeberfunktionen ausüben. Neben der Mitgliedschaft in den beiden Abrechnungsver- bänden der Pflichtversicherung, in denen den Versicher- ten eine Betriebsrente aufgrund des Tarifvertrags über die zusätzliche Altersversorgung der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes (ATV-K) vom 1. März 2002 gewähr- leistet wird, ist auch eine Mitgliedschaft des Arbeitgebers im Abrechnungsverband der PlusPunktRente (freiwillige Versicherung) möglich. Hier ist es dem Arbeitgeber freige- stellt, welche Beschäftigten versichert werden. Zudem ist das Mitglied nicht an einen bestimmten Beitragssatz ge- bunden, sondern kann die Höhe der Beiträge frei wählen. Mitgliedschaft Die Mitgliedschaft bei der Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden steht kommunalen und kirch- lich-caritativen Arbeitgebern mit Sitz im Freistaat Bayern und auf dem Gebiet des früheren Regierungsbezirks Pfalz im Land Rheinland-Pfalz offen. In der Pfalz sind wir durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pfälzischen Pensionsanstalt Bad Dürkheim vertreten. Finanzierungsverfahren Die Arbeitnehmer des kommunalen öffentlichen Dienstes sowie bei kirchlich-caritativen Arbeitgebern haben einen arbeitsrechtlichen Anspruch auf eine Zusatzversorgung, die der jeweilige Arbeitgeber finanziert. Dafür führen die Arbeitgeber als Mitglieder der BVK Zusatzversorgung Beiträge und Umlagen beziehungsweise Pflichtbeiträge dem Versorgungssystem zu. Damit übertragen sie ihre
LAGEBERICHT ◼ Leistungsverpflichtungen auf die BVK Zusatzversorgung. Diese wiederum verwendet die Mittel, um die von ihren Versicherten angesammelten Anwartschaften in Form von Leistungen auszuzahlen. Die BVK Zusatzversorgung wendet in ihren Abrechnungs- verbänden unterschiedliche Finanzierungsverfahren an. Im Abrechnungsverband I ist das eine Mischfinanzierung mit Umlage- und Kapitaldeckungselementen. Mit dem Aufbau der Kapitaldeckung im mischfinanzier- ten Abrechnungsverband I hat die BVK Zusatzversorgung im Jahr 2002 begonnen. Dort ist mittlerweile ein Kapita- lisierungsgrad von 57,2 % (bei einem Rechnungszins von 2,75 %) der Anrechte erreicht worden. Darin spiegelt sich ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Kapitaldeckungs- und Umlageverfahren wider. Dank der Kapitaldeckung wird die Finanzierung der Anwartschaften und Renten unabhängiger von demografischen Veränderungen, wie etwa einer verringerten Geburtenrate oder einer höheren Lebenserwartung. Die Umlagefinanzierung wiederum verringert die Abhängigkeit von den Kapitalmärkten. Dies ist vor allem in Krisensituationen von Vorteil. Der Abrechnungsverband II wird in einem Kapital- deckungsverfahren mit Schwankungskorridor finanziert, um Volatilitäten des Kapitalmarktes ausgleichen zu kön- nen. Der Kapitalisierungsgrad beträgt dort 80,0 % bei ei- nem Rechnungszins von 2,75 %. Leistungsspektrum Die Zusatzversorgung tritt als Betriebsrente neben die Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung und trägt damit wesentlich zur sozialen Absicherung im Ruhestand bei. Die Leistung aus einem freiwilligen Vertrag der Plus- PunktRente kann diese beiden Säulen noch ergänzen. Die Betriebsrente der Zusatzversorgung und die PlusPunkt- Rente bieten dabei das gleiche Leistungsspektrum: ◼ Rente wegen Alters, ◼ Rente bei voller oder teilweiser Erwerbsminderung, ◼ Rente für Hinterbliebene. Zugehörigkeit zu Verbänden Die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden ist mit dem Bayerischen Versorgungsverband in der AKA (Arbeitsgemeinschaft kommunale und kirchliche Altersver- sorgung) e. V. Mitglied. Diese wirkt unter anderem darauf hin, dass die Einheitlichkeit der Zusatzversorgung des öf- fentlichen und kirchlichen Dienstes in Deutschland gewahrt bleibt. Die AKA verfasst Stellungnahmen und Vorschläge zu Gesetzgebungsvorhaben und berät die gesetzgebenden Körperschaften, Tarifvertragsparteien und Behörden. Vertreter der AKA nehmen an Tarifverhandlungen teil, um anschließend die getroffenen Vereinbarungen in die betreffende Mustersatzung der AKA einzuarbeiten. Diese dient dann wiederum als Grundlage für die Satzungen der einzelnen Mitgliedskassen. Zudem fördert die AKA den Erfahrungsaustausch der Altersversorgungseinrich- tungen untereinander – einschließlich der Versorgungs- anstalt des Bundes und der Länder (VBL). Über die AKA nimmt die BVK Zusatzversorgung außer- dem Einfluss auf die Tätigkeit der European Association of Public Sector Pension Institutions (EAPSPI). Des Weiteren ist die BVK Zusatzversorgung Mitglied beim Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirt- schaft e. V. (GDV) sowie als korrespondierendes Mitglied bei der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwal- tungsmanagement (KGSt) vertreten. 22 | 23
Überblick über das Geschäftsjahr ENTWICKLUNG DER VERSORGUNGSEINRICHTUNG Allgemeiner Überblick Das Geschäftsjahr 2024 der Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden verlief insgesamt positiv. Sowohl die Anzahl der Mitglieder als auch die Anzahl der Versicherten in der Pflichtversicherung und im Tarif 2019 der freiwilligen Versicherung ist angestiegen. Der Bestand an Kapitalanlagen wuchs weiter an. In der Pflichtversicherung stieg die Zahl der Versicherungs- verhältnisse um 2,9 % beziehungsweise um 48.586 von 1.676.551 auf insgesamt 1.725.137 Versicherte an. Den größten Anteil an diesem Zuwachs hatte weiterhin der Ab- rechnungsverband II. Auch in der freiwilligen Versicherung – PlusPunktRente – erhöhte sich die Gesamtzahl der Verträge um 3,5 % bezie- hungsweise um 1.515 Versicherungsverhältnisse von 43.039 auf 44.554. Besonders deutlich zeigte sich das Wachstum im Tarif 2019, der allein einen Zuwachs von 3.186 Verträgen ver- zeichnete. Diese im Vergleich mit den Vorjahren sehr hohe Zahl ist vor allem auf einen Sondereffekt im Zusammenhang mit dem Abschluss des „Tarifvertrags über die betriebliche Altersvorsorge für die Bodenabfertigungsdienste an deut- schen Verkehrsflughäfen“ zurückzuführen (siehe Seite 26). Auch in der freiwilligen Versicherung setzte sich der Anstieg der Renteneintritte fort: Zum Jahresende 2024 bezogen 13.778 Personen Leistungen – ein Zuwachs von 1.495 Leistungsempfängerinnen und -empfängern ge- genüber dem Vorjahr (12.283), was einem Anstieg von 12,2 % entspricht. In den Bestandstabellen werden auch Personen, die aktu- ell null Versorgungspunkte haben, berücksichtigt. Angesichts des dargestellten deutlichen Anstiegs der Zahl der Rentnerinnen und Rentner sowohl bei der Pflicht- als auch bei der freiwilligen Versicherung ist es folgerichtig, dass im Geschäftsjahr auch der Umfang der Versicherungsleistungen zunahm. Zudem wurden die Renten in der Pflichtversicherung und im Tarif 2002 der freiwilligen Versicherung zum 1. Juli 2024 planmäßig um 1 % erhöht. Der Rechnungszins zur Bewertung der Verpflichtungen liegt seit 2022 sowohl im Abrechnungsverband I als auch im Abrechnungsverband II bei 2,75 %. Dieser Rechnungs- zinssatz wird für die Berechnung der folgenden Kapitali- sierungsgrade angewendet. Im mischfinanzierten Abrechnungsverband I belief sich der Kapitalisierungsgrad nach § 56 Abs. 2 Satz 3 der Sat- zung zum 31. Dezember 2024 auf 57,2 % (Vorjahr: 55,8 %). Die Zahl der Rentnerinnen und Rentner in der Pflichtver- sicherung erhöhte sich von 355.263 auf nunmehr 379.862. Insgesamt wurden im Jahr 2024 rund 33.800 Renten-Erst- berechnungen für Alters-, Erwerbsminderungs- und Hin- terbliebenenrenten durchgeführt. Zusätzlich wurden rund 3.300 Auskünfte für den Eheversorgungsausgleich erstellt, sowie die Urteilsüberprüfung vorgenommen. Der Kapitalisierungsgrad im Abrechnungsverband II nach § 56 Abs. 3 Satz 1 der Satzung lag zum 31. Dezember 2024 bei 80,0 % (Vorjahr: 80,4 %). Die Kapitalisierungsgrade in beiden Abrechnungsverbän- den der Pflichtversicherung entwickelten sich somit wie erwartet.
LAGEBERICHT ◼ In der freiwilligen Versicherung gibt es in den einzelnen Tarifen der PlusPunktRente unterschiedliche Rechnungs- zinssätze zur Bewertung der Verpflichtungen. Diese Rech- nungszinssätze lauten für die Tarife folgendermaßen: Tarif 2002 Tarif 2009 Tarif 2011 Taif 2019 2,75 % 2,25 % 2,25 % 0,9 % Diese Rechnungszinssätze liegen der Berechnung der versicherungstechnischen Rückstellungen für den ge- samten Abrechnungsverband III der freiwilligen Versi- cherung (siehe Seite 48) zugrunde. Steuerliche Überprüfung von immobilienbezogenen Serviceleistungen Wie im Vorjahresbericht dargestellt, wurden bei einer Immobilie der Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden im Jahr 2022 im Rahmen einer Prüfung be- stimmte, einer Mieterin geschuldete zusätzliche Leistun- gen identifiziert. Der Sachverhalt wurde dem Finanzamt unverzüglich angezeigt und um Stellungnahme gebeten. Eine Prüfung durch einen externen steuerrechtlichen Berater kam seinerzeit zu dem Ergebnis, dass die Service- leistungen im Rahmen der Vermietungstätigkeit übliche Nebenleistungen darstellen und keine körperschafts- und gewerbesteuerlichen Auswirkungen auf die BVK Zusatz- versorgung haben. Im Zuge einer weitergehenden Ana- lyse wurden auch vergleichbare Serviceleistungen bei anderen Objekten dem Finanzamt offengelegt. Im Rahmen der seit Mai stattfindenden Betriebsprüfung wurde in einem Gespräch am 31.07.2025 die bisherige Einschätzung durch das Finanzamt vollumfänglich und abschließend bestätigt. Sowohl die ursprünglich als auch die nachträglich angezeigten Serviceleistungen haben demnach keine körperschaft- oder gewerbesteuerlichen Auswirkungen. Bündelung und Stärkung der juristischen Expertise Für die Zusatzversorgung wurde zum 1. Juli 2024 ein ei- genes Referat Rechtsangelegenheiten eingerichtet. Dar- in wurde die juristische Expertise zur Zusatzversorgung – sowohl Pflicht- als auch freiwillige Versicherung – ge- bündelt. Das Referat umfasst seit Dezember 2024 vier kompetente Fachjuristen und -juristinnen. Verstärkte Digitalisierung in der Rentensachbearbeitung Im Berichtsjahr wurde intensiv an der Implementierung eines Online-Datenaustauschs mit der Deutschen Ren- tenversicherung – dem sogenannten DRV-Cockpit – ge- arbeitet. Der direkte Bezug von Daten der Deutschen Rentenversicherung (DRV) vereinfacht die Prozesse in der Rentensachbearbeitung. Dies gilt vor allem für den DRV-Rentenbescheid, der als Nachweis für den Versiche- rungsfall in der Betriebsrente notwendig ist. Zum Jah- resende 2024 konnte das Verfahren in den Regelbetrieb übernommen werden. Die Erfahrungen aus den ersten Monaten 2025 zeigen, dass damit sowohl die Bearbei- tungszeit von Rentenanträgen stark verkürzt als auch Druck- und Portogebühren deutlich reduziert werden konnten. Erhöhung der Tarifentgelte im kommunalen öffentlichen Dienst Gemäß der Tarifeinigung vom April 2023 erhielten die Beschäftigten der Kommunen (TVöD) und deren Versor- gungsbetriebe (TV-V) mit Wirkung vom 1. März 2024 eine 24 | 25
deutliche Erhöhung der Tarifentgelte. Alle Tabellenent- gelte wurden zunächst um einen Sockelbetrag von 200 € erhöht. Auf dieser angehobenen Basis erfolgte anschlie- ßend eine prozentuale Steigerung um 5,5 %. Der daraus resultierende Gesamtzuwachs betrug mindestens 340 €. Die Tariferhöhung wurde weitgehend unverändert für die Beschäftigten der katholischen Kirche und der Cari- tas-Einrichtungen übernommen, sodass bei der überwie- genden Mehrheit unserer Versicherten das zusatzversor- gungspflichtige Entgelt im Jahr 2024 deutlich gestiegen ist. Änderungen im Tarifrecht Am 9. Dezember 2024 schlossen die Gewerkschaft ver.di und der Arbeitgeberverband der Bodenabferti- gungsdienstleister im Luftverkehr (ABL) einen „Tarifver- trag über die betriebliche Altersvorsorge für die Boden- abfertigungsdienste an deutschen Verkehrsflughäfen“ (TV bAV BVD), der zum 1. Februar 2025 in Kraft trat. Dies hatte bereits im Geschäftsjahr 2024 positive Aus- wirkungen auf unsere freiwillige Versicherung Plus- PunktRente. Im Einzugsgebiet der BVK Zusatzversor- gung befinden sich zwei Flughäfen mit einem jährlichen Passagieraufkommen von jeweils über zwei Millionen: München und Nürnberg. Damit fällt die Bodenabferti- gung an beiden Standorten unter den Geltungsbereich des einschlägigen Tarifvertrags. Die dort für die Bodenab- fertigung tätigen Gesellschaften – die AeroGround Flug- hafen München GmbH und die AirPart GmbH Nürnberg – haben sich entschieden, ihrer tarifvertraglichen Ver- pflichtung zur Einrichtung einer betrieblichen Altersver- sorgung für ihre betroffenen Beschäftigten über den Abrechnungsverband für die freiwillige Versicherung der BVK Zusatzversorgung nachzukommen. Die AeroGround Flughafen München GmbH ist bereits seit 2004 Mitglied der BVK Zusatzversorgung und hat den Tarifvertrag noch im selben Jahr auf ihre Beschäftig- ten bei den Bodenverkehrsdiensten angewendet. Die Air- Part GmbH Nürnberg beantragte die Mitgliedschaft im Abrechnungsverband III und wurde zum 1. Februar 2025 in diesen aufgenommen. Gesetzesänderungen Durch das Vierte Bürokratieentlastungsgesetz (BEG IV) ergab sich eine Lockerung der Bestimmungen aus dem Nachweisgesetz. Das BEG IV trat zum 1. Januar 2025 in Kraft. Seitdem ist für Arbeitsverträge keine strikte Schrift- form mehr erforderlich. Die Textform gemäß § 126b BGB ist ausreichend. Damit erfüllen auch digital abgeschlos- sene Arbeitsverträge, die in Form einer unveränderbaren Datei vorliegen und ausdruckbar sind, die Anforderungen des Nachweisgesetzes zur Zusatzversorgung, wenn sie die folgenden Informationen enthalten: vollständiger Name und Anschrift des Versorgungsträgers und Zusam- mensetzung und Höhe des Arbeitsentgelts. ENTWICKLUNG DES WIRTSCHAFTLICHEN UND POLITISCHEN UMFELDS Die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland bleibt weiterhin herausfordernd. Die deutsche Wirtschaft be- findet sich nach wie vor in einer Phase struktureller Stag- nation, da die weltweite Nachfrage nach Industrieerzeug- nissen gering ist. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist in Deutschland im Jahr 2024 absolut betrachtet weiterhin leicht zurückge- gangen. So betrug der Rückgang allerdings lediglich rund 0,2 % verglichen mit einem Minus von 0,3 % im Vorjahr. Die Inflationsrate ging im Jahr 2024 auf 2,2 % zurück.
LAGEBERICHT ◼ Nach einer längeren restriktiven Phase konnte die Euro- päische Zentralbank die Geldpolitik im Juni lockern und senkte den Leitzins schrittweise zum Jahresende auf 3 %. Neben der sinkenden Inflation lassen auch die positiven Reallöhne auf einen Anstieg des Konsums hoffen. Trotz des leicht negativen Wirtschaftswachstums hat sich der Aktienmarkt positiv entwickelt: Der DAX stieg bis Ende Dezember auf rund 19.900 Punkte. Die Erwartungs- haltung der Marktteilnehmer auf weitere Zinssenkungen sowie auf den Rückgang der Inflation unterstützte die Aktienmärkte. Die erfolgten Zinssenkungen trieben die Anleihekurse in die Höhe. Nach wie vor ist der Druck auf den Immobilienmarkt we- gen der drastisch gestiegenen Finanzierungskosten hoch. Viele Projektentwickler sahen sich beispielsweise ge- zwungen, Bauprojekte zu pausieren. Das gefasste Ziel der Bundesregierung, pro Jahr 400.000 Neubauwohnungen in Deutschland fertigzustellen, konnte auch im Jahr 2024 nicht realisiert werden. Die Zahl der neu genehmigten Wohnungen lag in Deutschland 2024 bei rund 194.000 (Stand November 2024). Dies ist unter anderem auf die verschärften energetischen Standards sowie die gleich- zeitige Kürzung der Neubauförderung zurückzuführen. Der Wechselkurs des Euro zum US-Dollar ist nach seinem Anstieg im Vorjahr nun wieder etwas gefallen. Durch die US-Präsidentschaftswahlen im November haben die Ri- siken für die Weltwirtschaft zugenommen. Eine weitere Herausforderung ist der Umgang mit den Folgen des weltweit fortschreitenden Klimawandels. Die deutlichen Auswirkungen der Klimakrise sind bereits sicht- und spürbar: Die Zunahme und Intensivierung von Dürren und Extremwetterereignissen beispielsweise füh- ren zu hohen volks- und betriebswirtschaftlichen Schä- den – eine schwierige Aufgabe für Staat und Wirtschaft. Die Folgen der fortschreitenden Klimaerwärmung wirken sich zunehmend auf die Finanzmärkte aus. Auch der Gesetzgeber schärft im Rahmen der Offenle- gungsverordnung (Sustainable Finance Disclosure Regu- lation, SFDR) sowie der Taxonomie weiter nach. Die SFDR regelt für Unternehmen im Finanzdienstleistungssektor nachhaltigkeitsbezogene Offenlegungspflichten. Auf- grund der Anwendbarkeit der SFDR wurde für die betrof- fene freiwillige Versicherung der Zusatzversorgungskas- se der bayerischen Gemeinden am 30. Juni 2023 jeweils die geforderte „Erklärung zu den wichtigsten nachteili- gen Auswirkungen von Investitionsentscheidungen auf Nachhaltigkeitsfaktoren“ auf den Internetseiten der BVK Zusatzversorgung veröffentlicht. Für die freiwillige Versicherung werden die wichtigsten nachteiligen Auswirkungen auf Nachhaltigkeitsfaktoren in der Kapitalanlage berücksichtigt. Weitere Ausführun- gen dazu finden Sie unter www.versorgungskammer.de/ Kapitalanlage. Gemäß Art. 7 der Verordnung (EU) 2020/852 wird darauf hingewiesen, dass die dem Finanzprodukt der Freiwilli- gen Versicherung der Zusatzversorgungskasse der bay- erischen Gemeinden zugrunde liegenden Investitionen nicht die EU-Kriterien für ökologisch nachhaltige Wirt- schaftsaktivitäten berücksichtigen. Die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden berücksichtigt Nachhaltigkeitsfaktoren durch ESG-Inte- gration und verfolgt ambitionierte Klimaziele, darunter eine 22-prozentige Emissionsreduktion bis 2025. Durch eine gezielte Diversifikation werden Nachhaltigkeitsrisi- ken minimiert, während die Strategie auf ein optimiertes Risk-Return-Verhältnis durch verantwortungsvolle Anla- gepraktiken abzielt. 26 | 27
Geschäftsverlauf ALLGEMEINES Im Jahr 2024 konnte die Zusatzversorgungskasse der bay- erischen Gemeinden insgesamt einen deutlichen Anstieg des Umlage- und Beitragsaufkommens verzeichnen. Im Abrechnungsverband I (AV I) erhöhten sich die Umla- gen um 73,9 Mio. € (+9,4 %, Vorjahr: +2,0 %) und die Zu- satzbeiträge um 24,1 Mio. € (+2,9 %, Vorjahr: +2,0 %). Die Pflichtbeiträge im AV II stiegen um 41,9 Mio. € (+9,5 %, Vorjahr: +8,1 %). Auch die freiwillige Versicherung verzeich- nete im Vergleich zum Vorjahr einen leichten Zuwachs: Die Beitragseinnahmen stiegen um 0,2 Mio. € (+0,5 %, Vorjahr: -3,6 %). Die Nettoerträge aus Kapitalanlagen erhöhten sich im Berichtsjahr um 74,2 Mio. € (+8,0 %, Vorjahr: +5,1 %). Die Versorgungsleistungen – ohne Regulierungskosten und ohne Veränderung der Rückstellungen für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle – stiegen um 58,7 Mio. € (+4,1 %, Vorjahr: +3,6 %) auf 1.476,3 Mio. €. Die Kapitalanlagebestände legten um 1.767,9 Mio. € zu (+5,8 %, Vorjahr: +5,5 %) und beliefen sich zum Jahresende auf 32.202,2 Mio. €. Die versicherungstechnischen Rückstellungen er- höhten sich im Berichtsjahr von 29.820,8 Mio. € auf 31.579,6 Mio. € (+5,9 %, Vorjahr: +5,5 %). Sie sichern die dauerhafte Erfüllung der Versorgungsverpflichtungen. Die Deckungsrückstellung wuchs von 29.797,2 Mio. € auf 31.555,5 Mio. € an (+5,9 %, Vorjahr: +5,5 %). Die Rückstel- lung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle er- höhte sich von 6.081,1 Mio. € auf 6.595,9 Mio. € (+8,5 %, Vorjahr: +8,2 %). Die Rückstellung für künftige Leistungs- verbesserungen blieb mit 17,5 Mio. € im Vergleich zum Vorjahr unverändert. MITGLIEDER Die Mitgliedschaft bei der Zusatzversorgungskasse steht kommunalen und kirchlich-caritativen Arbeitgebern mit Sitz im Freistaat Bayern und auf dem Gebiet des früheren Regierungsbezirks Pfalz im Land Rheinland-Pfalz offen. Dort sind wir durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pfälzischen Pensionsanstalt Bad Dürkheim vertreten. Der Mitgliederbestand erhöhte sich im Jahr 2024 gegen- über dem Vorjahr von 6.035 auf 6.065 Mitglieder. Er setzte sich im Berichtsjahr wie folgt zusammen: Mitgliedergruppen Bezirke, Landkreise, kreisfreie Städte Gemeinden und kreisangehörige Städte Verwaltungsgemeinschaften und Verbandsgemeinden Zweckverbände Sonstige juristische Personen des öffentlichen Rechts Juristische Personen des privaten Rechts Gesamtbestand Anzahl am 31.12.2024 Anzahl am 31.12.2023 120 2.482 355 1.103 535 1.470 6.065 120 2.481 355 1.100 525 1.454 6.035
LAGEBERICHT ◼ Mitgliederbestand 18 % 24 % 2 % 9 % 6 % 41 % ◼ Juristische Personen des privaten Rechts 24 % ◼ Sonstige juristische Personen des öffentlichen Rechts 9 % ◼ Verwaltungsgemeinschaften und Verbandsgemeinden 6 % ◼ Gemeinden und kreisangehörige Städte ◼ Bezirke, Landkreise und kreisfreie Städte ◼ Zweckverbände 41 % 2 % 18 % 28 | 29
Entwicklung des Mitgliederbestands 5 6 0 6 . 5 3 0 6 . 3 8 9 5 . 4 4 9 5 . 7 0 9 5 . 0 8 8 5 . 0 5 8 5 . 9 8 7 5 . 0 5 7 5 . 1 5 7 5 . Anzahl 6.100 6.000 5.900 5.800 5.700 5.600 5.500 5.400 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 PFLICHTVERSICHERUNG Die tarifvertraglich geregelte Pflichtversicherung wird bei der Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden entweder im durch Umlage und Zusatzbeitrag mischfi- nanzierten Abrechnungsverband I (AV I) durchgeführt oder im Abrechnungsverband II (AV II), der im Kapital- deckungsverfahren mit Schwankungskorridor finanziert wird. Beitragsfreie Versicherungsverhältnisse mit Anwart- schaften in beiden Abrechnungsverbänden sowie Ren- ten mit Anteilen aus den Abrechnungsverbänden I und II werden zur besseren Übersichtlichkeit sowohl im AV I als auch im AV II ausgewiesen. Die beiden folgenden Tabellen zeigen die Bestandsent- wicklung der Versicherungsverhältnisse und der Renten in der Pflichtversicherung.
LAGEBERICHT ◼ 1. Versicherungsverhältnisse in der Pflichtversicherung Art der Versicherung Anzahl am 31.12.2024 Anzahl am 31.12.2023 Veränderung 2023/2024 Pflichtversicherungsverhältnisse davon im Abrechnungsverband I Abrechnungsverband II Beitragsfreie Pflichtversicherungs- verhältnisse davon mit Anwartschaften nur aus Abrechnungsverband I nur aus Abrechnungsverband II aus Abrechnungsverband I und II 852.711 569.471 283.240 872.426 635.257 183.453 53.716 830.374 564.156 266.218 846.177 630.089 165.415 50.673 Versicherungsverhältnisse insgesamt 1.725.137 1.676.551 2,7 % 0,9 % 6,4 % 3,1 % 0,8 % 10,9 % 6,0 % 2,9 % 2. Rentnerinnen und Rentner aus der Pflichtversicherung Art der Rententeile Anzahl am 31.12.2024 Anzahl am 31.12.2023 Veränderung 2023/2024 Altersrenten davon nur aus Abrechnungsverband I nur aus Abrechnungsverband II aus Abrechnungsverband I und II Erwerbsminderungsrenten davon nur aus Abrechnungsverband I nur aus Abrechnungsverband II aus Abrechnungsverband I und II Hinterbliebenenrenten davon nur aus Abrechnungsverband I nur aus Abrechnungsverband II aus Abrechnungsverband I und II 305.954 294.903 2.858 8.193 27.228 24.034 869 2.325 46.680 45.841 229 610 284.966 275.711 2.348 6.907 24.935 21.978 755 2.202 45.362 44.586 196 580 Renten insgesamt 379.862 355.263 7,4 % 7,0 % 21,7 % 18,6 % 9,2 % 9,4 % 15,1 % 5,6 % 2,9 % 2,8 % 16,8 % 5,2 % 6,9 % 30 | 31
Alters- und Geschlechterverteilung Wie in den Vorjahren waren auch im Jahr 2024 die Frauen – im Vergleich zu ihrem Anteil an der deutschen Bevölke- rung – sowohl bei den aktiven Pflichtversicherungsver- hältnissen als auch bei den Renten deutlich überreprä- Altersschichtung in der Pflichtversicherung im Jahr 2024 sentiert. Der Frauenanteil bei den Versicherten beträgt rund 70 %. Demnach ist zu erwarten, dass der Anteil der Frauen an den Altersrenten künftig weiter ansteigen wird. Anzahl 10.000 5.000 Jahre 105 100 95 90 85 80 75 70 65 60 55 50 45 40 35 30 25 20 0 5.000 10.000 15.000 20.000 ◼ Rentenempfänger Männer ◼ Rentenempfänger Frauen ◼ Pflichtversicherte Männer ◼ Pflichtversicherte Frauen
LAGEBERICHT ◼ Versorgungsquotient insgesamt Für die Pflichtversicherung (AV I und AV II) ergibt sich ein Versorgungsquotient von 44,5 % (Vorjahr: 42,8 %). Dieser gibt das Verhältnis der Rentenempfängerinnen und Rentenempfänger zu den aktiven Versicherten wieder. Bestand an Pflichtversicherungsverhältnissen und Renten in der Pflichtversicherung Anzahl in Tausend 1.000 ◼◼ Pflichtversicherte ◼◼ Rentenempfänger in % . 9 9 6 6 9 6 2 8 5 0 1 7 . 5 1 6 5 2 7 . 4 8 6 5 4 7 . 7 3 1 6 6 7 . . 5 3 4 4 4 8 8 6 7 5 4 7 . 8 6 6 0 0 8 . 8 6 3 . 2 1 8 . 4 7 3 0 3 8 . 1 1 7 2 5 8 . 6 2 7 5 6 2 8 7 8 4 7 2 . 5 2 6 3 8 2 . 5 6 5 3 9 2 . 8 9 9 3 0 3 . 4 9 5 5 1 3 . 9 9 4 8 2 3 . 8 7 2 . 1 4 3 3 6 2 5 5 3 . 100 75 50 44,5 % 2 6 8 9 7 3 . 25 800 600 400 200 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 Versorgungsquotient in % Zusätzlicher Beitrag zur Stärkung der freiwilligen Versicherung Im Januar 2024 wurde bei allen Mitgliedern mit der Erhe- bung eines zusätzlichen Beitrags zur Stärkung der freiwil- ligen Versicherung (Alttarif 2002) begonnen. Gemäß dem Beschluss des Verwaltungsrats vom 20. Oktober 2022 beträgt dieser zusätzliche Beitrag 0,24 % des zusatzver- sorgungspflichtigen Entgelts. Um eine Erhöhung der finanziellen Belastung für die Mitglieder zu vermeiden, wurde zeitgleich der Zusatzbeitragsatz im AV I sowie der Pflichtbeitragssatz im AV II jeweils um 0,24 % abgesenkt. Im Berichtsjahr 2024 betrug der Zusatzbeitragssatz im AV I daher 3,76 % und der Pflichtbeitragssatz im AV II lag bei 4,56 %. 32 | 33
ABRECHNUNGSVERBAND I (AV I) Im ursprünglich rein umlagefinanzierten Abrechnungs- verband I (AV I) haben wir im Jahr 2002 den Weg zur Ka- pitaldeckung eingeschlagen. Daher ist der AV I zurzeit mischfinanziert. Dabei leisten die Arbeitgeber eine Um- lagezahlung in Höhe von 3,75 % sowie einen Zusatzbei- trag von 3,76 % aus den zusatzversorgungspflichtigen Entgelten der Versicherten. Während die Umlagen teilweise der weiteren Finan- zierung bereits vor 2002 entstandener Renten und Anwartschaften (Startgutschriften) dienen, werden die Zusatzbeiträge für neu entstehende Anwartschaf- ten angespart. Der zum 31. Dezember 2024 mit einem Rechnungszins von 2,75 % ermittelte Kapitalisierungs- grad im AV I nach § 56 Abs. 2 Satz 3 der Satzung betrug 57,2 %. Zahl der Versicherungsverhältnisse Der Bestand an aktiven Pflichtversicherungsverhältnis- sen im AV I stieg gegenüber dem Vorjahr um 0,9 % bezie- hungsweise 5.315 Versicherungsverhältnisse an und lag zum Jahresende am 31. Dezember 2024 bei insgesamt 569.471 aktiven Pflichtversicherten. Der pfälzische Kassenbereich zählte am Ende des Be- richtsjahres 52.585 (Vorjahr: 52.027) aktive Pflichtversi- cherungsverhältnisse. Das entspricht einem Anteil von 9,2 % (Vorjahr: 9,2 %). Die Pflichtversicherungsverhältnisse im AV I stellten sich wie folgt dar: Art der Versicherung im AV I Anzahl am 31.12.2024 Anzahl am 31.12.2023 Veränderung 2023/2024 Pflichtversicherungsverhältnisse 569.471 564.156 Beitragsfreie Pflichtversicherungs- verhältnisse davon mit Anwartschaften nur aus Abrechnungsverband I aus Abrechnungsverband I und II Versicherungsverhältnisse insgesamt 688.973 680.762 635.257 53.716 1.258.444 630.089 50.673 1.244.918 Basisdaten der Versicherungsverhältnisse Im AV I betrug das Durchschnittsalter der in der Pflicht- versicherung Versicherten 46 Jahre und 2 Monate (Vor- jahr: 46 Jahre und 4 Monate). Der Anteil der Versicherten, welche im AV I die Wartezeit für den Anspruch auf Versi- cherungsleistungen erfüllten, lag bei den: Aktiven Pflicht- versicherungsverhältnissen Beitragsfreien Pflicht- versicherungsverhältnissen Versicherungs- verhältnissen insgesamt 0,9 % 1,2 % 0,8 % 6,0 % 1,1 % 72,2 % 30,5 % 49,4 %
LAGEBERICHT ◼ Renten Bei der Bestandsaufnahme für die Menge der Renten im AV I werden auch Renten berücksichtigt, die Rentenan- teile sowohl aus dem AV I als auch dem AV II enthalten (siehe Tabelle auf Seite 33). Unter Berücksichtigung dieses Faktors stellte sich die Zusammensetzung des Rentenbe- stands im Abrechnungsverband I zum Jahresende 2024 wie folgt dar: Renten Altersrenten Erwerbsminderungsrenten Hinterbliebenenrenten Gesamtsumme der Renten Anzahl am 31.12.2024 Anzahl am 31.12.2023 Veränderung 2023/2024 303.096 26.359 46.451 375.906 282.618 24.180 45.166 351.964 7,2 % 9,0 % 2,8 % 6,8 % Daraus ergibt sich für 2024 eine Gesamtzahl von 375.906 Renten im AV I (inklusive der Renten mit Rentenantei- len aus beiden Abrechnungsverbänden) im Vergleich zu 351.964 im Vorjahr. Mit einem Zuwachs von absolut 23.942 beziehungsweise 6,8 % (Vorjahr: 3,9 %) ist die Zahl der Renten im AV I damit erneut stark angewachsen. Dieser Trend wird sich auch in den kommenden Jahren fortsetzen. Die durchschnittliche Rentenhöhe im AV I stellte sich wie folgt dar: Durschnittliche Rentenhöhe Betrag am 31.12.2024 Betrag am 31.12.2023 Veränderung 2023/2024 Altersrenten Erwerbsminderungsrenten Witwen-/Witwerrenten Waisenrenten 343,7 € 250,4 € 287,3 € 37,9 € 344,4 € 247,0 € 285,5 € 37,7 € -0,2 % 1,4 % 0,7 % 0,5 % Das Durchschnittsalter bei Eintritt in die Rente erhöhte sich um 2 Monate auf 62 Jahre und 8 Monate (Vorjahr: 62 Jahre und 6 Monate). Das Durchschnittsalter der Altersrentnerinnen und Al- tersrentner lag bei 73 Jahren und 6 Monaten (Vorjahr: 73 Jahre und 5 Monate). 34 | 35
Versorgungsquotient im AV I Der Versorgungsquotient im AV I von aktuell 66,0 % (Vor- jahr: 62,4 %) gibt das Verhältnis der Rentenempfängerin- nen und Rentenempfänger zu den aktiven Pflichtversiche- rungsverhältnissen wieder (siehe Grafik unten) und ist ein wichtiger Indikator für den Finanzierungsbedarf in einem umlagefinanzierten System. Daher haben wir diese Kenn- zahl ständig im Blick und gleichen sie laufend mit den im Finanzierungsprogramm getroffenen Annahmen ab. Bestand an Pflichtversicherungsverhältnissen und Renten im Abrechnungsverband I Anzahl in Tausend ◼◼ Pflichtversicherte ◼◼ Rentenempfänger in % 100 800 600 400 200 3 7 4 0 5 5 . 8 4 3 0 5 5 . 0 2 8 9 4 5 . 8 0 5 1 5 5 . 5 3 1 5 5 5 . 7 7 0 7 5 5 . 3 9 8 9 5 5 . 6 7 8 0 6 5 . 6 5 1 4 6 5 . 3 9 5 5 6 2 . 0 6 6 4 7 2 . 6 9 2 3 8 2 . 6 4 0 3 9 2 . 0 4 2 3 0 3 . 8 2 4 4 1 3 . 2 1 8 6 2 3 . 8 0 9 8 3 3 . 4 6 9 1 5 3 . 75 66,0 % 1 7 4 9 6 5 . 6 0 9 5 7 3 . 50 25 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 Versorgungsquotient in % Umlage Das Umlageaufkommen erhöhte sich im Berichtsjahr um 73,9 Mio. € (+9,4 %) und belief sich damit auf 861,8 Mio. € (Vorjahr: 787,9 Mio. €). Der Anteil des Pfälzer Kassenbe- reichs daran betrug 9,4 % beziehungsweise 80,9 Mio. € (Vorjahr: 73,9 Mio. €). Darüber hinaus wurden Einnahmen in Höhe von 23,5 Mio. € (Vorjahr: 21,8 Mio. €) aus Bei- tragsüberleitungen sowie 97,2 T€ (Vorjahr: 93,5 T€) aus Sonderzahlungen erzielt. Nach Abzug der Aufwendun- gen für Erstattungen von Umlagen in Höhe von 64,3 T€ (Vorjahr: 107,6 T€) beliefen sich die Umlagen und sons- tigen Einnahmen insgesamt auf 885,3 Mio. € (Vorjahr: 809,7 Mio. €). Die Erhöhung gegenüber dem Vorjahr ist im Wesentlichen auf den Anstieg der zusatzversorgungs- pflichtigen Entgelte zurückzuführen.
LAGEBERICHT ◼ Zusatzbeitrag Auf Basis des vom Verwaltungsrat beschlossenen Fi- nanzierungsprogramms zum Aufbau einer Kapitalde- cke wird seit dem Jahr 2003 ein Zusatzbeitrag erhoben. Dieser belief sich im Berichtsjahr auf 3,76 % des zusatz- versorgungspflichtigen Entgelts und führte zu Einnah- men in Höhe von 862,8 Mio. € (Vorjahr: 838,6 Mio. €). Davon entfielen 9,4 % beziehungsweise 80,9 Mio. € (Vor- jahr: 78,5 Mio. €) auf den Pfälzer Kassenbereich. Dane- ben wurden Einnahmen aus Beitragsüberleitungen in Höhe von 22,3 Mio. € (Vorjahr: 20,2 Mio. €) vereinnahmt. Abzüglich der Aufwendungen für die Erstattungen von Zusatzbeiträgen in Höhe von 25,0 T€ (Vorjahr: 22,7 T€) betrugen die Zusatzbeiträge und sonstigen Einnahmen 885,1 Mio. € (Vorjahr: 858,8 Mio. €). Einnahmen und Ausgaben ◼◼ Umlagen ◼◼ Zusatzbeitrag 1.249,1 , 1 2 9 6 , 4 2 5 6 , 6 0 1 7 , 6 9 6 6 , 3 5 2 7 , 1 3 8 6 , 6 6 4 7 , 7 2 0 7 , 8 0 7 7 , 2 5 2 7 , 7 3 8 7 , 1 7 3 7 , 4 7 9 7 , 5 9 4 7 , 1 2 2 8 , 6 2 7 7 , 6 8 3 8 , 9 7 8 7 , 8 1 6 8 , 8 2 6 8 Mio. € 1.200 900 600 300 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 Aufwendungen für Versicherungsfälle (Anteil Umlage) – ohne Überleitungen 36 | 37
Aufwendungen für Versicherungsfälle Die Aufwendungen für Versicherungsfälle einschließlich der Regulierungskosten (16,6 Mio. €) und Überleitungen (25,9 Mio. €) beliefen sich 2024 auf 1.454,9 Mio. € (Vor- jahr: 1.399,6 Mio. €). Darin enthalten sind 137,2 Mio. € (Vorjahr: 132,3 Mio. €) Leistungen im Pfälzer Kassen- bereich, was einem Anteil von 9,5 % entspricht. Der gesamte Zuwachs gegenüber 2023 betrug 55,4 Mio. €. Das bedeutete eine Steigerung um 4,0 %. Der auf die Umlage entfallende Teil der Versicherungsleis- tungen einschließlich der anteiligen Regulierungskosten (14,4 Mio. €) und der anteiligen Aufwendungen für Über- leitungen (16,6 Mio. €) betrug 1.265,7 Mio. €. Wie zu er- warten war, reichten die vereinnahmten Umlagen von 861,8 Mio. € nicht aus, um diesen Betrag zu decken. Der Differenzbetrag wurde aus den Kapitalerträgen finan- ziert. Seitdem der Umlagesatz zur Finanzierungserleich- terung für die Mitglieder im Geschäftsjahr 2013 abge- senkt wurde, werden die Kapitalerträge verstärkt für die Leistungserfüllung verwendet. Rücklagen und Rückstellungen Satzungsrechtlich sind wir zum Aufbau einer Sicherheits- rücklage zur Absicherung der durch Zusatzbeiträge kapi- talgedeckt finanzierten Anrechte verpflichtet. Sie dient dazu, etwaige künftige Fehlbeträge bei den durch Zusatz- beiträge kapitalgedeckt finanzierten Anrechten zu decken. Jährlich sind so lange mindestens 5 % des Überschusses in die Sicherheitsrücklage einzustellen, bis diese einen Betrag von 5 % der Teildeckungsrückstellung erreicht hat. Die versicherungstechnischen Rückstellungen erhöhten sich um 1.156,4 Mio. € auf 26.335,7 Mio. €. Dies entspricht einem Zuwachs von 4,6 %. Die Sicherheitsrücklage für die durch Zusatzbeiträge finanzierten Anrechte erhöhte sich um 44,0 Mio. € beziehungsweise 7,1 % und betrug 667,2 Mio. €. Rücklagen und Rückstellungen AV I Wert am 31.12.2024 Wert am 31.12.2023 in Mio. € in Mio. € Veränderung 2023/2024 in Mio. € Sicherheitsrücklage 667,2 623,2 44,0 Versicherungstechnische Rückstellungen Teilvermögen AV I gem. § 60 Abs. 1 Satz 2 d. S. Teildeckungsrückstellung AV I gem. § 56 Abs. 2 Satz 2 d. S. Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle (Zusatzbeitrag) Rückstellungen für künftige Leistungsverbesserungen (Zusatzbeitrag) 16.441,6 9.872,6 4,0 17,5 15.594,3 9.563,7 3,8 17,5 847,2 309,0 0,2 – Versicherungstechnische Rückstellungen insgesamt 26.335,7 25.179,3 1.156,4 Überschüsse Durch § 66 der Satzung wird vorgeschrieben, jährlich die Überschüsse für das vorangegangene Geschäftsjahr festzustellen. Aufgrund der Mischfinanzierung sind zu diesem Zweck im Abrechnungsverband I derzeit zwei Berechnungsmethoden heranzuziehen: Soweit eine Kapitaldeckung vorhanden ist, wer- den die Überschüsse unter Berücksichtigung der tatsächlich erzielten Kapitalerträge ermittelt. Für nicht ausfinanzierte Anwartschaften wird die durch- schnittliche laufende Verzinsung der nach der Bilanz-
LAGEBERICHT ◼ LAGEBERICHT ◼ summe zehn größten Pensionskassen herangezogen. Als Berechnungsgrundlage dient dabei jeweils der Geschäfts- bericht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsauf- sicht (BaFin), der zu dem Zeitpunkt aktuell ist, zu dem die versicherungstechnische Bilanz fertiggestellt wird. Über die Verwendung der Überschüsse entscheidet der Verwaltungsrat auf Vorschlag des Verantwortlichen Ak- tuars. Verwendung der Überschüsse in den Jahren 2002 bis 2023 späteren Bonusverteilung an die Versicherten als Rück- stellung für künftige Leistungsverbesserungen verbucht. Überschussermittlung für das Jahr 2024 Der hohe Rechnungszins von 6,3 % (5,3 % nach Tarif- grundlagen zzgl. 1 % Dynamik) in der Leistungsphase er- fordert die weitere Stärkung der Deckungsrückstellung. Daher weist die fiktive versicherungstechnische Bilanz auch für das Berichtsjahr keinen zur Vergabe von Bonus- punkten ausreichenden Überschuss aus. Die fiktive versicherungstechnische Bilanz wies im Be- Bei den Zusatzbeiträgen wurde im Jahr 2024 kein Über- reich der Umlagen für die Jahre 2002 bis 2023 keine Über- schuss erwirtschaftet. Die Rückstellung für künftige schüsse aus. Bei den Zusatzbeiträgen beliefen sich die in Leistungsverbesserungen verbleibt damit – wie in den den Jahren 2003 bis 2006 erzielten Überschüsse auf ins- Vorjahren – bei 17,5 Mio. €. gesamt 17,5 Mio. €. Dieser Betrag wurde zum Zweck einer ABRECHNUNGSVERBAND II (AV II) Für den kapitalgedeckten Abrechnungsverband II (AV II) der Pflichtversicherung wurde mit der Sat- zungsänderung im Jahr 2016 ein Finanzierungs- korridor mit einem Kapitalisierungsgrad zwischen 70 % und 100 % eröffnet. Zum 31. Dezember 2024 lag der Kapitalisierungsgrad bei einem Rechnungs- zins von 2,75 % bei 80,0 %. Der Pflichtbeitragssatz für die Arbeitgeber belief sich im Jahr 2024 auf 4,56 % des zusatzversorgungspflichtigen Entgelts der Versi- cherten. Die Mitgliedschaft im AV II steht sowohl neuen als auch derzeitigen Mitgliedern unseres Unternehmens offen. Allerdings erfordert der Wechsel vom AV I in den AV II die Zahlung eines Ausgleichsbetrages für bisher entstandene Rentenanwartschaften. Zahl der Versicherungsverhältnisse Bei den Pflichtversicherungsverhältnissen im Abrech- nungsverband II konnte auch im Jahr 2024 insgesamt ein Zuwachs von 7,9 % verzeichnet werden. 38 | 39
Basisdaten der Versicherungsverhältnisse Im Jahr 2024 lag das Durchschnittsalter der Versicherten im AV II der Pflichtversicherung bei 40 Jahren und 6 Mo- naten. Der Anteil der Versicherten, welche im AV II die Wartezeit für den Anspruch auf Versicherungsleistungen erfüllten, betrug bei den: Aktiven Pflicht- versicherungsverhältnissen Beitragsfreien Pflicht- versicherungsverhältnissen Versicherungs- verhältnissen insgesamt 55,5 % 11,0 % 35,2 % Die Pflichtversicherungsverhältnisse im AV II stellten sich wie folgt dar: Art der Versicherung im AV II Anzahl am 31.12.2024 Anzahl am 31.12.2023 Veränderung 2023/2024 Pflichtversicherungsverhältnisse 283.240 266.218 Beitragsfreie Pflichtversicherungs- verhältnisse davon mit Anwartschaften nur aus Abrechnungsverband II aus Abrechnungsverband I und II Versicherungsverhältnisse insgesamt 237.169 216.088 183.453 53.716 520.409 165.415 50.673 482.306 6,4 % 9,8 % 10,9 % 6,0 % 7,9 % Renten Inklusive der Renten mit Rentenanteilen aus beiden Abrechnungsverbänden lagen die Zahlen der Renten im AV II zum Jahresende 2024 bei folgenden Werten (siehe auch Tabelle auf Seite 33): Renten Altersrenten Erwerbsminderungsrenten Hinterbliebenenrenten Gesamtsumme der Renten Anzahl am 31.12.2024 Anzahl am 31.12.2023 Veränderung 2023/2024 11.051 3.194 839 15.084 9.255 2.957 776 12.988 19,4 % 8,0 % 8,1% 16,1 % Daraus ergibt sich für 2024 eine Gesamtzahl von 15.084 Renten im AV II (inklusive der Renten mit Rentenanteilen aus beiden Abrechungsverbänden), gegenüber 12.988 im Vorjahr. Mit einem Zuwachs von absolut 2.096 be- ziehungsweise 16,1 % ist die Zahl der Renten deutlich gestiegen. Trotz dieses Anstiegs bleibt die absolute Zahl der Renten im AV II weiterhin auf einem vergleichsweise überschaubaren Niveau.
LAGEBERICHT ◼ Beitrag Aufgrund des Anstiegs der Versichertenzahl ist das Auf- kommen an Pflichtbeiträgen erneut deutlich gewachsen. Die Beitragseinnahmen inklusive Überleitungen im AV II betrugen insgesamt 485,1 Mio. € (Vorjahr: 443,1 Mio. €). Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Anstieg um 42,1 Mio. € beziehungsweise 9,5 %. Aufwendungen für Versicherungsfälle Die Aufwendungen für Versicherungsfälle beliefen sich im Berichtsjahr einschließlich der anteiligen Regulierungsauf- wendungen (0,2 Mio. €) und Überleitungen (7,1 Mio. €) auf 21,8 Mio. € (Vorjahr: 18,1 Mio. €). Rücklagen und Rückstellungen Satzungsrechtlich sind wir zum Aufbau einer Sicherheits- rücklage verpflichtet. Diese dient dazu, etwaige künftige Fehlbeträge zu decken und damit Anwartschaften und Ansprüche zu sichern. Jährlich sind so lange mindestens 5 % des Überschusses in die Sicherheitsrücklage einzu- stellen, bis diese einen Betrag von 5 % der Deckungsrück- stellung erreicht hat. Die versicherungstechnischen Rückstellungen des AV II erhöhten sich um 556,3 Mio. € beziehungsweise 14,8 % auf insgesamt 4.309,4 Mio. €. Die Sicherheitsrücklage verzeichnete einen Zuwachs von 38,2 Mio. € beziehungs- weise 15,4 % und lag zum Jahresende bei 287,0 Mio. €. Rücklagen und Rückstellungen AV II Wert am 31.12.2024 Wert am 31.12.2023 Veränderung in Mio. € in Mio. € 2023/2024 in Mio. € Sicherheitsrücklage 287,0 248,8 38,2 Versicherungstechnische Rückstellungen Deckungsrückstellung Pflichtversicherung AV II gem. § 56 Abs. 3 d. S. Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle Versicherungstechnische Rückstellungen insgesamt Rundungsdifferenzen können enthalten sein. 4.307,1 2,3 4.309,4 3.751,1 2,0 3.753,1 556,0 0,3 556,3 Überschüsse Im AV II werden gemäß § 66 der Satzung im Rahmen einer versicherungstechnischen Bilanz jährlich die Überschüsse für das vorangegangene Geschäftsjahr grundsätzlich auf der Grundlage der tatsächlich erziel- ten Kapitalerträge festgestellt. Für nicht voll ausfinan- zierte Anwartschaftsanteile wird die durchschnittliche laufende Verzinsung der nach der Bilanzsumme zehn größten Pensionskassen herangezogen. Im Berichts- jahr wurde ein Rohüberschuss in Höhe von 38,2 Mio. € erwirtschaftet. Dieser wurde entsprechend § 57 der Satzung vollständig der Sicherheitsrücklage zugeführt, welche nunmehr bei 287,0 Mio. € liegt. 40 | 41
Bewegung des Bestands an Pensionsversicherungen (ohne sonstige Versicherungen) in der Pflichtversicherung im Geschäftsjahr 2024 Anwärter Männer Anzahl Frauen, Divers, Unbestimmt Männer, Divers, Unbestimmt Anzahl Anzahl Invaliden- und Altersrentner Frauen Anzahl I. Bestand am Anfang des Geschäftsjahres 506.717 1.152.859 101.480 208.464 II. Zugang während des Geschäftsjahres: 1. Neuzugang an Anwärtern, Zugang an Rentnern 2. Sonstiger Zugang 1) 3. Gesamter Zugang III. Abgang während des Geschäftsjahres: 1. Tod 2. Beginn der Altersrente 3. Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit (Invalidität) 2) 4. Reaktivierung, Wiederheirat, Ablauf 5. Ausscheiden unter Zahlung von Rückkaufs- werten, Rückgewährbeträgen und Austrittsvergütungen 3) 6. Ausscheiden ohne Zahlung von Rückkaufs- werten, Rückgewährbeträgen und Austrittsvergütungen 7. Sonstiger Abgang 8. Gesamter Abgang 27.642 536 28.178 532 6.362 642 0 349 31 3.344 11.260 55.231 970 56.201 596 13.248 1.983 0 1.813 56 7.808 25.504 7.065 613 7.678 3.945 0 0 35 23 0 607 4.610 15.437 1.729 17.166 5.179 0 0 80 126 0 1.722 7.107 IV. Bestand am Ende des Geschäftsjahres 523.635 1.183.556 104.548 218.523 davon 1. beitragsfreie Anwartschaften 2. in Rückdeckung gegeben 279.703 0 620.182 0 0 0 0 0 1) Hier sind bei den Jahresrenten die Dynamisierungen zum 1. Juli enthalten. 2) Hier sind nur die Abgänge zu den vollen Erwerbsgeminderten enthalten. 3) Es handelt sich um Abfindungen. Rundungsdifferenzen können auftreten.
LAGEBERICHT ◼ Summe der Jahresrenten Euro Witwer Anzahl 1.243.699.959 9.766 80.896.230 20.228.612 101.124.842 41.492.656 0 0 301.839 36.827 0 7.031.386 48.862.708 1.001 3 1.004 554 0 0 32 0 0 1 587 1.295.961.996 10.183 0 0 0 0 Witwen, Divers, Unbestimmt Anzahl 33.630 2.271 13 2.284 1.918 0 0 21 0 0 2 1.941 33.973 0 0 Hinterbliebenenrenten Waisen Anzahl Summe der Jahresrenten Witwer/n Euro Waisen Euro 1.968 130.185.242 902.032 256 50 306 1 0 0 336 0 0 5 342 1.932 0 0 9.235.416 1.630.392 10.865.808 7.798.786 0 0 70.966 0 0 811.728 8.681.479 109.595 31.896 141.491 470 0 0 145.419 0 0 3.118 149.006 132.369.573 894.512 0 0 0 0 42 | 43
FREIWILLIGE VERSICHERUNG (AV III – PLUS PUNKT RENTE) In die freiwillige Versicherung PlusPunktRente (AV III) kön- nen Versicherte eigene Beiträge einzahlen und dadurch ihre vom Arbeitgeber finanzierte Altersvorsorgeleistung aus der Zusatzversorgung erhöhen. Dabei können sie Ansprüche auf staatliche Förderung durch Zulagen be- ziehungsweise Steuervorteile (Riester-Förderung) oder im Rahmen einer Entgeltumwandlung geltend machen. Zusätzlich kann der Arbeitgeber durch Beitragszahlungen in die freiwillige Versicherung die Altersvorsorge seiner Beschäftigten aufstocken. Die Systematik der freiwilligen Versicherung entspricht jener der Pflichtversicherung: Jeweils zum Jahresende werden auf Grundlage der ein- gezahlten Beiträge und Zulagen Versorgungspunkte er- mittelt. Verzinsungseffekte werden mittels sogenannter Altersfaktoren berücksichtigt. Die eingezahlten Beiträge fließen direkt auf das individuelle kapitalgedeckte Versor- gungskonto des Versicherten. Eine Wartezeit ist bei der PlusPunktRente nicht zu erfüllen. Tarife der PlusPunktRente Die BVK Zusatzversorgung bietet ihre freiwillige Versi- cherung seit dem Jahr 2002 an. Seitdem wurde die Plus- PunktRente mehrmals angepasst, was sich in der Ausge- staltung des Versicherungstarifs niederschlug. Der Tarif 2002, mit dem das Produkt am Markt starte- te, zeichnete sich dadurch aus, dass der garantierten Anwartschaft eine relativ hohe Verzinsung von 3,25 % zugrunde lag. Nach dem Beginn der Finanzkrise im Jahr 2008 musste dies korrigiert werden. Durch den Tarif 2009 wurde der zugrunde liegende Rechnungszins auf 2,25 % gesenkt. Zwei Jahre später brachte der Tarif 2011 dann die rechtlich notwendige Umstellung auf einen geschlechts- neutralen „Unisex“-Tarif. Zum Ende des Jahres 2018 wur- de der Tarif 2011 für Neuabschlüsse geschlossen. Mit dem zu Jahresbeginn 2019 neu eingeführten Tarif 2019 ging eine Absenkung des Rechnungszinses auf 0,9 % einher. Zahl der Versicherungsverhältnisse Der Bestand in der freiwilligen Versicherung entwickelte sich im Jahr 2024 positiv. Mit einem Zuwachs von 1.515 Verträgen beziehungsweise 3,5 % erhöhte sich der Be- stand auf ingesamt 44.554. Insbesondere die Aufnahme der Beschäftigten bei den Bodenverkehrsdiensten der AeroGround GmbH im Jahr 2024 (siehe Seite 26) konnte dem Trend entgegenwirken, dass der Versichertenbestand trotz Zunahme an Neuver- trägen leicht absinkt. Durch den zunehmenden Rentenzugang aus den frühe- ren Tarifen (insbesondere Tarif 2002) verändert sich die Zusammensetzung des Bestandes merklich. Begünstigt durch die gesamtwirtschaftliche Lage sowie die demo- grafische Struktur – insbesondere das höhere Alter der Versicherten – setzt sich der Trend fort, dass von Jahr zu Jahr mehr Renten festgesetzt werden. Versicherungsverträge Anzahl am 31.12.2024 Anzahl am 31.12.2023 Veränderung 2023/2024 Tarif 2002 Tarif 2009 Tarif 2011 Tarif 2019 Gesamtsumme 18.630 3.692 13.920 8.312 44.554 19.989 3.802 14.122 5.126 43.039 -6,8 % -2,9 % -1,4 % 62,2 % 3,5 %
LAGEBERICHT ◼ Versicherungsarten freiwillige Versicherung 2024 14 % 20 % 7 % 59 % ◼ als Entgeltumwandlung ◼ mit Riester-Förderung ◼ ohne staatliche Förderung ◼ als freiwillige Arbeitgeber-Höherversicherung 59 % 20 % 7 % 14 % 44 | 45
Alters- und Geschlechterverteilung Die Altersstruktur in der freiwilligen Versicherung ist vergleichbar mit der Struktur in der Pflichtversicherung. Allerdings zeichnet sich bei jüngeren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern eine abnehmende Tendenz zur zu- sätzlichen Vorsorge ab. Altersschichtung der freiwilligen Versicherung im Jahr 2024 Anzahl Jahre Ihr Anteil in der freiwilligen Versicherung bleibt hinter dem in der Pflichtversicherung zurück. Zugleich versi- chern sich mehr junge Frauen als Männer. Das Durch- schnittsalter der freiwillig Versicherten sank auf 50 Jahre und 3 Monate (Vorjahr: 50 Jahre und 6 Monate). 85 80 75 70 65 60 55 50 45 40 35 30 25 20 0 800 400 400 800 1.200 1.600 ◼ Rentenempfänger Männer ◼ Rentenempfänger Frauen ◼ Versicherte Männer ◼ Versicherte Frauen
LAGEBERICHT ◼ Gesamtzahl der Renten im AV III Anzahl am 31.12.2024 Anzahl am 31.12.2023 Veränderung 2023/2024 Altersrenten Erwerbsminderungsrenten Witwen-/Witwerrenten Waisenrenten Gesamtsumme 12.537 654 482 105 13.778 11.092 648 429 114 12.283 13,0 % 0,9 % 12,4 % -7,9 % 12,2 % Renten Die Zahl der Renten im AV III, die alle Leistungsbezieher aus den vier Tarifen der PlusPunktRente umfasst, ist auch im Berichtsjahr weiter angestiegen. Zum Jahresende 2024 belief sich der Rentenbestand auf insgesamt 13.778, was einem Zuwachs von 1.495 Renten beziehungsweise 12,2 % gegenüber dem Vorjahreswert von 12.283 ent- spricht. Die meisten Rentenzugänge entfielen weiterhin auf den Tarif 2002. Detaillierte Bestandszahlen zu den einzelnen Tarifen sind auf den Seiten 50 bis 57 aufge- führt. Einen Überblick über die Verteilung der Renten auf die einzelnen Tarife bietet die folgende Grafik: Leistungsfälle der freiwilligen Versicherung nach Tarifen 784 73 578 12.343 ◼ Tarif 2002 ◼ Tarif 2009 ◼ Tarif 2011 ◼ Tarif 2019 12.343 578 784 73 46 | 47
Aufwendungen für Versicherungsfälle Die Aufwendungen für Versicherungsfälle in der freiwil- ligen Versicherung – einschließlich der Regulierungskos- ten (0,2 Mio. €) und Überleitungen (30 T€) – beliefen sich im Berichtsjahr 2024 auf 16,6 Mio. €. Im Vergleich zum Vorjahr (14,0 Mio. €) entspricht dies einem deutlichen Anstieg um 2,6 Mio. € beziehungsweise 18,1 %. Zusätzlicher Beitrag Im Geschäftsjahr 2024 wurde bei allen Mitgliedern der Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden ein zusätzlicher Beitrag in Höhe von 0,24 % des zusatzver- sorgungspflichtigen Entgelts der Versicherten erhoben. Ziel dieser Maßnahme war die finanzielle Stabilisierung der freiwilligen Versicherung (Tarif 2002). Insgesamt konnten der freiwilligen Versicherung im Jahr 2024 dadurch 80,3 Mio. € zugeführt werden. Rücklagen und Rückstellungen im Abrechungsverband III Rücklagen und Rückstellungen AV III Wert am 31.12.2024 Wert am 31.12.2023 Veränderung 2023/2024 in Mio. € in Mio. € in Mio. € Sicherheitsrücklage 12,8 0,00 Versicherungstechnische Rückstellungen Deckungsrückstellung Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle Rückstellungen für künftige Leistungsverbesserungen (RkL) Versicherungstechnische Rückstellungen insgesamt Rundungsdifferenzen können enthalten sein. 934,2 0,4 0,007 934,6 888,1 0,4 0,007 888,5 12,8 46,1 0,0 – 46,1 Sicherheitsrücklage Rechtlich sind wir zum Aufbau einer Sicherheitsrücklage verpflichtet. Diese dient dazu, etwaige künftige Fehlbeträ- ge zu decken und damit Anwartschaften und Ansprüche zu sichern. Jährlich sind mindestens 5 % des Überschusses in die Sicherheitsrücklage einzustellen, bis diese einen Be- trag von 5 % der Deckungsrückstellung erreicht hat. Im Geschäftsjahr 2021 wurde die Sicherheitsrücklage zur teilweisen Deckung eines Fehlbetrags verwendet. Dieser entstand, weil im Tarif 2002 der Rechnungszins für die Bewertung der Verpflichtungen von 3,25 % auf 2,75 % gesenkt wurde, um die Anforderungen an die Kapitalan- lage zu senken und den AV III zu stabilisieren. Hierdurch erhöhten sich die versicherungstechnischen Rückstellun- gen deutlich, was dazu führte, dass ein Fehlbetrag in der versicherungstechnischen Bilanz entstand, der in 2024 durch den zusätzlichen Beitrag der Mitglieder der Zusatz- versorgungskasse der bayerischen Gemeinden ausgegli- chen werden konnte.
LAGEBERICHT ◼ Ergebnis für das Jahr 2024 Im Geschäftsjahr 2024 konnte der bestehende Fehlbe- trag von 68,9 Mio. € durch zusätzliche Einnahmen aus dem zusätzlichen Beitrag vollständig ausgeglichen wer- den. Darüber hinaus war es möglich, wieder eine Sicher- heitsrücklage in Höhe von 12,8 Mio. € zu bilden. Überleitungen und Erstattungen Im Rahmen der freiwilligen Versicherung wurden Bei- träge in Höhe von 595,1 T€ (Vorjahr: 573,6 T€) an Ver- sicherte erstattet sowie Beiträge in Höhe von 568,2 T€ (Vorjahr: 230,6 T€) an uns übergeleitet. Diese Beträge wurden in den nachfolgenden Darstellungen der Bei- tragseinnahmen nach Tarifgruppen nicht berücksichtigt. Bei den Aufwendungen für Versicherungsleistungen wurden bei der freiwilligen Versicherung 29,9 T€ (Vor- jahr: 50,4 T€) an Überleitungen ausbezahlt. 48 | 49 Im Geschäftsjahr 2024 verblieb ein Überschuss in Höhe von 12,8 Mio. € in der versicherungstechnischen Bilanz. Dieser Betrag wurde der Sicherheitsrücklage des AV III zugeführt. Trotz dieser Zuführung wurde der Soll-Wert der Sicherheitsrücklage weiterhin nicht erreicht. Versicherungstechnische Rückstellungen Die versicherungstechnischen Rückstellungen erhöhten sich um 46,1 Mio. € beziehungsweise um 5,2 % und lagen zum 31. Dezember 2024 bei 934,6 Mio. €. Überschüsse Gemäß § 68 der Satzung sind im kapitalgedeckten Ab- rechnungsverband der freiwilligen Versicherung jährlich die Überschüsse für das vorherige Geschäftsjahr festzu- stellen. Dies erfolgt im Rahmen einer versicherungstech- nischen Bilanz auf der Grundlage der tatsächlich erzielten Kapitalerträge. Über die Verwendung der Überschüsse, insbesondere die Verteilung in Form von Bonuspunkten an die Versicherten, entscheidet der Verwaltungsrat auf Vorschlag des Verantwortlichen Aktuars. Verwendung der Überschüsse von 2002 bis 2023 Von 2002 bis 2020 wurde der erwirtschaftete Rohüber- schuss vollständig der vorgeschriebenen Sicherheits- rücklage zugeführt. Im Jahr 2021 musste die Sicherheitsrücklage infolge einer Absenkung des Rechnungszinses vollständig auf- gelöst werden. Dadurch entstand ein Fehlbetrag von 65,8 Mio. €. Im Geschäftsjahr 2022 konnte keine Sicherheitsrücklage gebildet werden, da sich der Fehlbetrag um 3,8 Mio. € auf 69,6 Mio. € erhöhte. Auch im Jahr 2023 war eine Rück- lagenbildung nicht möglich. Der Fehlbetrag verringerte sich jedoch bis zum Jahresende leicht auf 68,9 Mio. €.
Freiwillige Versicherung Tarif 2002 Die freiwillige Versicherung PlusPunktRente (AV III) star- tete mit dem Tarif 2002, der eine Verzinsung von 3,25 % und in der Rentenphase eine jährliche Dynamisierung der Leistung von 1 % bot. Der Tarif 2002 wurde zum 31. Dezember 2008 für Neuabschlüsse geschlossen. Versicherungsarten Tarif 2002 3 % 53 % 37 % 7 % ◼ als Entgeltumwandlung ◼ mit Riester-Förderung ◼ ohne staatliche Förderung ◼ als freiwillige Arbeitgeber-Höherversicherung 53 % 37 % 7 % 3 %
LAGEBERICHT ◼ Im Tarif 2002 konnten Leistungen an Hinterbliebene (Wit- wen-/Witwer- oder Waisenrente) sowie auch Leistungen bei Invalidität (Erwerbsminderungsrente) mitversichert werden. Der Versicherungsumfang kann zu einem späte- ren Zeitpunkt modifiziert werden. Versicherungsverträge Tarif 2002 Da der Bestand im Tarif 2002 für den Neuzugang ge- schlossen ist, nimmt die Zahl der Verträge mit jedem neuen Rentenbeginn kontinuierlich ab. Im Jahr 2024 verringerte sich der Vertragsbestand um ins- gesamt 6,8 % und lag zum 31. Dezember 2024 bei 18.630 Verträgen. Art der Versicherung im Tarif 2002 Anzahl am 31.12.2024 Anzahl am 31.12.2023 Veränderung 2023/2024 Plus Punkt Rente mit Riester-Förderung Plus Punkt Rente ohne staatliche Förderung Plus Punkt Rente als Entgeltumwandlung Plus Punkt Rente als freiwillige Arbeitgeber-Höherversicherung Gesamtsumme 6.988 1.272 9.867 503 18.630 7.619 1.324 10.519 527 19.989 -8,3 % -3,9 % -6,2 % - 4,6 % -6,8 % Renten Tarif 2002 Der Bestand an Renten entwickelte sich im Berichtsjahr wie folgt: Art der Rententeile Altersrenten Erwerbsminderungsrenten Witwen-/Witwerrenten Waisenrenten Gesamtsumme Anzahl am 31.12.2024 Anzahl am 31.12.2023 Veränderung 2023/2024 11.372 493 410 68 12.343 10.201 510 371 77 11.159 11,5 % -3,3 % 10,5 % -11,7 % 10,6 % Beiträge Das Beitragsaufkommen im Tarif 2002 belief sich im Jahr 2024 auf 14,6 Mio. € (Vorjahr: 17,2 Mio. €). Aufwendungen für Versicherungsfälle Die Versicherungsleistungen einschließlich der Regulie- rungskosten und Überleitungen lagen im Tarif 2002 im Berichtsjahr 2024 bei 15,6 Mio. € (Vorjahr: 13,5 Mio. €). 50 | 51
Freiwillige Versicherung Tarif 2009 Der zweite Tarif der PlusPunktRente wurde zum 1. Januar 2009 eröffnet. Bei ihm betrug der Rechnungszins nun- mehr 2,25 %. Der Tarif 2009 wurde zum 30. November 2011 für Neuab- schlüsse geschlossen. Versicherungsarten Tarif 2009 10 % 11 % 9 % 70 % ◼ als Entgeltumwandlung ◼ mit Riester-Förderung ◼ als freiwillige Arbeitgeber-Höherversicherung ◼ ohne staatliche Förderung 70 % 11 % 10 % 9 %
LAGEBERICHT ◼ Anders als im Tarif 2002 konnten Versicherte im Tarif 2009 bei Eintritt des Renten- beziehungsweise Versor- gungsfalls wählen, ob eine Erwerbsminderungsrente oder Hinterbliebenenrente enthalten sein soll. Versicherungsverträge Tarif 2009 Da der Tarif 2009 für den Neuzugang geschlossen ist, sinkt die Zahl der Versicherungsverträge zwangsläufig mit jedem neuen Rentenempfänger. Im Berichtsjahr re- duzierte sich der Vertragsbestand um 2,9 %. Zum 31. De- zember 2024 lag die Zahl der Verträge bei 3.692. Art der Versicherung im Tarif 2009 Anzahl am 31.12.2024 Anzahl am 31.12.2023 Veränderung 2023/2024 Plus Punkt Rente mit Riester-Förderung Plus Punkt Rente ohne staatliche Förderung Plus Punkt Rente als Entgeltumwandlung Plus Punkt Rente als freiwillige Arbeitgeber-Höherversicherung Gesamtsumme 429 330 2.574 359 3.692 436 328 2.672 366 3.802 -1,6 % 0,6 % -3,7 % -1,9 % - 2,9 % Renten Tarif 2009 Der Bestand an Renten entwickelte sich im Berichtsjahr wie folgt: Art der Rententeile im Tarif 2009 Anzahl am 31.12.2024 Anzahl am 31.12.2023 Veränderung 2023/2024 Altersrenten Erwerbsminderungsrenten Witwen-/Witwerrenten Waisenrenten Gesamtsumme 479 58 31 10 578 390 56 25 10 481 22,8 % 3,6 % 24,0 % 0,0 % 20,2 % Beiträge Das Beitragsaufkommen im Tarif 2009 lag im Berichtsjahr 2024 bei 3,1 Mio. € (Vorjahr: 3,4 Mio. €). Aufwendungen für Versicherungsfälle Die Versicherungsleistungen einschließlich der Regulie- rungskosten beliefen sich im Tarif 2009 im Jahr 2024 auf 521,7 T€ (Vorjahr: 352,9 T€). 52 | 53
Freiwillige Versicherung Tarif 2011 Zum 1. Dezember 2011 wurde in der PlusPunktRente der Tarif 2011 als geschlechtsneutraler Tarif (sogenannter Unisex-Tarif) eingeführt. Damit wurde eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) umgesetzt. Die Neugestaltung bewirkte nur geringe Änderungen gegen- über dem Tarif 2009, da sich bei einer Alters- mit nachfol- Versicherungsarten Tarif 2011 17 % 8 % 7 % 68 % ◼ als Entgeltumwandlung ◼ als freiwillige Arbeitgeber-Höherversicherung ◼ mit Riester-Förderung ◼ ohne staatliche Förderung 68 % 17 % 8 % 7 %
LAGEBERICHT ◼ gender Hinterbliebenenrente für Männer und Frauen in etwa gleich lange Gesamtrentenbezugszeiten ergeben. Ebenso wie im Tarif 2009 beträgt im Tarif 2011 der Rech- nungszins 2,25 %. Der Tarif 2011 wurde zum 31. Dezember 2018 für Neuabschlüsse geschlossen. Versicherungsverträge Tarif 2011 Im Berichtsjahr 2024 reduzierte sich die Anzahl der Ver- träge im Tarif 2011 um 1,4 %. Zum 31. Dezember 2024 lag der Vertragsbestand bei 13.920 Verträgen. Art der Versicherung im Tarif 2011 Anzahl am 31.12.2024 Anzahl am 31.12.2023 Veränderung 2023/2024 Plus Punkt Rente mit Riester-Förderung Plus Punkt Rente ohne staatliche Förderung Plus Punkt Rente als Entgeltumwandlung Plus Punkt Rente als freiwillige Arbeitgeber-Höherversicherung Gesamtsumme 1.155 1.012 9.410 2.343 13.920 1.158 989 9.611 2.364 14.122 -0,3 % 2,3 % -2,1 % -0,9 % -1,4 % Renten Tarif 2011 Der Bestand an Renten entwickelte sich im Berichtsjahr wie folgt: Art der Rententeile im Tarif 2011 Anzahl am 31.12.2024 Anzahl am 31.12.2023 Veränderung 2023/2024 Altersrenten Erwerbsminderungsrenten Witwen-/Witwerrenten Waisenrenten Gesamtsumme 624 102 35 23 784 461 81 27 22 591 35,4 % 25,9 % 29,6 % 4,5 % 32,7 % Beiträge Die Beiträge im Tarif 2011 beliefen sich im Geschäftsjahr 2024 auf 12,6 Mio. € (Vorjahr: 13,0 Mio. €). Aufwendungen für Versicherungsfälle Die Versicherungsleistungen einschließlich der Regu- lierungskosten im Tarif 2011 betrugen im Jahr 2024 420,4 T€ (Vorjahr: 231,8 T€). 54 | 55
Freiwillige Versicherung Tarif 2019 Zum 1. Januar 2019 wurde der bis heute gültige Tarif in der PlusPunktRente eingeführt – der Tarif 2019. Der Rechnungszins im Tarif beträgt 0,9 %. Im Vergleich zum Vorgängertarif 2011 mit 2,25 % war das eine deutli- che Absenkung. Sie spiegelte die geänderten Rahmenbe- dingungen an den Finanzmärkten wider. Versicherungsarten Tarif 2019 38 % 6 % 3 % 53 % ◼ als Entgeltumwandlung ◼ als freiwillige Arbeitgeber-Höherversicherung ◼ mit Riester-Förderung ◼ ohne staatliche Förderung 53 % 38 % 6 % 3 %
LAGEBERICHT ◼ Neuabschlüsse in der PlusPunktRente erfolgen seit Jah- resbeginn 2019 ausschließlich im Tarif 2019. Seit seinem Start hat sich der Tarif 2019 insgesamt positiv entwickelt. Versicherungsverträge Tarif 2019 Im Jahr 2024 stieg die Zahl der Versicherungsverhältnisse im Tarif 2019 um 3.186 Verträge beziehungsweise rund 62,2 % auf insgesamt 8.312 Verträge an. Besonders maß- geblich für diesen deutlichen Anstieg war die Anmeldung der Beschäftigten der AeroGround GmbH im Bereich Bo- denverkehrsdienste im AV II. Dies stellt die höchste Zahl an Neuabschlüssen innerhalb eines Jahres seit Einfüh- rung des Tarifs 2019 dar. Unter den Neuabschlüssen befinden sich auch Zusatz- verträge, die im Zuge der Umsetzung des Arbeitgeber- zuschusses zur Entgeltumwandlung im Tarif 2002 abge- schlossen wurden. Da Beitragserhöhungen im Tarif 2002 ausgeschlossen sind, ist bei einer Aufstockung des Bei- trags durch den Arbeitgeberzuschuss der Abschluss eines eines zusätzlichen Vertrags im Tarif 2019 nötig. Art der Versicherung im Tarif 2019 Anzahl am 31.12.2024 Anzahl am 31.12.2023 Veränderung 2023/2024 Plus Punkt Rente mit Riester-Förderung Plus Punkt Rente ohne staatliche Förderung Plus Punkt Rente als Entgeltumwandlung* Plus Punkt Rente als freiwillige Arbeitgeber-Höherversicherung Gesamtsumme 458 240 4.422 3.192 8.312 * inkl. Zusatzverträge zur Umsetzung des Arbeitgeberzuschusses im Tarif 2002 Renten Tarif 2019 Der Bestand an Renten entwickelte sich im Berichtsjahr wie folgt: 384 200 3.444 1.098 5.126 19,3 % 20,0 % 28,4 % 190,7 % 62,2 % Art der Rententeile im Tarif 2019 Anzahl am 31.12.2024 Anzahl am 31.12.2023 Veränderung 2023/2024 Altersrenten Erwerbsminderungsrenten Witwen-/Witwerrenten Waisenrenten Gesamtsumme 62 1 6 4 73 40 1 6 5 52 55,0 % 0,0 % 0,0 % -20,0 % 40,4 % Beiträge Die Beiträge im Tarif 2019 betrugen im Berichtsjahr 2024 7,4 Mio. € (Vorjahr: 4,0 Mio. €). Aufwendungen für Versicherungsfälle Die Versicherungsleistungen einschließlich der Regulie- rungskosten beliefen sich im Tarif 2019 im Jahr 2024 auf 13,2 T€ (Vorjahr: 4,0 T€). 56 | 57
Bewegung des Bestands an Pensionsversicherungen in der freiwilligen Versicherung (ohne sonstige Versicherungen) im Geschäftsjahr 1 2024 Anwärter Männer Anzahl I. Bestand am Anfang des Geschäftsjahres 15.912 II. Zugang während des Geschäftsjahres 1. Neuzugang an Anwärtern, Zugang an Rentnern 2. Sonstiger Zugang 2 3. Gesamter Zugang III. Abgang während des Geschäftsjahres 1. Tod 2. Beginn der Altersrente 3. Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit (Invalidität) 3 4. Reaktivierung, Wiederheirat, Ablauf 5. Ausscheiden unter Zahlung von Rückkaufs- werten, Rückgewährbeträgen und Austrittsvergütungen 4 6. Ausscheiden ohne Zahlung von Rückkaufs- werten, Rückgewährbeträgen und Austrittsvergütungen 7. Sonstiger Abgang 8. Gesamter Abgang 2.503 22 2.525 48 559 36 0 47 0 48 738 IV. Bestand am Ende des Geschäftsjahres 17.710 davon 1. beitragsfreie Anwartschaften 2. in Rückdeckung gegeben 4.791 0 1 Es wird die Anzahl der Verträge ermittelt. 2 Die Dynamisierungen im Tarif 2002 zum 1. Juli sind hier enthalten. 3 Hier sind nur die Abgänge zu den voll Erwerbsgeminderten enthalten. 4 Es handelt sich um Abfindungen. Rundungsdifferenzen können auftreten. Invaliden- und Altersrentner Frauen Anzahl 7.975 1.060 69 1.129 59 0 0 0 0 0 35 94 Männer Anzahl 4.415 555 44 599 65 0 0 2 0 0 19 86 4.928 9.010 0 0 0 0 Frauen Anzahl 28.020 886 44 930 37 1.063 67 0 68 0 78 1.313 27.648 9.350 0
Summe der Jahresrenten Euro Witwer Anzahl Witwen Anzahl Waisen Anzahl Hinterbliebenenrenten Witwer/n Euro 13.397.482 157 299 124 244.380 2.262.399 838.559 3.100.958 133.520 0 0 3.306 0 0 663.980 800.806 15.682.884 0 0 17 0 17 0 0 0 0 0 0 0 0 174 0 0 38 0 38 1 0 0 0 0 0 0 1 336 0 0 14 1 15 0 0 0 27 0 0 0 27 112 0 0 LAGEBERICHT ◼ Summe der Jahresrenten Waisen Euro 11.707 1.290 1.554 2.844 0 0 0 2.200 0 0 1.431 3.631 38.478 16.203 54.681 803 0 0 0 0 0 13.683 14.487 284.306 10.910 0 0 0 0 58 | 59
KAPITALANLAGEN Im Berichtsjahr erhöhten sich die Kapitalanlagen auf 32,2 Mrd. € (Vorjahr: 30,4 Mrd. €). Der Zuwachs betrug damit 1,8 Mrd. € beziehungsweise 5,8 %. Die Grundlage für die Anlagetätigkeit im Geschäftsjahr bildete die aktualisierte strategische Kapitalanlagepla- nung (Strategic Asset Allocation, SAA). Im Rahmen der SAA wurde die Zielquote des Versorgungswerk-Master- fonds reduziert und die verzinsliche Anlage im Direktbe- stand in den Vordergrund gerückt. Nach den ersten Zinssenkungen der EZB in 2024 stellten Investitionen in festverzinsliche Kapitalanlagen weiter- hin eine attraktive Anlagemöglichkeit dar. So wurden auch im Geschäftsjahr 2024 Gewinne bei Aktienanlagen realisiert und vorrangig in verzinsliche Anlagen umge- schichtet. Zusätzlich konnte der Aufbau der strategischen Cashquote weiterverfolgt werden. Weitere Investitionen erfolgten in die weltweit agierenden Beteiligungs- und Immobilienfonds. Im Versorgungswerk-Masterfonds sorgten vor allem die Kursgewinne bei den Aktien- und Rentenfonds sowie bei den Beteiligungsinvestments im abgelaufenen Jahr für eine positive Performance. Nachgelagerte Wertberichti- gungen aufgrund gestiegener Zinsen und Finanzierungs- kosten sind hingegen bei den Immobilienfonds ersicht- lich. Insgesamt konnten die erforderlichen Erträge für die Nettoverzinsung aus dem Versorgungswerk-Masterfonds bereitgestellt werden. Die Ausschüttungen und realisierten Kursgewinne aus dem Versorgungswerk-Masterfonds betrugen insgesamt 821,0 Mio. €. Der Beitrag für die Nettorendite beträgt so- mit 2,6 Prozentpunkte. Auf Basis des durchschnittlich ein- gesetzten Kapitals im Versorgungswerk-Masterfonds be- trägt die Ausschüttungsrendite nach Buchwerten 3,3 %. Zum Jahresende 2024 waren im Versorgungswerk-Mas- terfonds 25 Wertpapierspezialfonds und 23 Immobi- lienspezialfonds enthalten, in denen auf Basis der Buchwerte 76,4 % der Kapitalanlagen investiert waren. Insgesamt sind derzeit mehr als 295 Managementman- date vergeben. Bei den verzinslichen Rententiteln im Direktbestand machten staatsnahe Emittenten sowie gedeckte An- lagen die größte Position aus. Der gesamte Anteil der verzinslichen Titel an den gesamten Kapitalanlagen be- lief sich zum 31. Dezember 2024 auf 20,3 %. Die Erträge hieraus betrugen 169,3 Mio. €. In der Direktanlage wurden im Geschäftsjahr keine de- rivativen Finanzgeschäfte getätigt. Für die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Ge- meinden konnte im Berichtsjahr für den Direktbestand keine Immobilie erworben werden. Die im Berichtsjahr erneut schwierige Situation für Im- mobilienkäufe in Deutschland konnte durch die Inves- titionen in Immobilienspezialfonds nicht kompensiert werden. Dadurch und durch die verstärkte Investition in Rentenanlagen fällt die Immobilienquote der Zusatz- versorgungskasse der bayerischen Gemeinden gegen- über dem Vorjahr leicht geringer aus. Insgesamt konnten Erträge aus Kapitalanlagen in Höhe von 1.081,3 Mio. € (Vorjahr: 1.012,8 Mio. €) ver- zeichnet werden. Nach Abzug der Aufwendungen für Kapitalanlagen ergab sich für 2024 ein Nettoertrag von 998,7 Mio. € (Vorjahr: 924,5 Mio. €). Die Nettoverzinsung der Kapitalanlagen, das heißt die Verzinsung unter Berücksichtigung sämtlicher ordent- licher und außerordentlicher Erträge und Aufwendun- gen, betrug 3,2 % (Vorjahr: 3,1 %). Die laufende Durchschnittsverzinsung der langfristigen Kapitalanlagen, errechnet nach der vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. empfohle- nen Methode, betrug 3,1 % (Vorjahr: 3,0 %). Die Aufwendungen für Kapitalanlagen beliefen sich im Geschäftsjahr 2024 auf 82,6 Mio. € (Vorjahr: 88,3 Mio. €) (vgl. Erläuterungen zur GuV, Position I.7 auf Seite 92).
LAGEBERICHT ◼ Zusammensetzung der Kapitalanlagen 8 % 3 % 20 % 19 % 14 % 19 % 17 % ◼ Verzinsliche Anlagen im Direktbestand (inkl. Fest- und Termingeldern) ◼ Aktien in Spezialfonds ◼ Renten in Spezialfonds ◼ Beteiligungen in Spezialfonds 20 % 14 % 17 % 19 % ◼ Immobilien in Spezialfonds ◼ Immobiliendirektbestand ◼ Sonstige Anlagen Nach Buchwerten zum 31. Dezember 2024 19 % 3 % 8 % 60 | 61
VERSICHERUNGSTECHNISCHES ERGEBNIS Das versicherungstechnische Ergebnis lag im Jahr 2024 bei insgesamt 96,1 Mio. € (Vorjahr: 72,5 Mio. €). Das nichtversicherungstechnische Ergebnis belief sich un- ter Berücksichtigung von außerordentlichen Erträgen (0,2 Mio. €; Vorjahr: 0,0 Mio. €) und Steuern (1,6 Mio. €; Vorjahr: 1,6 Mio. €) auf -1,1 Mio. € (Vorjahr: 1,9 Mio. €). Der Jahresrohüberschuss betrug 1.853,7 Mio. € (Vor- jahr: 1.621,2 Mio. €). Hiervon wurden 95,0 Mio. € (Vor- jahr: 74,4 Mio. €) in das Eigenkapital eingestellt. Den versicherungstechnischen Rückstellungen wurden 1.758,3 Mio. € (Vorjahr: 1.546,8 Mio. €) zugeführt. So- mit ergab sich – wie im Vorjahr – weder ein Bilanzge- winn noch ein Bilanzverlust. Im Anhang zum Jahresabschluss sind die Veränderun- gen der wichtigsten Positionen der Bilanz und der Ge- winn- und Verlustrechnung näher erläutert. VERWALTUNGSKOSTEN Die auf die Beitragseinnahmen bezogenen Betriebskos- ten in Höhe von 24,4 Mio. € (Vorjahr: 22,4 Mio. €) erge- ben für das Berichtsjahr einen Betriebskostensatz von 1,03 % (Vorjahr: 1,04 %). Der unter Berücksichtigung der Erträge aus Kapitalanlagen berechnete Gesamtverwal- tungskostensatz beträgt 1,94 % (Vorjahr: 1,90 %). Die Gesamtverwaltungskosten beliefen sich auf 67,2 Mio. € (Vorjahr: 60,1 Mio. €). LEISTUNGEN IM RAHMEN DES GESETZES- UND SATZUNGSVOLLZUGS Im Zusammenhang mit den Versorgungsleistungen erfüllen wir eine Reihe ergänzender Aufgaben. Im Ge- schäftsjahr 2024 waren dies insbesondere: Renteninformation Im September 2024 wurden an die Pflichtversicherten insgesamt rund 840.000 Renteninformationen (Versi- cherungsnachweise) per Post versandt. Rund 34.000 Nutzer des Versichertenportals erhielten ihre Renten- information digital als Datei über das Versicherten- portal. Mit der Renteninformation wurden die Versi- cherten über ihre zum 31. Dezember 2023 erreichten Anwartschaften auf Betriebsrente informiert. Die Ren- teninformation enthält eine Aufstellung der Beitrags- beziehungsweise Umlagemonate, die Summe der in den Jahren 2002 bis 2023 erreichten Anwartschaften auf Betriebsrente, gegebenenfalls die Startgutschrift für Versicherungszeiten vor 2002 sowie ausführliche Erläuterungen. Zudem wurden für rund 610.000 Versi- cherte Hochrechnungen ihrer Betriebsrente angegeben. Zeitgleich wurden an die freiwillig Versicherten knapp 37.000 Renteninformationen zur PlusPunktRente ver- sandt. Versorgungsausgleich Zu unseren Aufgaben zählt es, in Scheidungsfällen den Familiengerichten Auskunft über die auf die jeweilige Ehezeit entfallenden Versorgungsanrechte zu erteilen. Im Jahr 2024 waren dies insgesamt 4.724 Fälle (Vorjahr: 4.673 Fälle). Weiterhin hatten wir in 4.276 Fällen (Vor- jahr: 3.639 Fälle) Entscheidungen der Familiengerichte zu überprüfen, die den Versorgungsausgleich betrafen. In 23 Fällen (Vorjahr: 33) war es notwendig, Beschwerde einzulegen. 12 Beschwerden wurde bislang stattgege- ben. Über 7 Beschwerden wurde noch nicht entschie- den. Bei 4 Beschwerden wurde der Fehler vom Gericht berichtigt (§ 42 des Gesetzes über das Verfahren in Familiensachen und der freiwilligen Gerichtsbarkeit). Überleitung Nach dem Überleitungsstatut mit den Mitgliedskas- sen der AKA (Arbeitsgemeinschaft kommunale und kirchliche Altersversorgung) e. V. können Versicherte, die zu einem Arbeitgeber wechseln, der Mitglied einer
LAGEBERICHT ◼ anderen Zusatzversorgungskasse ist, ihre Versorgungs- punkte auf die neue Kasse übertragen lassen. Zudem sieht das Überleitungsstatut einen Ausgleich der finan- ziellen Lasten vor, indem der Barwert der Anwartschaft auf die neue Zusatzversorgungskasse übertragen wird. Mit den Mitgliedskassen der AKA wurden im Jahre 2024 insgesamt 2.787 (Vorjahr: 2.808) Abgaben mit einem Barwert von 32,9 Mio. € (Vorjahr: 33,5 Mio. €) und 3.681 (Vorjahr: 3.893) Annahmen mit einem Barwert von 47,3 Mio. € (Vorjahr: 43,3 Mio. €) durchgeführt. Mit der Versorgungsanstalt des Bundes und der Län- der (VBL) und der Knappschaft-Bahn-See (KBS) besteht ebenfalls ein Überleitungsabkommen. Dieses sieht die gegenseitige Anerkennung der Versicherungszeiten vor. Hier werden die Anwartschaften nicht übergeleitet, sondern verbleiben bei der Kasse, bei der sie entstanden sind. Im Jahr 2024 wurde mit der VBL und KBS in 4.081 (Vorjahr: 4.070) Fällen eine gegenseitige Anerkennung der Versicherungszeiten durchgeführt. Regresse und Kapitalisierungen Die Einnahmen aus Regressforderungen und Kapitalisie- rungen beliefen sich auf 1,5 Mio. € (Vorjahr: 1,4 Mio. €). ZUSAMMENFASSENDE EINSCHÄTZUNG DES VORSTANDS Das Börsenjahr 2024 war von bemerkenswerten Ent- wicklungen geprägt, welche sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich brachten. So erreichten Ak- tienindizes wie der DAX oder der S&P 500 neue Höchst- stände. Getrieben wurden diese Entwicklungen durch erste Zinssenkungen der führenden Notenbanken. So- wohl die EZB als auch die FED reduzierten die Leitzinsen, was die Attraktivität von Aktien erhöhte und die Märkte stützte. Gleichzeitig beflügelte der Hype um künstliche Intelligenz weiterhin die Technologiewerte. Nach wie vor ist der Druck auf den Immobilienmarkt wegen der dras- tisch gestiegenen Finanzierungskosten hoch. Die geopoli- tischen Konflikte der vergangenen Jahre sowie politische Unsicherheiten bestanden auch im Jahr 2024 fort, was zu einer zeitweiligen Volatilität an den Märkten führte. Auf Jahressicht wurde die erforderliche Verzinsung erreicht. Die Nettoverzinsung in der Pflichtversicherung lag über dem auf 2,75 % abgesenkten Rechnungszins. Die Absenkung war notwendig, denn der bis zum 31. Dezember 2021 verwendete Rechnungszins von 3,25 % wurde nicht erzielt und die künftige Erreich- barkeit dieses Zinssatzes ist nicht ausreichend sicher- gestellt. In der freiwilligen Versicherung wurde eine Verzinsung erzielt, die sowohl über dem Mischrech- nungszins aller Tarife lag als auch über dem auf 2,75 % abgesenkten Rechnungszins des Tarifs 2002. Insgesamt konnte die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden im Berichtsjahr ein gutes Jahresergebnis vorweisen. In der Pflichtversicherung waren wachsende Bestände und damit verbunden ein steigendes Umlage- und Beitragsvolumen zu verzeich- nen. Die Rücklagen und Rückstellungen konnten wei- ter ausgebaut werden. Der Grad der Kapitaldeckung im Abrechnungsverband I hat sich bezüglich des neuen Rechnungszinses weiter erhöht. Im Abrechnungsver- band II ist der Kapitalisierungsgrad im Vergleich zum Vorjahr nahezu konstant geblieben. Bei der PlusPunkt- Rente konnte im Tarif 2019 eine hohe Anzahl an Neu- abschlüssen verzeichnet werden. Im geschlossenen Tarif 2002 konnte durch den zusätzlichen Beitrag der Mitglieder der Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden der wegen der Rechnungszinssenkung zur Bewertung der Verpflichtungen entstandene Fehlbe- trag ausgeglichen werden. Der Sicherheitsrücklage konnten Mittel zugeführt werden. Insgesamt befindet sich die BVK Zusatzversorgung fi- nanziell in geordneten Verhältnissen. 62 | 63
Risikobericht Die Bayerische Versorgungskammer ist das gemeinsame Geschäftsführungs- und Vertretungsorgan der Zusatz- versorgungskasse der bayerischen Gemeinden sowie elf weiterer Versorgungseinrichtungen. Sie führt die Ge- schäfte der Versorgungsanstalten im organisatorischen, sächlichen und personellen Verwaltungsverbund und hat im Rahmen dessen ein für alle Versorgungseinrichtungen einheitliches Risikomanagementsystem eingeführt. Ziel des Risikomanagements ist es, die rechtzeitige so- wie vollständige Erkennung der Unternehmensrisiken sicherzustellen und die Maßnahmen zum Umgang mit den Risiken zu benennen. Ergebnis ist eine systematische Zusammenfassung der Risiken und eine aggregierte und transparente Risikoberechnung. Die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden hat im Rahmen ihres Versorgungsauftrags die dauerhafte Leistungserfüllung und damit die langfristige Finanzie- rung der bestehenden Verpflichtungen sicherzustellen. Hierzu ist es erforderlich, dass die mit der Geschäftstä- tigkeit verbundenen Risiken im Rahmen eines ganzheitli- chen Risikomanagementansatzes rechtzeitig identifiziert, analysiert, bewertet, gesteuert sowie laufend überwacht und kommuniziert werden. Ausgangspunkt für eine Risi- kostrategie sind neben dem Gesetz über das öffentliche Versorgungswesen und den jeweiligen Satzungen dabei die übergeordneten Ziele, die in der „Gemeinsamen all- gemeinen Geschäftsstrategie“ der Versorgungseinrich- tungen der Bayerischen Versorgungskammer und der spezifizierten Geschäftsstrategie für die Zusatzversor- gungskasse der bayerischen Gemeinden festgelegt wer- den und folgenden Perspektiven zugeordnet sind: Versicherungstechnische Perspektive Kundenperspektive Versorgungsauftrag Kapitalanlagenperspektive Potenzial- und Prozess- perspektive Aus diesen beiden Strategien wurde die Risikostrategie der Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden ab- geleitet, die den Umgang mit den Risiken vorgibt und die Grundsätze der Risikosteuerung beschreibt. Das Risikomanagement ist als wichtiger Bestandteil der Unternehmenssteuerung etabliert. Hierzu hat die Bayeri- sche Versorgungskammer eigene interne Risikomanage- ment-Leitlinien aufgestellt, nach welchen sie ihr Handeln ausrichtet. Dabei ist es Aufgabe des Zentralen Risikocon- trollings, die Eignung des Risikomanagements regelmäßig zu beurteilen mit dem Ziel, den gesamten Risikomanage- mentprozess zu verbessern. Die praktische Umsetzung des Risikomanagements läuft nach folgendem Prozess ab: Risikoidentifikation Risikoanalyse und -bewertung Risikosteuerung Risikoüberwachung Risikobericht- erstattung
LAGEBERICHT ◼ Risikoidentifikation Neben dem operativen Geschäft beobachtet die Bayeri- sche Versorgungskammer auch aktuelle Entwicklungen, etwa im Bereich des Kapitalmarktes, der Gesetzgebung oder der Informationstechnologie, um auf Veränderun- gen rechtzeitig und angemessen reagieren zu können. Diese Aufgabe erfüllen Spezialisten des Ressorts Kapi- talanlagen, der Bereiche Mathematik, Informationstech- nologie und Service sowie der Geschäftsbereiche. Somit ist die Risikoverantwortung von der Risikoidentifikation bis hin zur Risikosteuerung dezentralisiert und auf die operativen Einheiten verteilt, was eine differenzierte Betrachtung der einzelnen Risiken erlaubt. Die identifi- zierten Risiken werden systematisch erfasst und Risiko- kategorien zugeordnet. Risikoanalyse und -bewertung Die identifizierten Risiken werden grundsätzlich im Rah- men von Risikoinventuren regelmäßig analysiert und hin- sichtlich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und ihres Ver- lustpotenzials bewertet. Hierbei fließen unter anderem die Erkenntnisse aus den Asset-Liability-Untersuchungen sowie die versicherungsmathematischen Berechnungen und Simulationen verschiedener Szenarien ein. Mit regelmäßigen Ertrags- und Risikoanalysen werden die Asset-Liability-Management-Risiken (ALM-Risiken) dahingehend überprüft, ob mit dem gewählten Kapital- anlageportfolio die gesetzten Ziele sowie die aktuariel- len Mindestanforderungen erfüllt werden können. Für die Ertrags- und Risikoanalysen im Kapitalanlagebereich werden regelmäßig stochastische Szenarien über einen Projektionszeitraum von fünf Jahren verwendet. Mithilfe dieser stochastischen Simulationen werden aktiv- und passivseitige Projektionen vorgenommen, ausgewertet und in Risikoampeln dargestellt. Zur Überprüfung der langfristigen Finanzierbarkeit der eingegangenen Ver- pflichtungen wird zusätzlich eine Risikoampel mit einem 30-jährigen Betrachtungszeitraum verwendet. Im Geschäftsjahr 2024 wurden auch die Risiken des Ver- sicherungsbetriebs quantitativ bewertet, um verbesserte Risikoanalysen erstellen und Risiken aggregieren zu kön- nen. Durch eine Aggregation der Einzelrisiken des Inven- tars ist eine Aussage über das gesamte Risikoportfolio des Versicherungsbetriebs möglich. Risikosteuerung Im Rahmen der Risikosteuerung wird zunächst der Um- gang mit den Risiken festgelegt (Reduzieren, Eliminieren, Überwälzen – zum Beispiel auf Versicherungen – oder Akzeptieren). Im zweiten Schritt werden geeignete Maß- nahmen zur Risikosteuerung und / oder Kontrollen ermit- telt und beschrieben sowie deren Umsetzungsgrad im Risikomanagementsystem dokumentiert. Für die Risikosteuerung der ALM-Risiken werden die Er- trags- und Risikoanalysen als Entscheidungsgrundlage für die Festlegung der Anlageallokation herangezogen. Ferner wird regelmäßig überprüft, ob im Hinblick auf Marktveränderungen Anpassungen der Annahmen für die Kapitalanlageplanung notwendig sind. Risikoüberwachung und -messung Die laufende Überwachung der Risiken ist ein fester Bestandteil der Managementaufgaben. Hierbei sorgen die Risikoverantwortlichen dafür, dass die festgesetz- ten Steuerungsmaßnahmen und Kontrollen und die be- schlossene Kapitalallokation umgesetzt werden. Risikoberichterstattung Durch eine strukturierte Risikoberichterstattung an Vor- stand und Aufsicht wird ein umfassender Überblick über die gesamte Risikosituation der Versorgungseinrichtung 64 | 65
ermöglicht. Über Visualisierungen mittels Risikoampel und Risikomatrix können die wesentlichen Risiken früh- zeitig erkannt und geeignete Maßnahmen eingeleitet werden. RISIKOSITUATION DER ZUSATZVERSORGUNGSKASSE DER BAYERISCHEN GEMEINDEN Nachfolgend werden die wesentlichen Risiken beschrieben: Versicherungstechnische Risiken Die satzungsrechtlichen beziehungsweise gesetzlichen Leistungsverpflichtungen binden die Versorgungseinrich- tungen langfristig. Die Rahmenbedingungen können sich aber immer wieder ändern und von den Annahmen des versicherungsmathematischen Geschäftsplans abwei- chen. Die sich daraus ergebenden Risiken frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls entsprechende Maßnah- men zu ergreifen, ist ein wichtiger Teil des Risikomanage- ments. Sollten die tatsächlichen Entwicklungen, insbe- sondere der Kapitalanlagenrendite, der Lebenserwartung und des Bestands, von den Rechnungsgrundlagen er- heblich abweichen, sind mittelfristig Korrekturen des Verhältnisses von Beiträgen und Leistungen erforderlich. Rechnungszinsrisiken werden in den kapitalgedeckten Abrechnungsverbänden (AV II mit Schwankungskorridor und AV III im Anwartschaftsdeckungsverfahren) darin gesehen, dass die tatsächlich erzielte Kapitalverzinsung den Rechnungszins für die Ermittlung der Deckungs- rückstellung nicht erreichen kann oder zumindest kein ausreichender Abstand zwischen Kapitalverzinsung und Rechnungszins besteht. Die Rechnungszinsrisiken sind demnach direkt mit den Kapitalanlagerisiken ver- bunden. Es muss unterschieden werden, ob der Rech- nungszins lediglich temporär aufgrund einer Schwan- kung nicht erreicht beziehungweise ausreichend überschritten wird, oder ob der Rechnungszins aufgrund einer Änderung im Zinsumfeld dauerhaft nicht mehr erreicht werden kann. Bei einer dauerhaften Unter- schreitung müssen in Abhängigkeit vom betroffenen Abrechnungsverband beziehungsweise von der betrof- fenen Tarifgruppe Maßnahmen ergriffen werden. Im AV II wurde 2016 eine Öffnung des Finanzierungssys- tems, die ein Schwanken des Kapitalisierungsgrades zwischen 70 % und 100 % erlaubt, eingeführt. Umlage- oder mischfinanzierte Abrechnungsverbände wie der AV I definieren eine Sollverzinsung, die von der Kapitalan- lage erreicht werden muss, um die Umlagesätze konstant zu halten sowie gegebenenfalls planmäßig Vermögen aufzubauen. Um den anhaltend hohen Unsicherheiten des wirtschaftlichen Umfelds Rechnung zu tragen, wer- den in den Abrechnungsverbänden I und II die Verpflich- tungen mit einem Rechnungszins von 2,75 % bewertet. Im Abrechnungsverband III ist in den nächsten Jahren eine Verbesserung der versicherungstechnischen Risiko- situation wahrscheinlich. Der für Neuzugänge offene Ta- rif 2019 senkt aufgrund seiner Kalkulation langfristig die Zinsanforderungen im AV III. Der Rechnungszins im Tarif 2002 wurde bereits zum 31. Dezember 2021 auf 2,75 % gesenkt. Durch den im Oktober 2022 vom Verwaltungs- rat beschlossenen, befristeten zusätzlichen Beitrag kann eine dauerhafte Stabilisierung der freiwilligen Versiche- rung im Tarif 2002 erwartet werden. Zur Überprüfung des Risikos aus Abweichungen zwischen Kapitalanlagenverzinsung und Anforderungen der Ab- rechnungsverbände werden im Ressort Kapitalanlagen Kennzahlen für einen Zeitraum von maximal 5 Jahren be- rechnet, im Bereich Mathematik längerfristige Kennzah- len mit Betrachtungszeiträumen von 10 bis 30 Jahren. Die Kennzahlen, die eine Vielzahl von Ertrags- und Risikopara- metern umfassen, werden mit einem Ampelsystem über- wacht. Darüber hinaus werden neben den kurzfristigen Risiken auch die langfristigen Risiken durch gemeinsame Asset-Liability-Untersuchungen des Ressorts Kapitalan- lagen und des Bereichs Mathematik analysiert. Daneben wird für kapitalgedeckte Abrechnungsverbände als zusätz-
LAGEBERICHT ◼ liche Orientierung im Bereich Mathematik ein vereinfach- tes Verfahren zur Bestimmung der Angemessenheit des Rechnungszinses verwendet. Sollten die Untersuchungen ergeben, dass der Rechnungszins auch für andere Abrech- nungsverbände oder Tarife des AV III geändert werden müsste, wären entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Auf der Asset-Seite wird durch Diversifikation in andere Anlageformen und Investitionen in Substanzwerte eine größere Unabhängigkeit von Zinsniveau und Inflation angestrebt. Biometrischen Risiken, insbesondere aus der Verlänge- rung der Lebenserwartung, trägt die Zusatzversorgungs- kasse der bayerischen Gemeinden Rechnung, indem sie die Bestandsentwicklung laufend beobachtet und die Rechnungsgrundlagen wie zum Beispiel Sterblichkeiten und Invalidisierungswahrscheinlichkeiten zur Berück- sichtigung aktueller Entwicklungen anpasst. Sollten die gewonnenen Erkenntnisse dies erfordern, werden die ver- sicherungstechnischen Rückstellungen entsprechend er- höht und das Beitrags-Leistungs-Verhältnis (Verrentung) entsprechend abgesenkt. Eine weitere wesentliche Rechengrundlage stellt der künftige Neuzugang bezüglich der Personenzahl und des zusatzversorgungspflichtigen Entgelts in den Finanzie- rungssystemen mit offener Komponente im AV I und AV II dar. Hier müssen langfristig demografische Entwicklun- gen sowie der Einfluss der Digitalisierung beobachtet werden. Bei relevanten Abweichungen gegenüber den bisherigen Annahmen müssen diese angepasst werden. Kapitalanlagerisiken Für die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemein- den gehört die Umsetzung einer risikokontrollierten und verantwortungsbewussten Kapitalanlagestrategie, die über einen mittelfristigen Zeitraum die aktuariellen An- forderungen mit einer hohen Wahrscheinlichkeit abdeckt, zu den wichtigsten Unternehmenszielen. Dementspre- chend sorgfältig plant die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden die Investitionen in die diversen Anlageklassen. Die Risiken von Marktwertschwankungen einzelner Kapitalanlagen, ausgelöst durch negative Ent- wicklungen auf den Kapitalmärkten (Marktrisiko) oder eine Verschlechterung der Bonität bei einzelnen Emitten- ten (Bonitätsrisiko), liegen vor allem in einem dauerhaften Wertverlust einer Anlage. Etwaige Zinsrisiken und deren mögliche Auswirkungen auf den Kapitalertrag versucht die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden frühzeitig auf der Basis von kurz- und mittelfristigen Si- mulationsrechnungen mit aktuellen Zinsannahmen abzu- schätzen. Eigene Kapitalanlageexpertinnen und -experten steuern diese Risiken durch eine Reihe von Maßnahmen. Vor allem durch eine entsprechende Mischung und Streu- ung der Investments sowohl über Anlageklassen als auch über Emittenten vermeidet die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden Konzentrationsrisiken und so- mit eine zu große Abhängigkeit von einzelnen Anlageklas- sen oder Emittenten. So wird zum Beispiel das Emittenten- rating der im Direktbestand gehaltenen verzinslichen Titel laufend überwacht und regelmäßig berichtet. Weiterhin wird ein Limitsystem für Emittenten eingesetzt. Emittenten der von der Zusatzversorgungskasse der bay- erischen Gemeinden direkt gehaltenen Schuldscheine und Namenspapiere sind zum überwiegenden Teil Bund, Länder, öffentlich-rechtliche sowie privatrechtliche Kre- ditinstitute innerhalb der EU, wobei der Anteil deutscher Emittenten dominiert. Für den Großteil der verzinslichen Anlagen wird aktuell kein erhöhtes Ausfallrisiko gesehen, da auch hier der Anteil der Emittenten mit guter und sehr guter Bonität überwiegt. In der Direktanlage wur- den keine Staatsanleihen der europäischen Peripherie- staaten gekauft beziehungsweise im Bestand gehalten. Die Bonität nach Ratingklassen stellt sich wie folgt im Rentendirektbestand dar (siehe Tabelle auf Seite 68; Ei- genratings werden bei der entsprechenden Ratingklasse berücksichtigt). 66 | 67
Ratingklassen zum 31.12.2024 AAA AA A BBB BB B Ohne Rating Rundungsdifferenzen können enthalten sein. in Mio. € 2.467,1 1.491,6 1.923,2 267,4 – – 392,3 in % 37,7 22,8 29,4 4,1 – – 6,0 Die Papiere ohne Rating betreffen Realkredite für sieben Gewerbeobjekte, die zusammen mit den anderen Versor- gungseinrichtungen der Bayerischen Versorgungskam- mer begeben wurden. Weitere Maßnahmen betreffen die Optimierung der As- setklassen (Anlageklassen), die genaue und ständige Ana- lyse der Kapitalmärkte sowie Simulationsrechnungen zu möglichen Entwicklungen der Anlageklassen und deren Auswirkungen auf stille Reserven beziehungsweise außer- ordentliche Abschreibungen. Hierbei führen Expertinnen und Experten der Bayerischen Versorgungskammer Szena- rioberechnungen sowohl für kurz- als auch für langfristi- ge Zeiträume durch. Die Weiterentwicklung des Systems zur Analyse von Ertrags- und Risikokennzahlen bietet der Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden die Möglichkeit, auf einer gemeinsamen Plattform vielfältige Untersuchungen sowohl auf der Aktiv- als auch auf der Passivseite durchzuführen. Hierbei werden auch Shortfall-Risiken bei den über den Masterfonds gehaltenen Anlagen betrachtet und über einen Conditional-Value-at-Risk-Ansatz gesteuert. Durch den Versorgungswerk-Masterfonds, in dem sämtliche Fondsanlagen enthalten sind, wird die Volatilität einzel- ner Anlageklassen wie zum Beispiel Aktien gedämpft. Bei den Immobilienanlagen bestehen Risiken insbesondere in der Vermietung und bei einer Veräußerung. Diesen Risiken begegnet die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Ge- meinden sowohl mit einer ausgeglichenen Mieterstruktur als auch mit einem ausgewogenen Mix der Nutzungsar- ten. Zusätzlich wird auch eine regionale Diversifikation bei den Standorten der Liegenschaften beachtet. Die für das Geschäftsjahr 2024 etwas niedriger ausgefallenen Ver- kehrswerte haben nur geringfügige Auswirkungen auf das bilanzielle Ergebnis. Das Risiko von Ertragsrückgängen aufgrund künftiger In- standhaltungskosten wurde im Immobilienbestand als hoch eingestuft. Aufgrund des Alters des Immobilien- portfolios und neuen Vorgaben der Regulierung hinsicht- lich CO₂-Neutralität ist ein größeres Instandhaltungsvo- lumen bis 2030 abzuarbeiten. Als Maßnahmen sind zum Beispiel Rahmenvereinbarungen mit Generalunterneh- men geplant, um schneller handeln zu können. Ein besonderes Merkmal der alternativen Anlagen ist die Illiquidität. Hier gilt es, die getätigten Investitionen lau- fend zu analysieren und zu monitoren. Zusätzlich achtet die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden darauf, dass der Anteil der illiquiden Anlageklassen be- grenzt bleibt, um speziell im Versorgungswerk-Master- fonds handlungsfähig zu bleiben. Bei der Vergabe von Realkrediten besteht das Risiko, dass Darlehensnehmer (Schuldner) ihren Zahlungsverpflich-
LAGEBERICHT ◼ tungen teilweise oder vollständig nicht nachkommen. Die Kombination aus gestiegenen Zinsen und Baukosten bringt immer mehr Immobilienunternehmen und -ent- wickler in erhebliche Liquiditätsschwierigkeiten. Nach dem Risikomanagementsystem bestehen für die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden im Bereich der Kapitalanlagen zum Stichtag 31. Dezember 2024 keine weiteren sehr hohen oder hohen Risiken. Währungsrisiken Bei einem großen Teil der Investitionen, die außerhalb des Euroraums getätigt wurden, ist die Währung gesichert. Ausnahmen bilden die volatilen Anlageklassen Aktien, REITs und Private Equity sowie Investitionen in Emerging Markets, bei denen die Währungssicherung nicht oder nur zu hohen Kosten möglich ist. Der Anteil von ungesicherten Währungspositionen wird regelmäßig auf die Einhaltung der aufsichtsrechtlichen Grenzen hin überprüft. Erhöhung der Kapitaldeckung (AV I) Unsere Mitglieder- und Versichertenzahlen geben wei- terhin Anlass, optimistisch in die Zukunft zu blicken. Dies beruht sicherlich auch darauf, dass die Mitglieder den Weg unserer Kasse in eine Finanzierung mit hoher Ka- pitaldeckung als absolut richtig erkannt haben. Bei einem Rechnungszins von 2,75 % ergibt sich ein Kapitalisierungs- grad von 57,2 %. Damit ist ein großer Teil der vorhandenen Rentenanwartschaften mit Kapital abgedeckt. Liquiditätsrisiken Dem Risiko, Zahlungsverpflichtungen nicht erfüllen zu können, begegnet die Zusatzversorgungskasse der baye- rischen Gemeinden, indem sie den Rückfluss verzinslicher Anlagen steuert und die Liquidität sicherstellt. Durch ak- tives Liquiditätsmanagement wird sowohl die kurz- als auch die langfristige Zahlungsfähigkeit der Zusatzversor- gungskasse der bayerischen Gemeinden sichergestellt. Bei kurzfristigem Kapitalbedarf könnte zudem auf den eigenen Cashpool der Bayerischen Versorgungskammer zurückgegriffen werden. Risiken aus dem Ausfall von Forderungen Wesentliche Risiken aus dem Ausfall von Forderungen be- stehen nicht, denn diese betreffen großteils Beitragsfor- derungen, die in der Regel aus der Stichtagsbetrachtung zum Jahreswechsel resultieren und im Januar des nach- folgenden Geschäftsjahres beglichen werden. Weitere Forderungen bestehen bei den Miet- und Nebenkosten aus Haus- und Grundbesitz und werden eng überwacht. Für die wirtschaftlichen Verhältnisse der Zusatzversor- gungskasse der bayerischen Gemeinden sind diese von untergeordneter Bedeutung. Operationelle Risiken Unter operationellem Risiko wird das Risiko von Verlus- ten aufgrund von unzulänglichen oder fehlgeschlagenen internen Prozessen oder aus mitarbeiter- und systembe- dingten oder aber externen Vorfällen verstanden. Das operationelle Risiko umfasst auch Rechtsrisiken, jedoch nicht strategische Risiken und Reputationsrisiken. Wesentlicher Erfolgsfaktor sind kompetente und engagier- te Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Diese zu gewinnen und zu binden, ist eine kontinuierliche Herausforderung, vor allem vor dem Hintergrund des demografischen Wan- dels und des intensiven Wettbewerbs am Arbeitsmarkt. Insofern besteht das Risiko, dass Leistungsträgerinnen und Leistungsträger das Unternehmen verlassen und mit ihnen Fachwissen verloren geht. Kurzfristige negative Aus- wirkungen der Fluktuation werden durch entsprechende Stellvertreterregelungen, angemessene Prozessdokumen- tationen und eine konsequente Nachfolgeplanung mini- miert. Um dem Verlust von Fach- und Führungskräften entgegenzusteuern, bietet die Bayerische Versorgungs- kammer sichere Arbeitsplätze mit interessanten Entwick- lungsmöglichkeiten, eine Vergütung auf der Grundlage der 68 | 69
für den öffentlichen Dienst gültigen Tarifverträge und eine betriebliche Altersvorsorge. Zudem bietet die Bayerische Versorgungskammer den Mitarbeiterinnen und Mitarbei- tern ein Arbeitsumfeld, das flexible Arbeitszeiten, individu- elle Teilzeitmodelle und weitere Unterstützung zur besse- ren Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglicht. Hierzu gehören unter anderem ein umfassendes Fortbildungsan- gebot, ein betriebliches Gesundheitsmanagement sowie verschiedene Sozialleistungen. Das Prinzip der Vielfalt und Gleichbehandlung aller Beschäftigten unterstützt die Bay- erische Versorgungskammer dabei, die besten Fach- und Führungskräfte zu gewinnen und langfristig an die Baye- rische Versorgungskammer zu binden. Von zentraler Bedeutung ist auch eine sichere und zu- kunftsfähige Informationstechnologie. Den Risiken eines Systemausfalls sowie eines Ausfalls technischer Einrich- tungen begegnet die Bayerische Versorgungskammer un- ter anderem durch regelmäßige Datensicherung und den Betrieb eines Backup-Rechenzentrums, das die schnelle Wiederherstellung von Daten und Anwendungen ermög- licht. Diese sind durch Zugriffsberechtigungen umfas- send geschützt. Nicht zuletzt sichern Firewall-Systeme und Security-Gateways die IT-Infrastruktur gegen exter- ne Angriffe. Im Übrigen orientiert sich die Bayerische Ver- sorgungskammer in Fragen der Informationssicherheit an den Empfehlungen des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik. Ein hohes Risiko stellt derzeit der Ausfall der Systeme der Depotbank oder der Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG) dar, da dies zu einer temporären Handlungsunfä- higkeit führen könnte. Um das Systemausfallrisiko bei der Verwahrstelle und der KVG niedrig zu halten, lässt sich die Bayerische Versorgungskammer in regelmäßigen Abständen von deren Sicherungsmaßnahmen berichten. Des Weiteren stellen Abhängigkeiten in der Software- pflege und -entwicklung bei externen Softwareentwick- lungsfirmen ein Reputationsrisiko dar. Den Abhängigkei- ten gegenüber Softwareentwicklungsfirmen begegnet man durch entsprechend ausgestaltete Verträge sowie Wissenstransfer und damit den Aufbau eigener Ent- wicklungskompetenz. Einheitliche Standards für Überwachungs- und Kontroll- prozesse, etwa das Vier-Augen-Prinzip oder Funktions- trennung, gewährleisten auch für die organisatorischen Abläufe ein hohes Sicherheitsniveau. Dem Risiko, dass die für die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden geltenden Rechts- und Verwal- tungsvorschriften nicht eingehalten werden, begegnet die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden, indem diese Rechtsvorschriften und die Änderungen des Rechtsumfeldes zum einen durch die zentrale Rechts- abteilung hinsichtlich der anstaltsübergreifenden und nichtversorgungsspezifischen Rechtsfragen und zum anderen durch die für das Versorgungsrecht zuständige Fachabteilung geprüft und bewertet werden. Daneben wirkt das Compliance -Management durch organisatori- sche Vorkehrungen im Unternehmen auf die Einhaltung der rechtlichen, aufsichtsbehördlichen und innerbetrieb- lichen Bestimmungen hin. Diese Vorkehrungen beinhalten präventive Maßnahmen, wie zum Beispiel Aufklärung, Information und Schulung von Beschäftigten, sowie Kontrollmaßnahmen zur Auf- deckung von Regelverletzungen. Ziel ist die Schaffung einer nachhaltigen Compliance-Kultur. Denn durch Wirt- schaftskriminalität kann ein Vertrauensverlust entste- hen, der ein Risiko für die Reputation der Zusatzversor- gungskasse der bayerischen Gemeinden birgt. Diesem Risiko wird durch Maßnahmen wie die Erstellung von Richtlinien, Schulungen, einem Code of Conduct, dem Vier-Augen-Prinzip oder Prüfungen durch externe Dritte entgegengesteuert. Das Reputatuionsrisiko durch Be- trug im Zahlungsverkehr im Ressort Kapitalanlagen wird
LAGEBERICHT ◼ durch Maßnahmen wie das Vier-Augen-Prinzip und ein Berechtigungskonzept reduziert sowie auf eine Vertrau- ensschadensversicherung überwälzt. Das Risiko von Wertverlusten im Immobilienportfolio aufgrund einer zu geringen Diversifikation wurde als hoch eingestuft. Das Risiko wird gesteuert und gemin- dert durch die laufende Überwachung der Konzentrati- onsrisiken zusammen mit der Steuerung der Strategie eines ausgewogenen Immobilienportfolios vom Bereich Kapitalanlage Immobilienmanagement, die eine Diver- sifizierung nach Regionen und Sektoren berücksichtigt. Derzeit besteht das Reputationsrisiko eines vorüberge- henden Verlustes der Körperschafts- und Gewerbesteu- erbefreiung. Durch eine umfassende Prüfung des Sach- verhalts und der Rechtslage wird das Risiko reduziert. Externe politische Risiken Die grundlegenden Änderungen im Bereich der Altersver- sorgungspolitik haben ebenfalls Einfluss auf die Zusatz- versorgungskasse der bayerischen Gemeinden. Daher beobachtet sie Entwicklungen der Gesetzgebung und Rechtsprechung kontinuierlich und systematisch, um frühzeitig auf Änderungen reagieren zu können. Zudem setzt sich die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden über die Mitgliedschaft in der AKA (Arbeits- gemeinschaft kommunale und kirchliche Altersversor- gung) e. V. im politischen Meinungsbildungsprozess aktiv für die Interessen ihrer Mitglieder und Versicherten ein. ZUSAMMENFASSENDE EINSCHÄTZUNG DER RISIKOLAGE Geopolitische Spannungen, politische Unsicherheiten und wirtschaftliche Herausforderungen führen weiterhin zu Unsicherheiten an den internationalen Kapitalmärk- ten. In diesem Umfeld machte sich die Diversifikation im Portfolio positiv bemerkbar. Gleichzeitig ergaben sich durch das nach wie vor hohe Zinsniveau Chancen, lang- fristige Investitionen in Form von festverzinslichen Wert- papieren zu tätigen und im Vergleich zu fällig werdenden Anleihen höhere Neuanlagerenditen zu erwirtschaften. Neben dem erwarteten Anstieg der Zahl der Versogungs- empfängerinnen und -empfänger wird die Risikolage der Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden im Wesentlichen durch die volatile Kapitalmarktsituation do- miniert, was besonders für die freiwillige Versicherung im AV III von Bedeutung ist. Die in den vergangenen Jahren getroffenen Maßnahmen haben sowohl auf der versiche- rungsmathematischen Seite als auch bei der Kapitalanlage Wirkung gezeigt. Dennoch bleibt die Situation angespannt. Die dauerhafte und die temporäre Unterschreitung des Rechnungszinses durch die Nettoverzinsung werden als mittlere Risiken angesehen. Im AV II wurde durch die Ein- führung des Finanzierungskorridors im Jahr 2016 der Ein- fluss der Volatilitäten des Kapitalmarktes bereits gesenkt. Im AV III sind die Verpflichtungen in den Tarifen 2009 und 2011 mit einem Rechnungszinssatz von 2,25 % sowie im Tarif 2019 mit einem Rechnungszinssatz von 0,9 % als dauerhaft erfüllbar einzuschätzen. Im Tarif 2002 wurde zum 31. Dezember 2021 aufgrund der hohen Volatilitäten am Kapitalmarkt der Rechnungszinssatz auf 2,75 % abge- senkt. Gleichzeitig erfolgte eine vollständige Umstellung der biometrischen Grundlagen. Diese Maßnahmen führ- ten nach Auflösung der Sicherheitsrücklage aller Tarife im Jahr der Umstellung zu einem Fehlbetrag. Dieser konnte durch einen zusätzlichen Beitrag der Mitglieder gemäß § 59 Abs. 2 Nr. 1 der Satzung im Jahr 2024 vollständig aus- geglichen werden. Die Sicherheitsrücklage sowie die Rück- stellung für Verluste aus Verrentung künftiger Beiträge im Tarif 2002 müssen jedoch weiterhin aufgefüllt werden. Dies kann durch den zusätzlichen Beitrag im Jahr 2025 erwartet werden. 70 | 71
Chancen- und Prognosebericht BESTANDSENTWICKLUNG Für das kommende Jahr wird erwartet, dass die Anzahl der Mitglieder leicht ansteigen wird. Auch die Zahl der Versicherten wird weiter zunehmen, da die Kommunen und sonstigen Einrichtungen einen Zuwachs an Aufgaben erwarten. Insbesondere im Bereich der freiwilligen Versi- cherung ist infolge der Aufnahme der AirPart GmbH zum 01. Februar 2025 als neues Mitglied mit einem Anstieg der Versicherten zu rechnen. Die Anzahl der Versorgungs- empfängerinnen und -empfänger wird – entsprechend dem Trend der Vorjahre – weiter deutlich ansteigen. Umlagen und Beiträge Für das Geschäftsjahr 2025 wird insgesamt ein moderater Anstieg der Umlagen und Beiträge erwartet. Die Finanzierungssätze wurden für die Jahre 2024 bis 2027 wie folgt festgesetzt: ◼ Der Umlagesatz bleibt wie bisher bei 3,75 %. ◼ Der Zusatzbeitrag wird für die Jahre 2024 und 2025 von 4,0 % auf 3,76 % gesenkt und für die Jahre 2026 bis 2027 wieder auf 4,0 % festgesetzt. ◼ Der Pflichtbeitragssatz wird für die Jahre 2024 und 2025 von 4,8 % auf 4,56 % gesenkt und für die Jahre 2026 bis 2027 wieder auf 4,8 % festgesetzt. ◼ In den Jahren 2024 und 2025 wird ein zusätzlicher Bei- trag von 0,24 % aus dem zusatzversorgungspflichtigen Entgelt erhoben. Versorgungsleistungen Aufgrund der steigenden Anzahl der Versorgungsemp- fängerinnen und -empfänger werden auch die Versor- gungsleistungen im Jahr 2025 deutlich ansteigen. weiter zu vermindern, wurde zum 31. Dezember 2022 der Rechnungszins in beiden Abrechnungsverbänden auf 2,75 % gesenkt. Für die freiwillige Versicherung im AV III ist eine Finanzierung im Anwartschaftsdeckungs- verfahren rechtlich vorgeschrieben. Die hohe Volatilität der Kapitalanlagen stellt daher für sie – im Vergleich zu den anderen Abrechnungsverbänden – eine weitaus größere Herausforderung dar. Im Tarif 2002 wurde zum 31. Dezember 2021 eine Ab- senkung des Rechnungszinses auf 2,75 % vorgenommen. Die daraus resultierende Erhöhung der Rückstellungen führte zu einem zusätzlichen Finanzierungsbedarf, der im Jahr 2024 ausgeglichen werden konnte. Die versiche- rungstechnische Bilanz im AV III weist keinen Fehlbetrag auf. Allerdings liegen sowohl die Sicherheitsrücklage als auch die Rückstellung für Verluste aus Verrentung wei- terhin unter dem jeweils vorgesehenen Soll-Wert. Eine vollständige Deckung dieser Differenz scheint durch den zusätzlichen Beitrag im Jahr 2025 realistisch. Verwaltungskosten Um den Erwartungen der Mitglieder und Versicherten nach einem erweiterten digitalen Serviceangebot wei- terhin gerecht zu werden, wird auch im kommenden Jahr verstärkt in die Digitalisierung und IT investiert. Im Fokus stehen dabei insbesondere der weitere Ausbau des Versichertenportals sowie die strategische Neuaus- richtung der IT innerhalb der Bayerischen Versorgungs- kammer. Zudem wird das Anwachsen des Kapitalan- lagebestands zu einem steigenden Personalbedarf im Immobilien- und Wertpapierbereich führen. In der Folge ist davon auszugehen, dass der Verwaltungsaufwand im kommenden Jahr weiter merklich ansteigen wird. Mit der Mischfinanzierung im AV I aus Umlagen, Beiträ- gen und den Kapitalerträgen ist die BVK Zusatzversor- gung weder den Entwicklungen der Kapitalmärkte noch den demografischen Entwicklungen entscheidend aus- geliefert. Eine ähnliche Wirkung hat der Finanzierungs- korridor im AV II. Um die Risiken aus der Kapitalanlage Rückstellungen Die versicherungstechnischen Rückstellungen werden sich auch in den kommenden Jahren aufgrund der stei- genden Leistungsansprüche der Versicherten sowie der zu erwarteten Einnahmen aus Beiträgen, Umlagen und Kapitalerträgen weiter erhöhen.
LAGEBERICHT ◼ KAPITALANLAGEN Zum Start des neuen Jahres bestehen die Probleme des vergangenen Jahres fort. Insbesondere die Entwicklung der Inflationsraten, die Zinsentscheidungen der Noten- banken sowie geopolitische Konflikte und politische Un- sicherheiten dürften die Richtung an den Finanzmärkten weiterhin stark beeinflussen. Die Prognosen für 2025 deuten auf ein verhaltenes Wirtschaftswachstum in Deutschland und eine mode- rate Erholung im Euroraum hin. Strukturelle Reformen und politische Stabilität werden entscheidend sein, um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und nachhaltiges Wachstum zu fördern. Im Inland ist bei der Bundestags- wahl im Februar die Union stärkste Kraft geworden. Die Koalitionsverhandlungen zwischen der CDU/CSU und der SPD wurden zwischenzeitlich erfolgreich abgeschlossen. Inwieweit die gebildeten Sondervermögen, die Lockerung der Schuldenbremse und die damit einhergehenden In- vestitionen Einfluss auf das Wirtschaftswachstum haben werden, ist derzeit noch nicht abzusehen. Die US-Wirtschaft zeigt für 2025 robuste Wachstumsprog- nosen, unterstützt durch fiskalische Anreize und eine wei- terhin expansive Geldpolitik. Dennoch bringen politische Unsicherheiten und protektionistische Maßnahmen der neuen US-Regierung potenzielle Risiken mit sich, welche die globale wirtschaftliche Entwicklung nachhaltig negativ beeinflussen könnten. Die angekündigten und teils wider- rufenen Maßnahmen hinsichtlich der Einführungen von Zöllen durch die US-Regierung Anfang April 2025 zeigte dies bereits deutlich. Die Folge waren massive Abverkäufe an den weltweiten Kapitalmärkten. Aufgrund der Unsi- cherheiten ist weiterhin mit volatilen Märkten zu rechnen. Das Kapitalanlagevolumen der Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden wird in 2025 erneut leicht ansteigen. Neben den in diesem Jahr zu erwartenden Fäl- ligkeiten gilt es, einen größeren Teil der neu anzulegenden Mittel – in Anlehnung an die SAA –, in den Rentendirekt- bestand zu investieren. Durch das aktuelle Zinsniveau am Rentenmarkt können, im Vergleich zu den Renditen bei fällig werdenden Anleihen, nach wie vor höhere Neuanla- gerenditen erzielt werden. Darüber hinaus bietet der breit diversifizierte Versorgungswerk-Masterfonds der Zusatz- versorgungskasse der bayerischen Gemeinden auch in diesem Umfeld ausreichend Investitionsmöglichkeiten. Unter anderem werden bestehende Kapitalzusagen für Immobilieninvestments bedient. Für das Geschäftsjahr 2025 wird für den Versorgungs- werk-Masterfonds der Zusatzversorgungskasse der bay- erischen Gemeinden eine positive Performance erwartet. ZUSAMMENFASSENDE EINSCHÄTZUNG Die steigenden Mitgliederzahlen der letzten Jahre zei- gen, dass die Betriebsrente der BVK Zusatzversorgung für viele Arbeitgeber im kommunalen öffentlichen und kirchlich-caritativen Dienst weiterhin ein attraktives Al- tersvorsorgemodell mit nachhaltigem Zukunftspotenzial darstellt. Auch im Bereich der freiwilligen Versicherung PlusPunktRente konnten erneut gute Abschlusszahlen verzeichnet werden. Die Versicherung der Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste der AirPart GmbH ab 2025 wird diese positive Entwicklung zusätzlich stärken. Auf Basis der bisherigen Geschäftsentwicklung erwartet die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden für das Geschäftsjahr 2025 eine Verzinsung der Kapital- anlagen, die leicht unter dem Niveau des Geschäftsjahres 2024 liegen dürfte. Diese Einschätzung kann allerdings durch jetzt noch nicht absehbare Entwicklungen an den Kapitalmärkten in beide Richtungen beeinflusst werden. Insgesamt kann auch im Jahr 2025 mit einer stabilen Ge- schäftsentwicklung gerechnet werden. 72 | 73
Bilanz ZUM 31. DEZEMBER 2024 (MIT VERGLEICHSZAHLEN DES VORJAHRES) Euro Euro Euro Euro 31. Dezember 2024 2023 Euro 2.396.650,42 3.103.229,16 876.596.567,22 860.116.043,27 188.451.628,97 146.739.621,15 AKTIVA A. Immaterielle Vermögensgegenstände: Entgeltlich erworbene Konzessio- nen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten I. B. Kapitalanlagen: I. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstü- cken II. Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen und Beteiligungen: 1. Beteiligungen III. Sonstige Kapitalanlagen 1. Aktien, Anteile oder Aktien an Investmentvermögen und andere nicht festverzinsliche Wertpapie- re 2. Inhaberschuldverschreibungen u. a. festverzinsliche Wertpapiere 3. Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldforderungen 4. Sonstige Ausleihungen a) Namensschuldverschreibungen b) Schuldscheinforderungen und 24.592.614.809,79 1.269.110.916,34 392.337.620,61 3.824.548.471,28 Darlehen 1.055.732.026,34 5. Einlagen bei Kreditinstituten 4.880.280.497,62 2.800.000,00 31.137.143.844,36 23.608.461.832,00 754.887.962,36 397.791.456,44 3.855.737.885,95 784.925.579,71 4.640.663.465,66 25.600.000,00 29.427.404.716,46 C. Forderungen: I. Forderungen aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungs- geschäft an: Versicherungsnehmer II. Sonstige Forderungen D. Sonstige Vermögensgegenstände: I. Sachanlagen und Vorräte II. Laufende Guthaben bei Kredit- instituten, Schecks und Kassen- bestand III. Andere Vermögensgegenstände E. Rechnungsabgrenzungsposten: I. Abgegrenzte Zinsen und Mieten II. Sonstige Rechnungsabgrenzungs- posten 32.202.192.040,55 30.434.260.380,88 26.400.311,97 239.412.959,09 19.212.647,74 163.977.750,33 265.813.271,06 183.190.398,07 2.889.041,99 3.160.582,71 7.526,36 107.771.076,94 8.969,21 103.284.166,38 110.667.645,29 106.453.718,30 76.839.243,67 3.210.928,81 63.651.381,31 3.453.792,06 80.050.172,48 67.105.173,37 Summe der Aktiva 32.661.119.779,80 30.794.112.899,78
PASSIVA A. Eigenkapital: I. Gewinnrücklagen 1. Sicherheitsrücklage – Pflichtversicherung AV I – Pflichtversicherung AV II – Freiwillige Versicherung AV III JAHRESABSCHLUSS ◼ 31. Dezember 2024 Euro Euro Euro 2023 Euro 667.244.779,08 286.993.298,97 12.779.748,69 623.244.968,79 248.799.684,53 0,00 967.017.826,74 872.044.653,32 B. Versicherungstechnische Rückstellungen: I. Deckungsrückstellung – Teilvermögen AV I gem. § 60 Abs. 1 Satz 2 d. S. – Teildeckungsrückstellung AV I gem. § 56 Abs. 2 Satz 2 d. S. – Pflichtversicherung AV II gem. § 56 Abs. 3 d. S. – Freiwillige Versicherung AV III gem. § 56 Abs. 3 d. S. 16.441.561.402,00 9.872.619.718,66 4.307.097.195,34 934.179.872,75 II. Rückstellung für noch nicht abgew. Versicherungsfälle – Pflichtversicherung AV I – Überleitungen (Umlage) – Pflichtversicherung AV I (Zusatzbeitrag) – Pflichtversicherung AV II – Freiwillige Versicherung AV III III. Rückstellungen für künftige Leistungsverbesserungen – Pflichtversicherung AV I (Zusatzbeitrag) – Pflichtversicherung AV II – Freiwillige Versicherung AV III 0,00 3.957.297,78 2.269.928,34 368.682,34 17.537.705,19 0,00 7.000,00 31.555.458.188,75 6.595.908,46 17.544.705,19 15.594.349.987,77 9.563.662.171,68 3.751.091.347,48 888.100.476,31 29.797.203.983,24 0,00 3.762.503,42 1.968.071,36 350.544,08 6.081.118,86 17.537.705,19 0,00 7.000,00 17.544.705,19 29.820.829.807,29 31.579.598.802,40 C. Andere Rückstellungen: I. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflich- tungen II. Sonstige Rückstellungen D. Andere Verbindlichkeiten: I. Verbindlichkeiten aus dem selbst abgeschlossenen Ver- sicherungsgeschäft gegenüber: Versicherungsnehmern II. Sonstige Verbindlichkeiten, davon aus Steuern: 590.392,91 € (Vorjahr: 587.638,12 €) im Rahmen der sozialen Sicherheit: 0,00 € (Vorjahr: 0,00 €) E. Rechnungsabgrenzungsposten: Summe der Passiva 31.662.471,00 16.454.770,44 30.405.910,00 17.420.807,51 48.117.241,44 47.826.717,51 29.982.778,86 19.290.860,29 36.010.296,11 34.036.047,65 65.993.074,97 53.326.907,94 392.834,25 84.813,72 32.661.119.779,80 30.794.112.899,78 Es wird bestätigt, dass der Umlagesatz und die versicherungstechnischen Rückstellungen für den Abrechnungsverband I und II gemäß § 56 der Satzung festgelegt worden sind und dass die versicherungstechnischen Rückstellungen des Abrechnungs- verbandes AV III nach den am 12. März 2025 genehmigten Geschäftsplänen berechnet worden sind. München, den 12. Juli 2025 Susanne Rosenbusch Verantwortliche Aktuarin 74 | 75
Gewinn- und Verlustrechnung FÜR DIE ZEIT VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2024 (MIT VERGLEICHSZAHLEN DES VORJAHRES) POSTEN I. Versicherungtechnische Rechnung 1. Verdiente Beiträge a) Pflichtversicherung AV I – Umlagen, Beiträge – Zusatzbeiträge b) Pflichtversicherung AV II – Pflichtbeiträge c) Freiwillige Versicherung AV III 2. Erträge aus Kapitalanlagen a) Erträge aus Beteiligungen 2024 Euro Euro 2023 Euro 885.322.037,80 885.085.440,86 485.145.105,62 118.109.701,29 809.687.029,90 858.811.526,98 443.050.914,90 37.261.626,07 2.373.662.285,57 2.148.811.097,85 311.008,76 0,00 b) Erträge aus anderen Kapitalanlagen ba) Erträge aus Grundstücken und grundstücksgleichen Rechten und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken bb) Erträge aus anderen Kapitalanlagen c) Gewinne aus dem Abgang von Kapitalanlagen 89.328.967,68 957.261.862,48 34.403.406,90 86.814.426,71 862.872.916,23 63.124.108,45 1.081.305.245,82 1.012.811.451,39 3. Sonstige versicherungstechnische Erträge 20.666.623,97 145.919,28 4. Aufwendungen für Versicherungsfälle (einschl. Regulierungsaufwendungen) a) Zahlungen für Versicherungsfälle aa) Pflichtversicherung AV I ab) Pflichtversicherung AV II ac) Freiwillige Versicherung AV III b) Veränderung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle ba) Pflichtversicherung AV I bb) Pflichtversicherung AV II bc) Freiwillige Versicherung AV III 5. Veränderung der übrigen versicherungstechnischen Rückstellungen a) Deckungsrückstellung – für Teilvermögen – für Teildeckungsrückstellung aa) Pflichtversicherung AV I ab) Pflichtversicherung AV II ac) Freiwillige Versicherung AV III 1.454.921.999,84 21.772.858,12 16.598.640,02 194.794,36 301.856,98 18.138,26 1.399.558.481,85 18.069.438,99 14.058.876,43 177.884,89 262.454,16 18.993,70 1.493.808.287,58 1.432.146.130,02 847.211.414,23 308.957.546,98 556.005.847,86 46.079.396,44 659.865.705,78 335.615.689,47 502.789.312,38 48.133.738,47 1.758.254.205,51 1.546.404.446,10
JAHRESABSCHLUSS ◼ POSTEN 2024 Euro Euro 2023 Euro 6. Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb Verwaltungsaufwendungen 7. Aufwendungen für Kapitalanlagen a) Aufwendungen für die Verwaltung von Kapitalanlagen, Zins aufwendungen und sonstige Aufwendungen für die Kapitalanlagen b) Abschreibungen auf Kapitalanlagen c) Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen 24.358.269,44 22.405.637,96 59.811.539,17 20.742.044,44 2.038.410,00 53.193.292,05 35.069.897,08 0,00 82.591.993,61 88.263.189,13 8. Sonstige versicherungstechnische Aufwendungen 20.520.438,48 51.386,33 9. Versicherungstechnisches Ergebnis 96.100.960,74 72.497.678,98 II. Nichtversicherungtechnische Rechnung 1. Sonstige Erträge 2. Sonstige Aufwendungen 11.285.068,29 14.238.422,86 11.061.722,64 10.789.602,04 223.345,65 3.448.820,82 3. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 96.324.306,39 75.946.499,80 4. Außerordentliche Erträge 5. Außerordentliches Ergebnis 6. Sonstige Steuern 7. Jahresüberschuss 8. Einstellungen in Gewinnrücklagen a) in die Sicherheitsrücklage Pflichtversicherung AV I Pflichtversicherung AV II Freiwillige Versicherung AV III 247.370,30 247.370,30 0,00 0,00 1.598.503,27 1.567.322,99 94.973.173,42 74.379.176,81 43.999.810,29 38.193.614,44 12.779.748,69 41.200.646,48 33.178.530,33 0,00 94.973.173,42 74.379.176,81 9. Bilanzgewinn / Bilanzverlust 0,00 0,00 76 | 77
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Rechtliche Grundlagen Der Jahresabschluss und der Lagebericht werden nach Art. 12 Abs. 1 und 2 VersoG i. V. m. § 6 der Verordnung zur Durchführung DVVersoG unter Berücksichtigung des Finanzierungsverfahrens und in entsprechender Anwen- dung ◼ der §§ 238 ff. und §§ 341 ff. des Handelsgesetzbuches (HGB) in der am 1. Februar 2018 geltenden Fassung sowie ◼ der Vorschriften der Verordnung über die Rechnungs- legung von Versicherungsunternehmen (RechVersV) der in der am 1. Februar 2018 geltenden Fassung wie für eine Pensionskasse aufgestellt. Die Posten im Jahresabschluss und Lagebericht wurden gem. § 6 Abs. 1 DVVersoG nach den Festlegungen im versicherungsma- thematischen Geschäftsplan bezeichnet. Hinsichtlich des separaten Abrechnungsverbands der freiwilligen Versicherung finden nach § 2 Abs. 1 Satz 3, § 38 Abs. 1 VAG die genannten Rechnungslegungsvor- schriften des HGB und der RechVersV in der jeweils gel- tenden Fassung entsprechend Anwendung. Immaterielle Vermögensgegenstände Immaterielle Vermögensgegenstände werden mit ihren Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger Abschrei- bungen bewertet. Die Abschreibungen erfolgen linear nach unterschiedlichen Nutzungsdauern. Grundstücke und Bauten Grundstücke und Bauten werden mit den fortgeführten Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungskosten un- ter Berücksichtigung von außerplanmäßigen Abschrei- bungen aufgrund dauerhafter Wertminderungen an- gesetzt. Zusatz- und Sondereinrichtungen in Gebäuden werden regelmäßig einheitlich mit den Gebäuden abge- schrieben. Die planmäßigen Abschreibungen von den Anschaffungs- und Herstellungskosten betragen grund- sätzlich 2,5 % per annum linear auf 40 Jahre. Für neu an- geschaffte Wohnimmobilien gilt seit 1. Januar 2010 ein reduzierter Abschreibungssatz von 1,25 %. Für neu ange- schaffte Gewerbeimmobilien (Handel) gilt seit dem 1. Ja- nuar 2014 ein reduzierter Abschreibungssatz von 1,67 %. Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen und Beteiligungen Beteiligungen werden zu den Anschaffungskosten be- wertet. Anteile an Investmentvermögen und Inhaberschuldverschreibungen Anteile an Investmentvermögen und Inhaberschuld- verschreibungen werden nach den für das Anlagever- mögen geltenden Vorschriften bewertet und somit zu Anschaffungskosten bilanziert (§ 341b Abs. 2 i.V.m. § 253 Abs. 3 HGB). Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldforderungen Hypothekenforderungen, Grundschuldforderungen und Rentenschuldforderungen werden zu Anschaffungskos- ten abzüglich planmäßiger und außerplanmäßiger Tilgun- gen angesetzt. Sonstige Ausleihungen Namensschuldverschreibungen sind (gemäß § 341c Abs. 1 HGB) mit den Nennwerten bewertet. Agio- und Dis- agiobeträge werden in den entsprechenden Rechnungs- abgrenzungsposten aufgenommen und planmäßig linear über die Laufzeit der zugrunde liegenden Kapitalanlagen erfolgswirksam aufgelöst.
JAHRESABSCHLUSS ◼ Schuldscheinforderungen und Darlehen werden gemäß § 341 c Abs. 3 HGB zu Anschaffungskosten zuzüglich oder abzüglich der kumulierten Amortisation einer Differenz zwischen den Anschaffungskosten und dem Rückzah- lungsbetrag angesetzt. Im Bestand der Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden befinden sich nach IDW RS HFA 22 aus- schließlich einfach strukturierte Produkte, welche keiner getrennten Bewertung bedürfen. Einlagen bei Kreditinstituten Die Einlagen bei Kreditinstituten werden zu Nennwerten bilanziert. Zeitwertermittlung Die Zeitwertermittlung der Kapitalanlagen wird wie folgt vorgenommen: 1. Die Zeitwertermittlung für Immobilien erfolgt nach § 55 RechVersV und die übrigen Kapitalanlagen nach § 56 RechVersV. 2. Die Wertermittlung der Immobilien erfolgt nach den gesetzlichen Bestimmungen des BauGB, der ImmoWertV vom 19. Mai 2010 und den allgemein anerkannten Richtlinien der Wertermittlung. Die Be- wertung wird in der Regel nach dem vereinfachten Er- tragswertverfahren (GDV-Methode II) zum Stichtag 31. Dezember eines jeden Jahres durchgeführt. 3. Die Beteiligungen werden zu Marktwerten bewertet. Bei Immobiliengesellschaften wird analog zu den Im- mobilien im Direktbestand der aktuelle Verkehrswert des Objekts ermittelt. Auf Basis der (vorläufigen) Bi- lanz der Objektgesellschaft zum 31. Dezember 2024 ergibt sich unter Berücksichtigung dieses Verkehrs- werts das Eigenkapital zu Zeitwerten und somit der aktuelle Zeitwert des Anteils an der Beteiligung. Für das Grundstück der Grundstücksgesellschaft RS 76 GmbH & Co. KG wird der im Gutachten für den Ankauf festgelegte Wert als Verkehrswert angesetzt. 4. Anteile an Investmentvermögen werden mit dem Rücknahmepreis beziehungsweise Börsenkurswert zum Bilanzstichtag bewertet. 5. Der verzinsliche Direktbestand (Namensschuldver- schreibungen, Schuldscheindarlehen, Hypotheken- forderungen (Realkredite) und übrige Ausleihungen) wird auf der Grundlage der Swap-Kurve (Euribor vs. 6 Monate) im ERP-System als Standardtransaktion bewertet. Dabei werden die Spreads (Zinsaufschlä- ge) auf gedeckte Namensschuldverschreibungen und Hypothekenforderungen von der Zinsstruktur- kurve gedeckter europäischer Anleihen (European Covered Bond AAA Index) und auch differenzierte Spreads für ungedeckte Namensschuldverschrei- bungen, Schuldscheine und übrige Ausleihungen be- rücksichtigt. Zusätzlich werden die seit dem letzten Zinstermin aufgelaufenen Stückzinsen berücksich- tigt. Dadurch wird der Wert abgebildet, der effektiv für den Kauf einer Anleihe zu begleichen ist (so ge- nannter „Dirty Price“). Die Inhaberschuldverschrei- bungen werden grundsätzlich mit dem Börsen- kurs / Rücknahmekurs zum Bilanzstichtag bewer- tet. Inhaberschuldverschreibungen, für die kein Börsenkurs / Rücknahmekurs vorlag, werden auf Basis eines internen Bewertungsmodells mit einem entsprechenden Credit Spread zum Swap bewer- tet. Zusätzlich werden die seit dem letzten Zins- termin aufgelaufenen Stückzinsen berücksichtigt. Da- durch wird der Wert abgebildet, der effektiv für den Kauf einer Anleihe zu begleichen ist (sogenannter „Dirty Price“). 6. Die laufende Überwachung / Bewertung der struk- turierten Produkte mithilfe der Bloomberg Funktion 78 | 79
BVPM und DLIB sichergestellt. Zusätzlich werden ei- gene Berechnungen zur Zeitwertermittlung herange- zogen. Forderungen aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft, Zins- und Mietforderungen und sonstige Forderungen Forderungen aus dem selbst abgeschlossenen Versiche- rungsgeschäft, Zins- und Mietforderungen und sonstige Forderungen werden mit dem Nennbetrag bewertet. An- fallende Einzelwertberichtigungen und Abschreibungen auf Beitragsforderungen werden bei den entsprechen- den Aktivposten abgesetzt. Mietforderungen werden bei Uneinbringlichkeit abgeschrieben; bei Zweifelhaftigkeit werden Einzelwertberichtigungen im Umfang des akuten Ausfallrisikos gebildet. Verbleibende Mietforderungen werden abhängig von deren Fälligkeit pauschal wertbe- richtigt. Sachanlagen und Vorräte Betriebs- und Geschäftsausstattung wird zu den An- schaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschrei- bungen, bewertet. Planmäßige Abschreibungen werden in Anlehnung an die steuerlichen Vorschriften vorgenom- men. Andere Vermögensgegenstände Andere Vermögensgegenstände werden grundsätzlich mit den Nennwerten ausgewiesen. Rechnungsabgrenzungsposten (aktiv) Die mit dem Nominalbetrag bewerteten aktiven Rech- nungsabgrenzungsposten enthalten neben noch nicht fälligen Zinsforderungen auch Agiobeträge, die über die Laufzeit der zugrunde liegenden Kapitalanlagen auf- wandswirksam aufgelöst werden. Sicherheitsrücklage Die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemein- den hat aufgrund von Art. 14, 40 Abs. 2 S. 3 VersoG und § 57 der Satzung für die Pflichtversicherung (Abrech- nungs verbände I und II) sowie aufgrund von Art. 45 Abs. 6 S. 3 VersoG i.V.m. § 234 Abs. 3 Nr. 8 und § 213 VAG in der Fassung vom 1. Februar 2018 für die freiwil lige Versicherung (Abrechnungsverband III) jeweils eine Si- cherheitsrücklage gebildet. Diese dient der Sicherstellung der dauernden Erfüllbarkeit der Verpflichtungen aus dem Versorgungsverhältnis. Versicherungstechnische Rückstellungen – Deckungsrückstellung Die Deckungsrückstellung / die Rückstellung für laufen- de und künftige Versorgungsleistungen wird nach dem versicherungsmathematischen Geschäftsplan errechnet, wobei die Verlängerung der Lebenserwartung im Rahmen einer stufenweisen Anpassung der biometrischen Rech- nungsgrundlagen / im Rahmen einer Rückstellung für Biometrie berücksichtigt wird. Versicherungstechnische Rückstellungen stellen im Rah- men der Pflichtversicherung im AV I den Überschuss der Aktiva über die übrigen Passiva dar. Sie werden zur Ab- deckung der gegenwärtigen und künftigen Leistungsver- pflichtung mit herangezogen. Die Deckungsrückstellung sowie die Rückstellung für künftige Leistungsverbesserungen im AV II und aus der freiwilligen Versicherung werden nach dem technischen Geschäftsplan ermittelt, indem die am Bilanzstichtag vorhandenen Ansprüche nach den einzelnen Lebensal- tern, Geschlecht und Zustand aufgeteilt und mit den ge- schäftsplanmäßigen Barwertfaktoren bewertet werden (prospektive Methode). In der freiwilligen Versicherung
JAHRESABSCHLUSS ◼ wird zudem entsprechend der Regeln des technischen Geschäftsplans eine Rückstellung für Biometrie inner- halb der Deckungsrückstellung gebildet, um künftigen Erhöhungen der Lebenserwartung Rechnung zu tragen. Es werden biometrische Tafeln verwendet, die aus dem Bestand der Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden abgeleitet und je nach Abrechnungsverband beziehungsweise Tarif an die spezifische Risikosituation angepasst wurden. Der Rechnungszinssatz im AV II und im Tarif 2002 des AV III beträgt 2,75 %. Die garantierte Rentendynamik von 1 % per annum wird bei der Berech- nung der Rückstellungen berücksichtigt. In den Tarifen 2009 und 2011 des AV III beträgt der Rechnungszinssatz 2,25 %. Die Verpflichtungen im Tarif 2019 des AV III wer- den mit einem Rechnungszins von 0,9 % bewertet. Die Rückstellungen für eingetretene, aber noch nicht ab- gewickelte Fälle wurden wie in den Vorjahren pauscha- liert angesetzt. Nichtversicherungstechnische Rückstellungen Die Pensionsrückstellungen und Beihilferückstellungen wurden nach versicherungsmathematischen Grundsät- zen mit den Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heu- beck berechnet. Die Pensionsrückstellungen wurden mit einem Rechnungszinsfuß von 1,90 % und einer künftigen Dynamik der Aktiven- und Versorgungsbezüge in Höhe von 0,94 % berechnet. Die Abzinsung unter Anwendung des § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB erfolgt gemäß der Rück- stellungsabzinsungsverordnung mit dem von der Deut- schen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Zinssatz der letzten zehn Jahre bei einer angenomme- nen Restlaufzeit von 15 Jahren. Es wird das steuerliche Teilwertverfahren nach § 6a EStG angewandt. Für die Be- wertung von beamtenrechtlichen Versorgungszusagen ist dieses Verfahren geeignet, da der erdiente Anspruch einer Beamtin oder eines Beamten pro Jahr um denselben Prozentsatz steigt. Der Unterschiedsbetrag gemäß § 253 Abs. 6 HGB zu einer Rückstellung mit einem zugrun- de liegenden Rechnungszins von 1,96 % (Durchschnitt über sieben Jahre) beträgt -80.693 €. Rückstellungen für Verpflichtungen aus Beihilfen wurden mit dem Bar- wert der Verpflichtung mit einem Rechnungszinsfuß von 1,96 % (durchschnittlicher Zinssatz der letzten sieben Jahre) und einer künftigen Dynamik von 0,98 % angesetzt. Altersteilzeitrückstellungen wurden mit dem 7-Jahres- durchschnitt von 1,96 % und einer Dynamik von 0,94 % bewertet. Die Steuerrückstellungen und übrigen sonstigen Rück- stellungen sind in der Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungs- betrags gebildet. Rückstellungen mit einer Restlauf- zeit von mehr als einem Jahr werden entsprechend § 253 Abs. 2 HGB abgezinst. Verbindlichkeiten aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft und andere / sonstige Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus dem selbst abgeschlossenen Versi- cherungsgeschäft, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditin- stituten und andere sonstige Verbindlichkeiten sind mit dem Rückzahlungsbetrag bewertet. Rechnungsabgrenzungsposten (passiv) Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten werden mit dem Nominalbetrag bewertet. Diese enthalten im Wesentlichen Disagiobeträge, die über die Laufzeit der zugrunde liegenden Kapitalanlagen ertragswirksam auf- gelöst werden. 80 | 81
ENTWICKLUNG DER AKTIVPOSTEN A UND B IM GESCHÄFTSJAHR 2024 Bilanzwerte Vorjahr Euro Zugänge Euro A. Immaterielle Vermögensgegenstände 3.103.229,16 1.873.304,41 B. Kapitalanlagen I. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich Bauten auf fremden Grundstücken II. Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen und Beteiligungen 1. Beteiligungen III. Sonstige Kapitalanlagen 1. Aktien, Anteile oder Aktien an Investmentvermögen und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 2. Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 3. Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldforderungen 4. Sonstige Ausleihungen a) Namensschuldverschreibungen b) Schuldscheinforderungen und Darlehen 5. Einlagen bei Kreditinstituten Summe B. III. Summe B. Insgesamt 860.116.043,27 37.222.568,39 146.739.621,15 41.712.007,82 23.608.461.832,00 754.887.962,36 397.791.456,44 3.855.737.885,95 784.925.579,71 25.600.000,00 29.427.404.716,46 30.434.260.380,88 1.253.830.157,34 580.061.363,98 – 887.636.262,58 373.606.400,00 5.593.100.000,00 8.688.234.183,90 8.767.168.760,11 30.437.363.610,04 8.769.042.064,52 Der Zeitwert der zu Anschaffungskosten oder einem niedrigeren beizulegenden Wert bilanzierten Kapitalanlagen beträgt 32.102.960.970,00 € und bei den nach Nennwerten bilanzierten Kapitalanlagen insgesamt 3.835.753.163,30 €.
JAHRESABSCHLUSS ◼ Umbuchungen Euro Abgänge Euro Zuschreibungen Abschreibungen Euro Euro Bilanzwerte Geschäftsjahr Euro – – – – – – – – – – – – – – – 269.677.179,55 65.838.410,00 5.453.835,83 918.825.677,25 102.799.953,37 5.615.900.000,00 6.978.495.056,00 6.978.495.056,00 6.978.495.056,00 – – – – – – – – – – – – 2.579.883,15 2.396.650,42 20.742.044,44 876.596.567,22 – – – – – – – – 20.742.044,44 188.451.628,97 24.592.614.809,79 1.269.110.916,34 392.337.620,61 3.824.548.471,28 1.055.732.026,34 2.800.000,00 31.137.143.844,36 32.202.192.040,55 23.321.927,59 32.204.588.690,97 82 | 83
KAPITALANLAGEN NACH ANLAGEART Bilanzwerte Geschäftsjahr Zeitwerte Geschäftsjahr Stille Reserven / stille Lasten Euro Euro Euro B. Kapitalanlagen B. I. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich Bauten auf fremden Grundstücken 876.596.567,22 1.961.225.869,00 1.084.629.301,78 B. II. Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen und Beteiligungen 1. Beteiligungen Summe B. II. B. III. Sonstige Kapitalanlagen 188.451.628,97 183.921.588,08 -4.530.040,89 188.451.628,97 183.921.588,08 -4.530.040,89 1. Aktien, Anteile oder Aktien an Investmentvermögen und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 24.592.614.809,79 2. I nhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 1.269.110.916,34 27.166.198.528,09 1.301.486.057,40 2.573.583.718,30 32.375.141,06 3. Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldforderungen 392.337.620,61 394.383.455,91 2.045.835,30 4. Sonstige Ausleihungen a) Namensschuldverschreibungen 3.824.548.471,28 3.832.953.163,30 8.404.692,02 b) Schuldscheinforderungen und Darlehen 1.055.732.026,34 1.095.745.471,52 40.013.445,18 5. Einlagen bei Kreditinstituten Summe B. III. Insgesamt 2.800.000,00 2.800.000,00 0,00 31.137.143.844,36 33.793.566.676,22 2.656.422.831,86 32.202.192.040,55 35.938.714.133,30 3.736.522.092,75 Stille Lasten Insgesamt bestehen (vor etwaiger Saldierung mit stillen Reserven) bei den direkt gehaltenen Immobilien stille Lasten in Höhe von 4.661.699,59 €, bei den Beteiligungen bestehen stille Lasten von 4.962.104,41 €. Des Weiteren bestehen stille Lasten bei den Namensschuldverschreibungen (100.668.025,66 €), den Schuldscheinforderungen und Darlehen (3.355.160,03 €), den Hypothekenforderungen (7.067.500,50 €) sowie den Inhaberschuldverschreibungen (19.151.457,44 €). Bei den direkt gehaltenen Immobilien betragen die Buchwerte und korrespondierenden Zeitwerte der Kapitalanlagen mit stillen Lasten 155.661.699,59 € beziehungsweise 151.000.000,00 €, bei den Beteiligungen 58.328.797,43 € bezie- hungsweise 53.366.693,02 €. Bei den Namensschuldverschreibungen betragen sie 822.873.471,28 € beziehungsweise 722.205.445,62 €, bei den Schuldscheinforderungen und Darlehen 175.511.787,95 € beziehungsweise 172.156.627,92 €, bei den Hypothekenforderungen 111.064.255,87 € beziehungsweise 103.996.755,37 € sowie bei den Inhaberschuldver- schreibungen 418.735.806,86 € beziehungsweise 399.584.349,42 €. Die Wertminderungen der vorbezeichneten Kapitalanlagen sind nur von vorübergehender Dauer und entfallen spätestens mit der Fertigstellung des Projekts FÜRstenried West. Bei den verzinslichen Anlagen sind diese auf die gestiegenen Marktzinsen zurückzuführen, die keinen Einfluss auf die Rückzahlungswahrscheinlichkeit der Anleihen nehmen und insofern kein Ausfallrisiko begründen.
JAHRESABSCHLUSS ◼ Erläuterungen zur Bilanz A B AKTIVA Zu A. Immaterielle Vermögensgegenstände I. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten Es handelt sich um Nutzungsrechte und gekaufte Software, zum Teil in Miteigentum mit anderen Versor- gungseinrichtungen der Bayerischen Versorgungskammer. Zu B. Kapitalanlagen I. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken Der Grundbesitz umfasst am Bilanzstichtag 24 Grundstücke mit Wohnbauten, 18 Grundstücke mit Ge- schäftsbauten und ein unbebautes Grundstück. Der Hausbesitz der Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden umfasste zum Bilanzstichtag 3.932 Wohnungen, 273 Mieteinheiten für gewerbliche Nutzungen (137.212 m2 Mietfläche) sowie 4.768 Kfz-Abstellplätze. Im Berichtsjahr wurden keine Grundstücke verkauft und auch keine neuen Grundstücke erworben. II. Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen und Beteiligungen Die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden ist zusammen mit anderen Versorgungseinrichtun- gen der Bayerischen Versorgungskammer mit einem Anteil von 29,5 % an der Grundstücksgesellschaft RS 76 GmbH & Co. KG mit Sitz in München beteiligt. Der Buchwert dieser Beteiligung beträgt zum Bilanzstichtag 130.112.847,50 €. Gemäß dem vorläufigen Jahresabschluss zum 31. Dezember 2024 liegt das Eigenkapital der Gesellschaft bei 442.408.638,93 € und das Geschäftsergebnis bei 1.613.314,04 € Gewinn. Darüber hinaus ist die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden mit einem Anteil von 14,6 % an der Quartier FÜRstenried West GmbH & Co. geschl. InvKG sowie der zugehörigen Komplementärgesellschaft (Quartier FÜRstenried West Beteiligungsgesellschaft mbH) beteiligt. Der Buchwert dieser Beteiligung be- trägt zum Bilanzstichtag insgesamt 58.328.797,43 €. Im Jahr 2022 wurde von der Universal Investmentgesellschaft mbH die Universal-Investment BVK Kapital- verwaltungsgesellschaft mbH gegründet, die indirekte Kapitalanlagen der Versorgungseinrichtungen der Bayerischen Versorgungskammer verwalten soll. Um eine strategische und robuste Geschäftsbeziehung sicherzustellen, haben sich sechs Versorgungseinrichtungen der Bayerischen Versorgungskammer (Baye- rischer Versorgungsverband, Bayerische Ärzteversorgung, Bayerische Apothekenversorgung, Bayerische Architektenversorgung, Bayerische Rechtsanwalts- und Steuerberatungsversorgung, Bayerische Ingenieur- versorgung-Bau mit Psychotherapeutenversorgung) in einem Gesamtumfang von 25,1 % der Anteile an der Universal-Investment BVK Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH beteiligt. Für die verbleibenden 74,9 % der Anteile an der Universal-Investment BVK Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH, die von der Universal Investmentgesellschaft mbH gehalten werden, wurde der Zusatzversorgungs- kasse der bayerischen Gemeinden und den gesetzlich durch die Bayerische Versorgungskammer vertretenen Versorgungseinrichtungen eine Kaufoption (Optionslaufzeit zehn Jahre mit Verlängerungsoption um weitere zehn Jahre) eingeräumt. 84 | 85
III. Sonstige Kapitalanlagen 1. Aktien, Anteile oder Aktien an Investmentvermögen und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere Buchwert Mio. € Marktwert Stille Reserven Ausschüttungen Mio. € Mio. € Mio. € Versorgungswerk-Masterfonds ZKdbG 24.592,6 27.166,2 2.573,6 786,6 Das Ziel der Fonds ist der Aufbau eines für die Versorgungseinrichtung optimierten Portfolios in Anlehnung an die Ergebnisse der aktuellen strategischen Kapitalanlageplanung. Hierfür stehen für alle Versorgungseinrich- tungen der Bayerischen Versorgungskammer die gleichen Zielfonds zur Verfügung, die sowohl die Segmente Aktien, Renten, gemischte Mandate (teilweise derivat gesteuert) als auch Immobilienfonds abdecken. Darüber hinaus wurde das Anlagenuniversum um alternative Investments erweitert: Weitere Zielfonds decken die Themen Hedgefonds, Private Equity, Timber und Infrastruktur ab. Ebenso werden Genussscheine und Renten dem Portfolio beigemischt. Beschränkungen in der Möglichkeit der täglichen Rückgabe bestehen nicht. 2. Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere Die Inhaberschuldverschreibungen sind dazu bestimmt, dauernd dem Geschäftsbetrieb zu dienen und sollen bis zum Laufzeitende gehalten werden. 3. Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldforderungen Im Bestand befinden sich 40 (Vorjahr: 40) Hypotheken- und Grundschuldforderungen in Höhe von ins- gesamt 392,3 Mio. € (Vorjahr: 397,8 Mio. €). Bei einer bestehenden Finanzierung (Werre-Park) wurden 302,0 T€ planmäßig getilgt. 4. Sonstige Ausleihungen Hierunter sind unter anderem Namensschuldverschreibungen von inländischen öffentlich-rechtlichen Geld- und Kreditinstituten (460,3 Mio. €), inländischen privatrechtlichen Geld- und Kreditinstituten (1.057,3 Mio. €), privatrechtlichen Unternehmen (272,7 Mio. €) und ausländischen Geld- und Kreditinstituten (1.984,3 Mio. €) sowie Darlehen an inländische öffentlich-rechtliche (199,5 Mio. €) und inländische privatrechtliche Geld- und Kreditinstitute (46,5 Mio. €) ausgewiesen. Außerdem enthält diese Position Darlehen an Bund, Länder und andere Körperschaften des öffentlichen Rechts (522,1 Mio. €) und Darlehen an privatrechtliche Geld- und Kreditinstitute (218,6 Mio. €). 5. Einlagen bei Kreditinstituten Hierbei handelt es sich um über den Jahreswechsel gehaltene Termingeldanlagen in Höhe von 2,8 Mio. € (Vorjahr: 25,6 Mio. €). C Zu C. Forderungen I. Forderungen aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft 1. Forderungen an Versicherungsnehmer Die Forderungen an Zusatzversorgungseinrichtungen ergeben sich aus dem Überleitungsverkehr mit ande- ren Zusatzversorgungseinrichtungen. Sie beziehen sich auf gegen Ende des Berichtszeitraums noch durch- geführte Überleitungen, zu denen die erforderlichen Beitragsüberweisungen erst nach dem Berichtsjahr
JAHRESABSCHLUSS ◼ eingegangen sind beziehungsweise im Berichtsjahr oder Anfang des Folgejahres durchgeführte Berechnun- gen, deren Ausgleichszahlungen noch offen sind. Die Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr sind daher stichtagsbedingt. Die Forderungen an Mitglieder oder Versicherte bestehen zum größten Teil aus nicht fristgerecht entrichte- ten Umlagen, Zusatz- und Pflichtbeitragszahlungen. Insgesamt haben sich diese Forderungen im Vergleich zum Vorjahr mit +72,4 % deutlich erhöht (+6,7 Mio. €; Vorjahr: +2,9 Mio. € ). Dies lag an einem deutlichen Anstieg der Forderungen aus Zusatzbeiträgen (+4,9 Mio. €). Diesen Forderungen stehen Verbindlichkeiten aufgrund gleichen Sachverhalts gegenüber (vgl. Erläuterungen zu Passiva D.I.). Zusätzlich wurden Forderungen an Mitglieds- und Trägerunternehmen im Geschäftsjahr 2024 ausgewiesen. In dieser Position wurden Forderungen aus Ausgleichsbeträgen für Mitgliederinsolvenzen erfasst und als Einzelwertberichtigung in gleicher Höhe wieder ausgebucht (20,4 Mio. €) und ergeben in Summe 0,0 €. II. Sonstige Forderungen Neben Miet- und Nebenkostenforderungen aus dem Haus- und Grundbesitz in Höhe von 44,0 Mio. € (Vor- jahr: 38,4 Mio. €) sind in dieser Position im Wesentlichen Forderungen an den BVK-Cash-Pool in Höhe von 191,6 Mio. € (Vorjahr: 122,0 Mio €) enthalten. Die Erhöhung der Forderungen an den BVK-Cash-Pool ist stichtagsbedingt. D Zu D. Sonstige Vermögensgegenstände I. Sachanlagen und Vorräte Der Posten enthält auch die in Miteigentum mit anderen Versorgungseinrichtungen der Bayerischen Versorgungs- kammer stehende Betriebs- und Geschäftsausstattung der Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden. II. Andere Vermögensgegenstände Bei dem ausgewiesenen Betrag handelt es sich hauptsächlich um Vorauszahlungen von Versorgungsleis- tungen in Höhe von 107,5 Mio € (Vorjahr: 103,1 Mio €). Der Anstieg ist auf die im Vergleich zum Vorjahr gestiegene Anzahl der Leistungsempfängerinnen und -empfänger und die Dynamisierung der Leistungen zum 1. Juli 2024 zurückzuführen. E Zu E. Rechnungsabgrenzungsposten I. Abgegrenzte Zinsen und Mieten Der ausgewiesene Betrag beinhaltet ausschließlich Zinsforderungen, die anteilig abgegrenzt wurden und im folgenden Geschäftsjahr zur Zahlung fällig werden. II. Sonstige Rechnungsabgrenzungsposten In diesem Posten ist im Wesentlichen der Agio-Bestand aus Namensschuldverschreibungen (2,3 Mio €) enthalten. Zudem ist in diesem Posten ein Betrag von 929,8 T€ enthalten, der sich hauptsächlich aus der Aufteilung der Bestände der gemeinsamen Dienste der Bayerischen Versorgungskammer (868,3 T€) sowie aus abgegrenzten Aufwendungen für die Verwaltung der Geschäftsstelle der Pfälzischen Pensionsanstalt (40,0 T€) ergibt. 86 | 87
PASSIVA . A Zu A. Eigenkapital I. Gewinnrücklage 1. Sicherheitsrücklage Die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden bildet aufgrund von Art. 14 VersoG und § 57 der Satzung für die Pflichtversicherung (AV I und AV II) sowie aufgrund von Art. 45 VersoG i.V.m. § 234 und § 213 VAG für die freiwillige Vericherung (AV III) jeweils eine Sicherheitsrücklage. Diese dient der Sicherstellung der dauerhaften Erfüllbarkeit der Verpflichtungen aus dem Versorgungsverhältnis. Im Geschäftsjahr 2024 konnten den Abrechnungsverbänden I-III folgende Sicherheitsrücklagen zugeführt werden: Sicherheitsrücklage der Pflichtversicherung AV I Sicherheitsrücklage der Pflichtversicherung AV II Sicherheitsrücklage der freiwilligen Versicherung AV III Insgesamt Rundungsdifferenzen können enthalten sein. 31.12.2024 31.12.2023 Veränderung Mio. € 667,2 287,0 12,8 967,0 Mio. € 623,2 248,8 0,0 872,0 Mio. € 44,0 38,2 12,8 95,0 B Zu B. Versicherungstechnische Rückstellungen I. Deckungsrückstellung Gemäß § 56 Abs. 1 der Satzung wird für die Abrechnungsverbände nach § 55 Abs. 1 der Satzung in die Bilanz jeweils eine eigene Rückstellung eingestellt. 31.12.2024 31.12.2023 Veränderung Mio. € Mio. € Mio. € I. Deckungsrückstellung Teilvermögen AV I gem. § 60 Abs. 1 Satz 2 der Satzung 16.441,6 15.594,3 Teildeckung AV I gem. § 56 Abs. 2 Satz 2 der Satzung Pflichtversicherung AV II gem. § 56 Abs. 3 der Satzung freiwillige Versicherung AV III gem. § 56 Abs. 3 der Satzung 9.872,6 4.307,1 934,2 9.563,7 3.751,1 888,1 847,2 309,0 556,0 46,1 Insgesamt 31.555,5 29.797,2 1.758,3 Rundungsdifferenzen können enthalten sein. II. Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle II. Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle Pflichtversicherung AV I (Zusatzbeitrag) Pflichtversicherung AV II freiwillige Versicherung AV III Insgesamt Rundungsdifferenzen können enthalten sein. 31.12.2024 31.12.2023 Veränderung Mio. € Mio. € Mio. € 4,0 2,3 0,4 6,6 3,8 2,0 0,4 6,1 0,2 0,3 0,0 0,5
JAHRESABSCHLUSS ◼ III. Rückstellungen für künftige Leistungsverbesserungen (gemäß § 28 Punkt 8 RechVersV) In T€ Pflichtversicherung AV I (Zusatzbeitrag) freiwillige Versicherung AV III Insgesamt Stand am 01.01.2024 17.537,7 7,0 17.544,7 Zuführung Entnahme 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 Stand am 31.12.2024 17.537,7 7,0 17.544,7 Die Rückstellungen für künftige Leistungsverbesserungen in der Pflichtversicherung (Zusatzbeitrag) betragen weiterhin 17.537,7 T€. In der freiwilligen Versicherung betragen die Rückstellungen für künftige Leistungsver- besserungen weiterhin 7,0 T€. C Zu C. Andere Rückstellungen I. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Die Rückstellungen werden für aktive und ehemalige Beamtinnen und Beamte sowie deren Hinterbliebene aufgrund beamtenrechtlicher Vorschriften gebildet. Die Pensionsrückstellungen stiegen im Berichtsjahr um 1,3 Mio.€ auf 31,7 Mio. € an. C.II. Sonstige Rückstellungen Jahresabschlusskosten Urlaubsverpflichtungen Beihilfeverpflichtungen Aufbewahrung von Geschäftsunterlagen Überstunden / Gleitzeit Haus- und Grundbesitz Prozesse Sonstige Rückstellungen übrige Insgesamt Rundungsdifferenzen können enthalten sein. 31.12.2024 Mio. € 31.12.2023 Veränderung Mio. € Mio. € 0,3 1,3 3,4 0,1 0,8 5,1 5,2 0,3 0,3 1,1 3,4 0,1 0,7 6,1 5,0 0,7 16,5 17,4 – 0,2 – – 0,1 -1,0 0,2 -0,4 -1,0 D Zu D. Andere Verbindlichkeiten I. Verbindlichkeiten aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft Die Verbindlichkeiten betreffen insbesondere Überzahlungen der Umlage, Zusatzbeiträge und Pflichtbei- träge der Mitglieder für das Berichtsjahr 2024 in Höhe von rund 18,3 Mio. € (Vorjahr: 9,9 Mio. €). Hinzu kommen noch nicht geleistete Zahlungen an andere Zusatzversorgungskassen in Höhe von 9,2 Mio. € (Vor- jahr: 7,9 Mio. €) zum Ausgleich verbleibender Rentenlasten (siehe hierzu auch Erläuterungen zu Aktiva C.I. Forderungen aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft). 88 | 89
II. Sonstige Verbindlichkeiten Der größte Teil des Bilanzpostens entfällt auf Verbindlichkeiten aus Heiz- und Betriebskostenvorauszahlun- gen (19,9 Mio. €), Verbindlichkeiten aus Mietkautionen (8,4 Mio. €) und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (4,7 Mio. €). Die Verbindlichkeiten aus Betriebs- und Heizkostenvorauszahlungen haben an sich keine konkrete Restlaufzeit. Die Betriebs- und Heizkostenabrechnung muss der Mieterin oder dem Mieter spätestens zwölf Monate nach Ablauf des Abrechnungszeitraums in schriftlicher Form zugestellt werden und nach fristgerechter Zustellung muss diese Forderung gegenüber der Mieterin oder dem Mieter innerhalb von drei Jahren geltend gemacht werden. Die Mietkautionen haben Laufzeiten entsprechend der Mietverträge und innerhalb von sechs Mo- naten nach Mietvertragsende muss die Mietkaution abgerechnet werden. Die Mietkautionen sind auf einem separaten Mietkautionskonto hinterlegt. E Zu E. Rechnungsabgrenzungsposten Dieser Posten enthält im Wesentlichen die Disagio-Bestände aus Namensschuldverschreibungen (284,1 T€) und Rechnungsabgrenzungen für Haus und Grund (100,4 T€).
JAHRESABSCHLUSS ◼ Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung I. Versicherungstechnische Rechnung Zu I.1. Verdiente Beiträge Diese gliedern sich wie folgt: 1 Umlage AV I Zusatzbeitrag AV I Summe AV I AV II AV III Insgesamt 2024 Mio. € 885,3 885,1 1.770,4 485,1 118,1 2.373,7 2023 Mio. € 809,7 858,8 1.668,5 443,1 37,3 2.148,8 Rundungsdifferenzen können enthalten sein. Im Berichtsjahr wurden Beitragsüberleitungen i. H. v. insgesamt 47,8 Mio. € (Vorjahr: 43,4 Mio. €) vereinnahmt. Zu I.2. Erträge aus Kapitalanlagen 2 a) Erträge aus Beteiligungen Summe a) b) Erträge aus anderen Kapitalanlagen ba) Erträge aus Grundstücken und grundstücksgleichen Rechten und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken bb) Erträge aus anderen Kapitalanlagen – Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldfor- derungen – Namensschuldverschreibungen, Schuldscheinfor- derungen – Inhaberschuldverschreibungen und Anteile an Investmentvermögen – Fest- und Termingelder Summe b) c) Gewinne aus Abgang von Kapitalanlagen – Erträge aus Abgang Master-Dachfonds-SoVerm – Erträge aus Abgang von HuG Summe c) Insgesamt Rundungsdifferenzen können enthalten sein. 2024 Mio. € 0,3 0,3 89,3 10,8 128,0 817,0 1,4 1.046,6 34,4 0,0 34,4 2023 Mio. € 0,0 0,0 86,8 8,6 121,1 731,5 1,7 949,7 63,1 0,0 63,1 1.081,3 1.012,8 3 Zu I.3. Sonstige versicherungstechnische Erträge In 2024 wurden in diesem Posten Forderungen für die Ausgleichsbeträge aus Mitgliederinsolvenzen in Höhe von 20,4 Mio. € eingestellt (siehe auch Position I.8. sonstige versicherungstechnische Aufwendungen). Des Weiteren sind hauptsächlich Zinsen aus Umlagen, Zusatz- und Pflichtbeiträgen enthalten. 90 | 91
4 5 6 7 8 Zu I.4. Aufwendungen für Versicherungsfälle (einschließlich Regulierungsaufwendungen) Leistungsart a) Zahlungen für Versicherungsfälle Versicherungsleistungen Einnahmen aus Regressen Kapitalisierung von Versorgungsleistungen Versorgungsausgleich (Erstattung) § 225 Abs. 1 SGB VI Ausgleich verbleibender Rentenlasten von anderen Zusatzversorgungseinrichtungen (§ 68 d. Satzung) Regulierungsaufwand Beitragsüberleitungen Summe a) b) Veränderung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle Insgesamt 2024 Mio. € 1.441,5 -0,1 -1,4 3,0 0,2 17,0 33,0 1.493,3 0,5 1.493,8 2023 Mio. € 1.382,1 -0,1 -1,3 2,9 0,2 14,2 33,7 1.431,7 0,5 1.432,2 Zu I.5. Veränderung der übrigen versicherungstechnischen Rückstellungen Die Zuführung zur Rückstellung für Teilvermögen wurde durch Gegenüberstellung aller Erträge und Auf- wendungen des Berichtsjahres ermittelt. Die Zuführungen zu den weiteren versicherungstechnischen Rück- stellungen ergeben sich aus dem versicherungsmathematischen Gutachten des Verantwortlichen Aktuars. Die Zuführungen werden jeweils der entsprechenden Position innerhalb des passiven Bilanzpostens „Versi- cherungstechnische Rückstellungen“ zugeführt. Zu I.6. Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb Dieser Aufwandsposten stellt den Hauptteil der gesamten persönlichen und sächlichen Verwaltungskosten dar. Weitere Verwaltungskosten sind in den GuV-Posten I.4.a als Regulierungsaufwendungen, Posten I.7.a als Aufwendungen für die Verwaltung der Kapitalanlagen und Posten II.2 der nichtversicherungstechnischen Rechnung als sonstige Aufwendungen enthalten. Zu I.7. Aufwendungen für Kapitalanlagen a) Aufwendungen für die Verwaltung von Kapitalanlagen und sonstige Aufwendungen An Verwaltungsaufwendungen sind insgesamt 14,8 Mio. € (Vorjahr: 12,8 Mio. €) angefallen. Die Betriebs- kosten, der Erhaltungsaufwand sowie sonstige Aufwendungen für den Haus- und Grundbesitz betrugen 45,0 Mio. € (Vorjahr: 40,2 Mio. €). b) Abschreibungen auf Kapitalanlagen Die ausgewiesenen 20,7 Mio. € (Vorjahr: 35,1 Mio. €) umfassen planmäßig Abschreibungen von 14,4 Mio. € (Vorjahr: 13,8 Mio. €) sowie außerplanmäßig Abschreibungen auf ein Geschäftsgebäude in Berlin in Höhe von 6,3 Mio. € (Vorjahr: 21,3 Mio. €). Zu I.8. Sonstige versicherungstechnische Aufwendungen Der Posten beinhaltet im Wesentlichen Abschreibungen auf Forderungen gegenüber Versorgungsempfän- gerinnen und -empfängern in Höhe von 64,0 T€ (Vorjahr: 51,4 T€). Sonstige versicherungstechnische Auf- wendungen aus der Abschreibung von Ausgleichsbeträgen in Höhe von 20,4 Mio. € (Vorjahr: 0,0 €) resultieren aus der Abschreibung von Ausgleichsforderungen im Zusammenhang mit Mitgliederinsolvenzfällen. Die korrespondierenden Erträge wurden in der Position I.3. in gleicher Höhe ausgewiesen.
JAHRESABSCHLUSS ◼ II. Nichtversicherungstechnische Rechnung 1 2 4 6 8 Zu II.1. Sonstige Erträge Zinserträge lfd. Guthaben Kreditinstitute (Cash-Pool) Sonstige Erträge: Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen Gutschriften aus Dienstleistungen für andere Unternehmen Sonstige Erträge übrige Erträge aus der EDV-Kooperation Insgesamt Rundungsdifferenzen können enthalten sein. Zu II.2. Sonstige Aufwendungen Pensions- und Beihilfeaufwendungen Zinsen und ähnliche Aufwendungen Zuführung zu nichtversicherungstechnischen Rückstellungen Versicherungsaufsichtsgebühr Beratungskosten Aufwendungen für anteilige Verarbeitungskosten der EDV-technischen Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern Sonstige Insgesamt Rundungsdifferenzen können enthalten sein. 2024 Mio. € 5,2 0,5 0,4 0,1 5,1 11,3 2024 Mio. € 1,8 0,7 0,5 0,1 2,2 5,1 0,7 11,1 2023 Mio. € 8,1 0,8 0,4 0,3 4,6 14,2 2023 Mio. € 1,3 0,6 0,7 0,1 2,7 4,6 0,6 10,8 Zu II.4. Außerordentliche Erträge In diesem Posten (247.370,30 Euro, Vorjahr: 0 Euro) sind die per 31. Dezember 2023 vorsorglich abgeschrie- benen Zinsen für die SIGNA-Finanzierung „Am Hof“ enthalten. Der Zahlungseingang der ausstehenden Zinsen erfolgte im April 2024. Zu II.6. Sonstige Steuern Hierbei handelt es sich ausschließlich um die Grundsteuer für den Haus- und Grundbesitz der Zusatzversor- gungskasse der bayerischen Gemeinden. Zu II.8. Einstellungen in Gewinnrücklagen Der Jahresüberschuss in Höhe von 95,0 Mio. € (Vorjahr: 74,4 Mio. €) wurde in die nach § 57 der Satzung zu bildende Sicherheitsrücklage eingestellt. 92 | 93
Sonstige Angaben Nachtragsbericht Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten sind, haben sich nicht ereignet. Persönliche Aufwendungen 1. Löhne und Gehälter 2. Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung 3. Aufwendungen für Altersversorgung Insgesamt 2024 Mio. € 29,2 5,2 2,1 36,5 2023 Mio. € 26,8 4,9 1,9 33,6 Bezüge der Organe Die Organe und Gremien der Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden sind auf den Seiten 96 bis 103 aufgeführt. Die Vergütung der Mitglieder des Vorstands der Bayeri- schen Versorgungskammer richtet sich nach Dienstver- trägen in Anlehnung an das Beamtenbesoldungsrecht. Die Versorgungsbezüge der früheren Vorstandsmitglie- der entsprechen den Regelungen des Bayerischen Beam- tenversorgungsgesetzes. Die Mitglieder des Verwaltungsrats sind ehrenamtlich tätig (vgl. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrech- nung auf Seite 93 bei II Nichtversicherungstechnische Rechnung, Posten Nr. 2 Sonstige Aufwendungen). Mitarbeiterkennzahlen Die Geschäftsführung der Bayerischen Versorgungskam- mer erfolgt gemäß Art. 6 Abs. 2 Satz 1 VersoG im orga- nisatorischen, sächlichen und personellen Verwaltungs- verbund. Dementsprechend sind die bei der Bayerischen Versorgungskammer tätigen Beschäftigten Arbeitneh- merinnen und Arbeitnehmer aller von der Bayerischen Versorgungskammer verwalteten Versorgungseinrich- tungen. Die beamteten Mitarbeiterinnen und Mitarbei- ter sind Beamtinnen und Beamte des Freistaats Bayern. Die für die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Ge- meinden anzugebende durchschnittliche Anzahl der Mit- arbeiterinnen und Mitarbeiter berücksichtigt zum einen die ausschließlich ihr zurechenbaren Beschäftigten und zum anderen den aus der Kostenverteilung rechnerisch abgeleiteten Anteil der für mehrere Versorgungseinrich- tungen tätigen Beschäftigten.
JAHRESABSCHLUSS ◼ Beschäftigte mit Vergütung Beschäftigte (Beamte und Arbeitnehmer) davon befristet Beschäftigte davon Teilzeitbeschäftigte 2024 448 16 156 2023 431 13 148 Die Kennzahl wurde unter Berücksichtigung der auf- grund von Altersteilzeitvereinbarungen freigestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Durchschnitt der Quartalsstichtage ermittelt. Beschäftigte nach Kapazität Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach Kapazität Basis für die Berechnung sind 40,0 Wochenstunden. 2024 395 2023 381 Honorar der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Das von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft für das Ge- schäftsjahr 2024 berechnete Gesamthonorar für Abschluss- prüferleistungen betrug 55.058,63 €. Sonstige Leistungen wurden im Geschäftsjahr 2024 nicht erbracht. Sonstige finanzielle Verpflichtungen Die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden hat im Zuge der Umsetzung ihrer langfristigen Immobilienstrate- gie entsprechende Kapitalzusagen zugunsten der diesbezüglich aufgelegten Fonds bei der Kapitalverwaltungsgesellschaft Uni- versal Investment GmbH abgegeben. Die Steuerung der Inves- tments und die Inanspruchnahme aus diesen Kapitalzusagen erfolgt durch die Kapitalverwaltungsgesellschaft im Rahmen der zulässigen Quoten und unter Berücksichtigung der Liqui- ditätssituation der Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden. Sonstige finanzielle Verpflichtungen bestehen aus Resteinzahlungsverpflichtungen auf teileingezahlte Kom- manditanteile in Höhe von rund 164,0 Mio. €. Im Zuge der Zeichnung des Produktes PAREC I bis III in den Jahren 2020, 2021 und 2024 wurden für die gesamte Bayerische Versorgungskammer insgesamt 800 Mio. € an Kapitalzusagen für Immobilienfinanzierungsprojekte abgegeben. Nachdem mit 651,0 Mio. € der überwiegende Betrag des zugesagten Kapitals bereits investiert werden konnte, be- stehen für die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden per 31. Dezember 2024 noch offene Kapital- zusagen in Höhe von rund 45,82 Mio. €. In den Anlagebe- dingungen wurden weitere Änderungen zur Stärkung des Investmentgraderatings vorgenommen. Diese Anpassun- 94 | 95
gen führten zu einem Upgrade des Ratings der PAREC Namensschuldverschreibung auf BBB+. Aktueller Sachstand zu SIGNA-Finanzierungen Die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden und andere gesetzlich durch die Bayerische Versorgungs- kammer vertretenen Versorgungseinrichtungen hatten ursprünglich drei erstrangig besicherte Realkredite zur Finanzierung von drei Objekten an die SIGNA Gruppe aus- gegeben. Bis zum Ende des ersten Quartals 2025 wurden sämtliche ausstehende Zinsforderungen aus dem Jahr 2024 bedient. Bei der Finanzierung KaDeWe haben sich die Finanzie- rungsparteien auf neue Finanzierungsdokumente und einen Gesellschafterwechsel bei dem Darlehensnehmer verständigt, die am 30. Juli 2024 unterzeichnet wurden. Damit kann die Finanzierung zu wirtschaftlich verbes- serten Bedingungen sowie unbelastet und vor allem los- gelöst von der bisherigen SIGNA Eigentümer- und Miet- struktur fortgeführt werden. Im Gegensatz zum KaDeWe ist es für die beiden Objekte in Wien und Innsbruck das Ziel, dass die Finanzierungen kurzfristig beendet werden. Gemäß derzeitigem Verhandlungsstand werden die Dar- lehen im Jahr 2025 zurückgeführt. Bis dahin sollen die Darlehen zu verbesserten wirtschaftlichen Konditionen fortgeführt werden.
JAHRESABSCHLUSS ◼ Organe und Gremien Organe der Zusatzversorgungskasse der bayerischen Ge- meinden sind der Verwaltungsrat und die Bayerische Ver- sorgungskammer. Die Versorgungskammer führt die Geschäfte der Zusatzver- sorgungskasse der bayerischen Gemeinden und vertritt sie gerichtlich und außergerichtlich. Der Verwaltungsrat ist das Beschlussorgan der Zusatzver- sorgungskasse der bayerischen Gemeinden. Er überwacht die Geschäftsführung und bestimmt die Richtlinien der Versorgungspolitik. Er beschließt insbesondere über die Satzung und deren Änderungen, den Lagebericht, den Jah- resabschluss einschließlich der Entlastung der Geschäfts- führung, die Anpassung von Versorgungsanrechten, die Wirtschaftsplanung und die Bildung von Ausschüssen. Der Verwaltungsrat wählt aus dem Kreis seiner Mitglieder und ständigen Gäste die vier Vertreterinnen und Vertreter der Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden im Kammerrat der Bayerischen Versorgungskammer sowie deren Stellvertreterinnen und Stellvertreter. Der Kammerrat wirkt in gemeinsamen Geschäftsführungs- angelegenheiten der Versorgungsanstalten beratend mit. VERWALTUNGSRAT (Amtsperiode 1. Januar 2020 bis 31. Dezember 2025) Mitglieder Stellvertreterinnen und Stellvertreter Arbeitgebervertreter Dr. Stefanie Ammon berufsmäßige Stadträtin Stadt Fürth Andreas Mickisch – Stellv. Vorsitzender 2024 – berufsmäßiger Stadtrat Landeshauptstadt München Gerhard Jauernig Oberbürgermeister Stadt Günzburg Jürgen Schäfer Vorsitzender des Vorstandes Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau Dr. Christian Herr Leiter des Personalamts Stadt Regensburg Thorsten Brehm berufsmäßiger Stadtrat Stadt Nürnberg Robert Scheller berufsmäßiger Stadtrat Stadt Würzburg Dr. Mark Reinisch Direktor Sparkassenverband Bayern 96 | 97
VERWALTUNGSRAT (Amtsperiode 1. Januar 2020 bis 31. Dezember 2025) Mitglieder Arbeitgebervertreter Stellvertreterinnen und Stellvertreter Magdalena Weigel Vorstand VAG Verkehrsaktiengesellschaft Nürnberg Dr. Gabriele Jahn (seit 8. Mai 2024) Geschäftsführerin Stadtwerke München GmbH Bernd Kränzle Dritter Bürgermeister Stadt Augsburg Bernd Buckenhofer Geschäftsführendes Vorstandsmitglied Bayerischer Städtetag Armin Kroder Landrat Landkreis Nürnberger Land Marc Weigel Oberbürgermeister Stadt Neustadt an der Weinstraße Markus Loth Erster Bürgermeister Stadt Weilheim i. OB Dr. Olaf Heinrich (seit 2. April 2024) Bezirkstagspräsident Bezirk Niederbayern Marcus Schaile Bürgermeister Stadt Germersheim Frank Pintsch berufsmäßiger Stadtrat Stadt Augsburg Thomas Ternes berufsmäßiger Stadtrat Stadt Erlangen Dr. Klaus Metzger Landrat Landkreis Aichach-Friedberg Thomas Traue Vorstandsvorsitzender Sparkasse Vorderpfalz Markus Reichart Erster Bürgermeister Marktgemeinde Heimenkirch Marcus Grimm (seit 17. April 2024) Bezirksrat Bezirk Unterfranken Thomas Habermann (bis 31. März 2024) Landrat Landkreis Rhön-Grabfeld N. N. (seit 1. Dezember 2024) Dr. Fritz Brechtel (bis 30. November 2024) Landrat Landkreis Germersheim
JAHRESABSCHLUSS ◼ VERWALTUNGSRAT (Amtsperiode 1. Januar 2020 bis 31. Dezember 2025) Mitglieder Arbeitgebervertreter Franz Stahl Erster Bürgermeister Stadt Tirschenreuth Raimund Kneidinger Landrat Landkreis Passau Markus Reif Erzbischöflicher Finanzdirektor Erzdiözese München und Freising Stellvertreterinnen und Stellvertreter Georg Edbauer Erster Bürgermeister Marktgemeinde Schwarzach Alexander Tritthart Landrat Landkreis Erlangen-Höchstadt Erwin Saiko (seit 22. August 2024) Bischöflicher Finanzdirektor Diözese Regensburg Alois Sattler (bis 1. Juli 2024) Bischöflicher Finanzdirektor Diözese Regensburg Thomas Schwarz Vorstand Caritasverband der Erzdiözese München und Freising e. V. Stefan Schmidberger Personalleiter Caritasverband der Diözese Regensburg e. V. Versichertenvertreter Heidemarie Ruprecht Stadtwerke München GmbH Celile Aydinlioglu Stadt Bayreuth Andreas Wotzka Stadt Nürnberg Daniel Fella Städtische Werke Nürnberg GmbH Norbert Flach – Vorsitzender 2024 – ver.di Landesbezirk Bayern N. N. (seit 9. Oktober 2024) Thomas Teichmann (bis 8. Oktober 2024) Stadtwerke München GmbH Carolin Hofer Stadt Freising Roland Sommer Stadt Marktredwitz Alexander Parasidis Stadtwerke München Gerald Burkhard Bezirksgeschäftsführer ver.di Bezirk Würzburg-Aschaffenburg 98 | 99
VERWALTUNGSRAT (Amtsperiode 1. Januar 2020 bis 31. Dezember 2025) Mitglieder Stellvertreterinnen und Stellvertreter Versichertenvertreter Stefanie Hartl Landeshauptstadt München Claus Koch Stadt Augsburg Christof Laux Klinikum Nürnberg Iris Sprenger Stadt Frankenthal (Pfalz) Eva-Maria Nieberle Universitätsklinikum Augsburg Helmut Heinrich Landeshauptstadt München Thomas Jaud EVA GmbH Ingenried Erich Sczepanski ver.di Landesbezirk Bayern Andrea Krebold Landkreis Fürstenfeldbruck Ali Bulut Landeshauptstadt München Dieter Rottmann Bezirkskrankenhäuser und Heime Schloss Werneck Helmut Fritzmann Stadt Speyer Felix Holland Sozialstiftung Bamberg Andreas Gehring Stadt Nürnberg Thomas Künzl Stadtwerke Ingolstadt Charlotte Hermann Sankt Michaelsbund Susanne Hartwich Barmherzige Brüder Behindertenhilfe GmbH N. N. (seit 1. September 2024) N. N. (seit 1. Mai 2024) Irmgard Lippold (bis 30.April 2024) Sparkasse Fürstenfeldbruck Walter Winterstötter ver.di Landesbezirk Bayern Doris Gamurar (bis 31. August 2024) Cabrini-Zentrum / Katholische Jungendfürsorge der Diözese Regensburg e. V. René Schulz Sparkasse Coburg-Lichtenfels N. N. (seit 1. Januar 2025) Gerda Breckner (bis 31. Dezember 2024) Bayerisches Rotes Kreuz – Kreisverband München
JAHRESABSCHLUSS ◼ Vorsitzender des Vorstands Stellv. Vorsitzender des Vorstands Mitglied des Vorstands Mitglied des Vorstands Mitglied des Vorstands Bereichsleiter Abteilungsleiterin (seit 1. März 2024) Abteilungsleiter (bis 29. Februar 2024) Abteilungsleiter Abteilungsleiter und stellv. Bereichsleiter Abteilungsleiterin Bereichsleiter (seit 1. Mai 2025) Bereichsleiter (bis 30. April 2025) Ressortleiter Bereichsleiter Bereichsleiter Bereichsleiter Stellv. Bereichsleiterin und Verantwortliche Aktuarin Bereichsleiter (seit 1. Juli 2024) 100 | 101 BAYERISCHE VERSORGUNGSKAMMER Vorstand Axel Uttenreuther Stefan Müller André Heimrich Christine Draws Dr. Christian Ebersperger Bereich Kommunales Versorgungswesen Stefan Müller Barbara Kick-Scrimgeour Paul Mair-Ludwig Rolf Stirner Björn Mühlstädt Eva Kaiser Bereich Informationstechnologie Nikolaus Mall Robert Notz Ressort Kapitalanlagen André Heimrich Bereich Kapitalanlagen Wertpapiermanagement Anselm Wagner Bereich Kapitalanlagen Immobilienmanagement Norman Fackelmann Bereich Mathematik Markus Schick Susanne Rosenbusch Bereich Service Jochen Brünner
KAMMERRAT (Amtsperiode 8. März 2019 bis 7. März 2025) Mitglieder Stellvertreterinnen und Stellvertreter Bayerische Ärzteversorgung Dr. Lothar Wittek – Vorsitzender Dr. Michael Förster Dr. Karl Eckart Bayerische Apothekerversorgung Thomas Benkert Bayerische Architektenversorgung John Höpfner Bayerische Rechtsanwalts- und Steuerberaterversorgung Harald Ochsner – 2. stellv. Vorsitzender 1. Dr. Gerald Quitterer 2. Jochen Schnell 1. Dr. Rüdiger Schott 2. Dr. Guido Oster 1. Dr. Gabriele Götz 2. Dr. Sabine Schall 1. Peter Stahl 2. Manfred Saar 3. Dr. Martin Braun 1. Hartmut Rüdiger 2. Frank Böhme 1. Robert Fahn 2. Ernst Rabenstein Bayerische Ingenieurversorgung-Bau mit Psychotherapeutenversorgung Dr. Werner Weigl Versorgungsanstalt der deutschen Bühnen Tobias Könemann Versorgungsanstalt der deutschen Kulturorchester Rolf Bolwin 1. Dr. Frank Rogmann 2. Dr. Nikolaus Melcop 1. Claudia Schmitz 2. Jürgen Schitthelm 1. Gerald Mertens 2. Michael Irion Versorgungsanstalt der Kaminkehrergesellen mit Pensionskasse des Schornsteinfegerhandwerks David Villmann (bis 11. Juli 2024) Daniel Fürst (ab. 11. Juli 2024) Bayerischer Versorgungsverband Bernd Buckenhofer – 1. stellv. Vorsitzender 1. Daniel Fürst (bis 11. Juli 2024) 1. Daniel Schneidhuber (ab 11. Juli 2024) 2. Normann Wegert (bis 11. Juli 2024) 2. Maximilian Weber (ab. 11. Juli 2024) 1. Dr. Franz Dirnberger (bis 18. Juli 2024) 1. Hans-Peter Mayer (ab 18. Juli 2024) 2. Andrea Degl
JAHRESABSCHLUSS ◼ KAMMERRAT (Amtsperiode 8. März 2019 bis 7. März 2025) Mitglieder Stellvertreterinnen und Stellvertreter Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden Dr. Saskia Lehmann-Horn 1. Andreas Mickisch (ab 5. Oktober 2023) Dr. Markus Sprenger Erich Sczepanski Norbert Flach 2. Franz Stahl 1. Markus Loth 2. Franz Stahl 1. Christof Laux 2. Andreas Wotzka 1. Dr. Brigitte Zach 2. Andreas Wotzka Versorgungswerk des Bayerischen Landtags Tobias Reiß Alexander Hold Der Vorstand dankt allen mit der Tätigkeit der Zusatz- versorgungskasse der bayerischen Gemeinden befassten Stellen und Gremien für die Unterstützung sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die von ihnen ge- leistete Arbeit. München, den 05. August 2025 Bayerische Versorgungskammer Der Vorstand Axel Uttenreuther Stefan Müller André Heimrich Christine Draws Dr. Christian Ebersperger 102 | 103
BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGI- GEN ABSCHLUSSPRÜFERS An die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemein- den, München Prüfungsurteile Wir haben den Jahresabschluss der Zusatzversorgungs- kasse der bayerischen Gemeinden, München, – beste- hend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2024 und der Ge- winn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2024 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Be- wertungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Zusatzversorgungskasse der bayeri- schen Gemeinden, München, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2024 geprüft. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse ◼ entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrecht- lichen Vorschriften, die für die Abrechnungsverbände I und II gemäß Art. 12 Abs. 1 des Gesetzes über das öffentliche Versorgungswesen (VersoG) i.V.m. Art. 20 VersoG i.V.m. § 6 der Verordnung zur Durchführung des Gesetzes über das öffentliche Versorgungswe- sen (DVVersoG) in der am 1. Februar 2018 geltenden Fassung und für den Abrechnungsverband III gemäß Art. 45 Abs. 6 Satz 2 VersoG in der aktuellen Fassung anzuwenden sind, und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buch- führung ein den tatsächlichen Verhältnissen entspre- chendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Ver- sorgungsanstalt zum 31. Dezember 2024 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2024 und ◼ vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Versorgungsanstalt. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebe- richt in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungs- mäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat. Grundlage für die Prüfungsurteile Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwor- tung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts“ un- seres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Versorgungsanstalt unabhängig in Über- einstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonsti- gen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausrei- chend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebe- richt zu dienen. Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jah- resabschluss und den Lagebericht Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen
JAHRESABSCHLUSS ◼ handelsrechtlichen Vorschriften, die für die Abrech- nungsverbände I und II gemäß Art. 12 Abs. 1 VersoG i.V.m. Art. 20 VersoG i.V.m. § 6 der Verordnung zur Durch- führung des Gesetzes über das öffentliche Versorgungs- wesen (DVVersoG) in der am 1. Februar 2018 geltenden Fassung und für den Abrechnungsverband III gemäß Art. 45 Abs. 6 Satz 2 VersoG in der aktuellen Fassung anzu- wenden sind, in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Ver- sorgungsanstalt vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu er- möglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellun- gen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulatio- nen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist. Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die ge- setzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Versorgungsanstalt zur Fortführung der Unterneh- menstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern ein- schlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür ver- antwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungs- grundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder recht- liche Gegebenheiten entgegenstehen. Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Versorgungsanstalt vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetz- lichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Ri- siken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines La- geberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können. Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von do- losen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebe- richt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Ver- sorgungsanstalt vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zu- treffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirt- schaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsät- ze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets auf- deckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Hand- lungen oder Irrtümern resultieren und werden als we- sentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet 104 | 105
werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adres- saten beeinflussen. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus ◼ identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentli- cher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass eine aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellung nicht aufgedeckt wird, ist höher als das Risiko, dass eine aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstel- lung nicht aufgedeckt wird, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsich- tigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen beziehungsweise das Außerkraftsetzen interner Kont- rollen beinhalten können ◼ erlangen wir ein Verständnis von den für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollen und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshand- lungen zu planen, die unter den Umständen angemes- sen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit der internen Kontrollen der Versor- gungsanstalt beziehungsweise dieser Vorkehrungen und Maßnahmen abzugeben. ◼ beurteilen wir die Angemessenheit der von den ge- setzlichen Vertretern angewandten Rechnungsle- gungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben. ◼ ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessen- heit des von den gesetzlichen Vertretern angewand- ten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Versorgungsanstalt zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestä- tigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Versorgungsanstalt ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann. ◼ beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jah- resabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Versorgungs- anstalt vermittelt. ◼ beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Versorgungs- anstalt.
◼ führen wir Prüfungshandlungen zu den von den ge- setzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientier- ten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausrei- chender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten An- gaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde ge- legten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidba- res Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen. Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortli- chen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeit- planung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfest- stellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel in internen Kontrollen, die wir während unserer Prüfung feststellen. München, den 07. August 2025 Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft gez. Rouven Schmidt Wirtschaftsprüfer gez. Josip Krolo Wirtschaftsprüfer 106 | 107
PFLEGEFACHKRAFT (B. Sc.) Seit der Reform der Pflegeausbildung 2020 gibt es das Duale Studium zur Pflegefachkraft, das die praktische Ausbildung mit einem Bachelorstudium kombiniert. Der akademische Abschluss eröffnet den Absolventinnen und Absol- venten vielfältige Karrieremöglichkeiten sowohl in der Pflegepraxis als auch in leitenden Positionen oder im wissen- schaftlichen Bereich.
Krankenhaus-, Pflege- und Altenheimbereich Krankenhäuser, Pflege- und Altenheime sowie Betreuungseinrichtungen und -dienste bilden einen Mitgliederbereich der BVK Zusatzversorgung mit sehr vielen Versicherten. Die Zusammensetzung der Träger ist hier besonders vielfältig: Städte, Landkreise und Bezirke sowie kirchliche und andere gemeinnützige Träger. Deshalb muss die Mitgliederbetreuung hier besonders sensibel sein. 108 | 109
Bericht des Verwaltungsrats TÄTIGKEIT DES VERWALTUNGSRATS Im Jahr 2024 hielt der Verwaltungsrat der Zusatzversor- gungskasse der bayerischen Gemeinden eine Sitzung ab. In der ordentlichen Sitzung am 17. Oktober 2024 nahm der Verwaltungsrat in seiner Funktion als Kontrollorgan den Lagebericht für das Geschäftsjahr 2023 zur Kenntnis und billigte den Jahresabschluss. Der Geschäftsführung wurde einstimmig die Entlastung erteilt. Die Wirtschaftsplanung für das Jahr 2025 erhielt die Zu- stimmung des Verwaltungsrats. Ein Statusbericht zur freiwilligen Versicherung wurde zur Kenntnis genom- men. Der Bericht über die Entwicklung der Kapitalanla- gen wurde intensiv diskutiert und ebenfalls zur Kenntnis genommen. Für die am 8. März 2025 beginnende neue sechsjährige Amtsperiode des Kammerrats der Bayerischen Versor- gungskammer wurde die Vertretung der Zusatzversor- gungskasse der bayerischen Gemeinden bestimmt. Als Vertreter der Arbeitgeberseite wurden gewählt: Markus Loth – Stellvertretung durch Franz Stahl (1. Stellvertreter) und Andreas Mickisch (2. Stellvertreter) sowie Dr. Saskia Lehmann-Horn – Stellvertretung durch Andreas Mickisch (1. Stellvertreter) und Franz Stahl (2. Stellvertreter). Als Vertreter der Arbeitnehmerseite wurden gewählt: Erich Sczepanski – Stellvertretung durch Christof Laux (1. Stellvertreter) und Andreas Wotzka (2. Stellvertreter) sowie Norbert Flach – Stellvertretung durch Dr. Brigitte Zach (1. Stellvertreterin) und Andreas Wotzka (2. Stell- vertreter). Schließlich genehmigte der Verwaltungsrat die Nieder- schrift über seine ordentliche Sitzung vom 5. Oktober 2023.
BERICHT DES VERWALTUNGSRATS ◼ BESCHLUSS ÜBER LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS SOWIE ENTLASTUNG DER GESCHÄFTSFÜHRUNG Der von der Geschäftsführung aufgestellte Jahresab- schluss und der Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2024 sind durch die Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, ge- prüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsver- merk versehen worden. Der Verwaltungsrat billigt den Jahresabschluss und den Lagebericht der Geschäftsführung. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Der Geschäftsführung wurde Entlastung erteilt. München, 16. Oktober 2025 Der Verwaltungsrat Andreas Mickisch Vorsitzender des Verwaltungsrats 110 | 111
Erziehung ist der Schlüssel zur Zukunft. Der Erziehungsbereich mit den zahlreichen Kindertagesstätten und Kindergärten in kommunaler, kirchlicher und gemeinnütziger Trägerschaft steht bewusst am Ende dieses Geschäftsberichts. Hier werden unsere Versicherten von morgen von den jetzigen Versicherten auf ein hoffentlich erfolgreiches und gut abgesichertes Leben vorbereitet.
Das Geschäftsjahr 2024 auf einen Blick Kennzahlen Bestandsentwicklung Mitglieder Versicherungsverhältnisse Pflichtversicherung davon mit Anwartschaften im AV I davon Pflichtversicherungsverhältnisse davon beitragsfreie Versicherungsverhältnisse davon mit Anwartschaften im AV II davon Pflichtversicherungsverhältnisse davon beitragsfreie Versicherungsverhältnisse davon mit Anwartschaften im AV I und AV II Versicherungsverhältnisse Freiwillige Versicherung Betriebsrenten Renten aus AV I Renten aus AV II Renten aus AV I und AV II Renten aus der freiwilligen Versicherung (AV III) Umlage / Beiträge (ohne Beitragsrückerstattungen und Überleitungen 1+2) Umlagen (AV I) Zusatzbeiträge (AV I) Pflichtbeiträge (AV II) Freiwillige Versicherung (AV III) Versicherungsleistungen (ohne Regulierungsaufwendungen) Pflichtversicherung (AV I) Pflichtversicherung (AV II) Freiwillige Versicherung (AV III) Verwaltungskosten Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb (Betriebskosten)3 Betriebskostensatz in % 4 Gesamtverwaltungskosten5 Gesamtverwaltungskostensatz in % 6 Kapital Kapitalanlagen Erträge aus Kapitalanlagen Nettoverzinsung in % 2024 2023 Veränderung zum Vorjahr Anzahl 6.065 1.725.137 1.204.728 569.471 635.257 466.693 283.240 183.453 53.716 44.554 379.862 364.778 3.956 11.128 13.778 Mio. € 861,8 862,8 483,7 37,8 Mio. € 1.410,7 14,5 16,4 Mio. € 24,4 1,03 67,2 1,94 Mio. € 32.202,2 1.081,3 3,2 Anzahl 6035 1.676.551 1.194.245 564.156 630.089 431.633 266.218 165.415 50.673 43.039 355.263 342.275 3.299 9.689 12.283 Mio. € 787,9 838,6 441,9 37,6 Mio. € 1.357,2 11,0 13,9 Mio. € 22,4 1,04 60,1 1,90 Mio. € 30.434,3 1.012,8 3,1 % 0,5 2,9 0,9 0,9 0,8 8,1 6,4 10,9 6,0 3,5 6,9 6,6 19,9 14,9 12,2 % 9,4 2,9 9,5 0,6 % 3,9 31,8 18,1 % 8,7 11,7 % 5,8 6,8
Rücklagen / Rückstellungen Sicherheitsrücklage Deckungsrückstellung Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle Rückstellung für künftige Leistungsverbesserungen Rundungsdifferenzen können enthalten sein. Mio. € 967,0 31.555,5 6,6 17,5 Mio. € 872,0 29.797,2 6,1 17,5 % 10,9 5,9 8,5 0,00 1 Werte ohne Beitragsüberleitungen und Beitragsrückerstattungen. 2 Im Berichtsjahr wurden Beitragsüberleitungen i. H. v. 47,8 Mio. € vereinnahmt (Vorjahr: 43,4 Mio. €). 3 Dieser Aufwandsposten stellt den Hauptteil der gesamten persönlichen und sächlichen Verwaltungskosten dar. 4 Der Betriebskostensatz spiegelt das Verhältnis der „Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb“ zu den „(verdienten) Beiträgen“ wieder. Er berechnet sich folgendermaßen: Betriebskosten / verdiente Beiträge und Umlagen. 5 In den Gesamtverwaltungskosten sind neben den Betriebskosten weitere Verwaltungskosten wie Regulierungsaufwendungen, Aufwendungen für die Verwaltung der Kapitalanlage sowie sonstige Aufwendungen (im Wesentlichen Abschreibungen auf Forderungen gegenüber Versorgungsempfängern) enthalten. 6 Der Gesamtverwaltungskostensatz berechnet sich folgendermaßen: Gesamtverwaltungskosten / (verdiente Beiträge und Umlagen + Erträge aus Kapitalanlagen). IMPRESSUM Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden Denninger Straße 37, 81925 München Postanschrift: 81920 München Telefon 089 9235-7400 info@bvk-zusatzversorgung.de www.bvk-zusatzversorgung.de Konzeption und Gestaltung Content Partners GmbH Bildnachweis Adobe Stock: S. 20 BVK: S. 6, 7 Erzbischöfliches Ordinariat München (Fotograf: Stefan Hobmaier): S. 8, 10, 11 Shutterstock: S. 1, 4, 108, 110, 111, 113 114 | 115